Schadstoffe belasten Trinkwasser nicht

Foto: Jürgen Bigelmayr/Landratsamt Neu-Ulm
Foto: Jürgen Bigelmayr/Landratsamt Neu-Ulm

Grundwasserbelastung im Unteren Illertal

Renate Pressl, Expertin für Wasserrecht und Bodenschutz im Landratsamt, erklärt, wo im Unteren Illertal bedenkliche Werte im Grundwasser auftreten und worauf zu achten ist.


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Das Grundwasser im Unteren Illertal zwischen Bellenberg und Neu-Ulm kann mit Lösungsmitteln, sogenannten LHKWs, verunreinigt sein. Die Belastung ist allerdings gegenüber dem Vorjahr tendenziell gesunken, so informiert Renate Pressl, die stellvertretende Leiterin des Fachbereichs „Wasserrecht und Bodenschutz“ im Landratsamt Neu-Ulm.

„Sowohl im Bereich Bellenberg und Vöhringen als auch im Bereich Senden, Gerlenhofen und Ludwigsfeld liegen die Werte nach einem Anstieg in den letzten Jahren wieder in etwa da, wo sie vor fünf Jahren waren.“ Wie Pressl erläutert, ist das Verhalten der LHKW im Untergrund äußerst komplex und von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. „Obwohl die Messungen schon über viele Jahre erfolgen, sind Prognosen nicht möglich. Deutungen von Werten sind nicht belegbar.“ Im Interview gibt Renate Pressl Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was sind LHKWs?

Leichtflüchtige, halogenierte Kohlenwasserstoffe. LHKWs wurden früher als Lösungs- und Extraktionsmittel insbesondere bei metallverarbeitenden Betrieben oder auch bei Chemischen Reinigungen eingesetzt.

Woher kommen die Belastungen?

Die Verunreinigungen stammen von der ehemaligen Großreinigung Bellenberg und der früheren Uhrenfabrik in Senden, hauptsächlich aus den 1970er-Jahren.

Ist das Trinkwasser in den betroffenen Gebieten verunreinigt?

Nein, das Trinkwasser der öffentlichen Wasserversorgung kann uneingeschränkt genutzt werden.

Ist es gesundheitsgefährdend, in den Baggerseen im Illertal zu baden?

Nein, in den Baggerseen kann bedenkenlos gebadet werden. Denn LHKW’s sind leicht flüchtig.

Gibt es Einschränkungen aufgrund der LKHW-Belastung? Was empfehlen Sie?

Während der Erntezeit sollten Obst und Gemüse nicht mit Brunnenwasser gegossen wird. Um Früchte und Gemüse zu reinigen, verwenden Sie am besten nur Trinkwasser. Für das Duschen und Baden, auch in Planschbecken, sowie für das Tränken von Nutztieren sollte ebenfalls nur Trinkwasser aus öffentlichen Leitungen verwendet werden.

Welche Bereiche im Landkreis Neu-Ulm sind betroffen?

In Bellenberg sind die Bereiche westlich der Bachstraße und nördlich des Mühlbachs betroffen. Dort liegt die Belastung zwischen 37 und 17 Mikrogramm (µg) je Liter Wasser.

In Vöhringen bewegen sich die Werte zwischen 26 µg (südlicher Ortsrand) und 10 µg (Stadtgebiet) je Liter. Die vorgeschlagenen Einschränkungen sollten deshalb im Stadtgebiet westlich der Bahnlinie nach wie vor beachtet werden.

In Senden ist das Stadtgebiet nördlich der Erich-Rittinghaus-Straße zwischen der Kemptener Straße und der Bahnlinie Ulm – Kempten betroffen. Die Werte liegen hier bis maximal 281 µg pro Liter Wasser.

Im Neu-Ulmer Stadtteil Gerlenhofen wurden entlang der Bahnlinie Ulm – Kempten und westlich davon bis zu 26 µg/Liter gemessen.

In Neu-Ulm/Ludwigsfeld liegt der Wert östlich der Memminger Straße bei 13 µg je Liter.

Landratsamt Neu-Ulm direkter Link zum Artikel