PCB-Werte in der Elbe immer noch erhöht

Landesumweltamt Sachsen stellt erste Untersuchungsergebnisse

Stark erhöhte PCB - Werte in der Elbe gaben den Anlass, Sonderuntersuchungen in verschiedenen Umweltkompartimenten durchzuführen. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie gab heute erste Untersuchungsergebnisse bekannt:


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Die tschechischen Analysenergebnisse bestätigen die Befunde aus dem II. Quartal 2015 der deutschen Seite am Grenzprofil Schmilka/Hřensko. Die potentielle PCB-Quelle befände sich den Angaben der tschechischen Behörden zufolge im Ballungsraum von Ústí nad Labem. Zu den Ursachen werde noch ermittelt.

Die Ergebnisse der Sonderuntersuchungen in Sachsen zeigen, dass die PCB-Gehalte nach wie vor deutlich messbar sind. Die Tendenz ist zurzeit abnehmend. Die erhöhten Gehalte führen nicht zu akuten Gesundheitsgefährdungen. Da die PCB schwer wasserlöslich sind, besteht für Trinkwasser, das aus Elbewasser gewonnen wird, keine Gefahr. Die bestehenden Einschränkungen für den Verzehr geangelter Fische bestehen fort.

Untersuchungsergebnisse nach Umweltkompartimenten

Neben den 6 Indikator-PCB (PCB 28, 52, 101, 138, 153 und 180) wurden vorsorglich Dioxine und Furane sowie dioxinähnliche PCB untersucht.

Wasser / Schwebstoffe

Die PCB-Gehalte im Elbewasser sind zwar deutlich messbar, liegen aber unter dem Trinkwassergrenzwert für die Einzelkomponenten von 0,1 Mikrogramm pro Liter. Nach wie vor auf hohem Niveau befinden sich allerdings noch die Gehalte in den Schwebstoffen. Sie liegen um das 20-fache über den langjährigen Jahresmittelwerten, aber deutlich unter den gemessenen Spitzen vom Juni (60-fache Überschreitung). Ob sich der scheinbar sinkende Trend bestätigt, muss abgewartet werden. Die Konzentrationen für Dioxine und Furane befinden sich im oberen Bereich der für die Elbe typischen Werte. Die Gehalte für dioxinähnliche PCB sind erhöht.

Belastung von Elbfischen im Raum Bad Schandau

Die erhöhte PCB-Belastung ist auch in den Fischen nachweisbar. Die Konzentration der Indikator-PCB´s ist gegenüber dem langjährigen Mittel auf etwa den doppelten Wert angestiegen. Der geltende Vorgabewert für den Fischverzehr von 0,125 Milligramm pro Kilogramm wird nur bei Barben und Rapfen überschritten. Dies gilt auch für die Dioxingehalte in den Barben. Bei den Fischarten Nase, Blei und Döbel liegen die Befunde unterhalb der zulässigen Höchstwerte. Erfahrungsgemäß ist dies bei den anderen Angelfischen ebenso.

Eine akute Gesundheitsgefährdung durch den gelegentlichen Fischverzehr selbstgeangelter Fische liegt nicht vor. Die Tatsache, dass größere Fische stärker belastet sind und einige Fischarten aufgrund ihrer Ernährungsweise für bestimmte Kontaminanten besonders empfänglich sind, wird in der jährlichen Verzehrempfehlung für Angler immer wieder hervorgehoben. Diese Empfehlung - maximal zwei Kilogramm Elbefisch pro Monat aufzunehmen- gilt daher uneingeschränkt weiter.

Untersuchung der Auenböden

Die Untersuchungen von Böden im ufernahen Bereich bei Schmilka zeigen leicht erhöhte, aber übliche Konzentrationen für PCB in den elbenahen Auen. Ein Vergleich mit den gefahrenbezogenen Prüf- und Maßnahmenwerten der Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung zeigt, dass die gemessenen Konzentrationen in den Auenböden bei Schmilka deutlich unter den Vorgabewerten liegen. Insofern ergibt sich kein Hinweis auf einen bodenbezogenen Belastungsverdacht.

Weitere Maßnahmen

Um den weiteren Verlauf der PCB-Belastung in der Elbe zu dokumentieren, wird die Beprobung im Schwebstoff und Wasser bis auf weiteres unverändert fortgeführt. Im Herbst erfolgt im Rahmen der planmäßigen jährlichen Befischung der Elbe eine erneute Untersuchung auf die PCB, Dioxine und Furane.

Freistaat Sachsen