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Der Naturschutzbeirat (NSB) verfolgt besorgt die derzeitige Planung zur Entsorgung der Laugenabwässer von K+S. Nach eingehender Beratung und Einholung von Fachmeinungen erhebt das Gremium große Bedenken gegen dieses Vorhaben.
Dem Bau einer Pipeline zur Oberweser mit dem geplanten Zwischenspeicherbecken stehen gravierende naturschutzfachliche Erfordernisse entgegen. So ist die beabsichtigte Trassenführung, unter anderem durch den Reinhardswald, wegen der erheblichen Naturraum-Beeinträchtigungen durch notwendige Rodungen und Lebensraumdurchschneidungen ein massiver Eingriff. Noch gravierender wären die Veränderungen infolge der Errichtung des Speichers. Der Reinhardswald entwickelt sich derzeit sehr positiv als bestätigter Brutraum für Schwarzstorch, Uhu und Lebensraum für Luchse und Wildkatze. Die vorgenannten Eingriffe sind auch im Zusammenhang mit den geplanten Windparks im Reinhardswald zu sehen und würden in der Summe zu einer nicht mehr zu verantwortenden Entwertung dieses größten zusammenhängenden Waldgebietes Hessens führen.
Die Speicherbecken in der Größe von ca. 80 ha bedeuten nicht nur einen enormen Flächenverbrauch, sondern auch Gefahr für Vögel (vornehmlich Enten, Gänse und Kraniche), die von der eingelagerten Lauge als Rastgewässer angelockt werden könnten.
Der NSB präferiert aus vorgenannten Gründen die Entsorgung der Laugenabwässer nach dem Verursacherprinzip vor Ort durch vorhandene und angebotene technische Verfahren. Keinesfalls dürfen der Steuerzahler und die Umwelt in Mithaftung für Versäumnisse von K+S aus der Vergangenheit genommen werden.
Bei der Vielzahl der akuten raumbedeutsamen Maßnahmen und Planungen hier im Landkreis kommt der Bündelung der neuen Eingriffe durch die „Südlink“ - Stromtrasse, der Abwasserpipeline und von Windparks mit vorhandenen Vorbelastungen besondere Bedeutung zu.
Wie bei der aktuellen Diskussion zur Windkraft erforderlich ist auch hier ein hohes Maß an Transparenz im Planungsprozess und im Genehmigungsverfahren, insbesondere durch K+S und alle Verfahrensbeteiligten Voraussetzung für Akzeptanz. Die Bevölkerung muss nachvollziehen können – was rechtfertigt die Eingriffe?