Sommer, Sonne, Sonnencreme:

Was Menschen schützt und dem Meer nicht schadet

Der Sommer ist da, die Sonne brennt. Es zieht uns ins kühle Nass und unsere Haut ist zwingend auf Sonnenschutz angewiesen.


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Doch beim Kauf von Sonnencremes sollte nicht wahllos zugegriffen werden: Viele Cremes enthalten Mikroplastik, weitere synthetische Polymere oder andere schädliche Stoffe, die beim Baden ins Wasser gelangen und dort verbleiben – mit langfristigen Folgen.

„Sonnencremes schützen die Haut entweder durch einen chemischen oder einen mineralischen Filter“, erklärt Rolf Buschmann, Mikroplastik-Experte des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Chemische Sonnenschutzmittel dringen in die Haut ein und wandeln UV-Strahlung in Wärme um. Einige Zusatzstoffe stehen unter Verdacht, Allergien auszulösen oder im menschlichen Körper hormonell zu wirken.“ Nicht nur wir Menschen, sondern auch Meeresbewohner leiden unter diesen Stoffen, wenn sie beim Baden von der Haut ins Wasser gelangen. Besonders Korallenriffe sind von der Verunreinigung durch chemisch wirkende Sonnenschutzmittel betroffen.

Mineralische Sonnenschutzmittel nutzen oft Zinkoxid oder Titandioxid als optische Barriere zwischen Haut und Sonnenstrahlung. Diese Stoffe wirken wie ein Spiegel und reflektieren das Sonnenlicht auf der Haut. Sie sind ökologisch vertetbar und insbesondere für Allergikerinnen und Allergiker häufig die bessere Wahl. Oft hinterlassen sie einen weißen oder gelblichen Film auf der Haut. Buschmann: „Lange wurde mineralischer Sonnenschutz als ökologische Alternative angepriesen, doch auch er ist keineswegs unproblematisch, vor allem, wenn er Nanopartikel enthält. Diese entstehen, wenn die mineralischen Partikel in der Herstellung verkleinert werden, damit die Cremes auf der Haut transparent werden.“ Die gesundheitlichen und ökologischen Risiken von Nanomaterialien sind nicht abschließend geklärt. Produkte mit Nanopartikeln erkennt man an der verpflichtenden Kennzeichnung mit dem Kürzel „nano“ in der Inhaltsstoffliste.

Auch Mikroplastik kann in Sonnenschutzmitteln enthalten sein, hier sind es in erster Linie Kunststoffverbindungen, die in den Cremes in gelöster oder flüssiger Form vorliegen, zum Beispiel als Bindemittel, Füllmittel oder Filmbildner. Diese gelangen ungefiltert in die Umwelt und unsere Gewässer und können dort nur schwer oder gar nicht abgebaut werden.

Einen wirklich ökologisch sinnvollen Sonnenschutz bieten nur zwei altbewährte Methoden: Bekleidung und Vermeidung, so Buschmann: „Der BUND empfiehlt, die starke Sonneneinstrahlung in der Mittagshitze zu meiden und den Strandbesuch auf die Morgen- oder späten Nachmittagsstunden zu verlagern. Auch das Tragen langer Bekleidung ist ein wirksamer Sonnenschutz.“ Aber Vorsicht: synthetische Badebekleidung mit UV-Schutz kann Fasern verlieren, die als Mikroplastik den Meeren schaden. Deshalb ist das Tragen von Kleidungsstücken aus Naturfasern der ökologisch wirksamste Schutz von Haut und Meeren.

Weitere Informationen:

Broschüre „Mikroplastik und andere Kunststoffe in Kosmetika“

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellt darin das Problem von Mikroplastik in Meeren und Gewässern dar und hat eine Liste von Kosmetika zusammengestellt, die Mikroplastik enthalten. Hier geht’s zur Broschüre (Sonnencremes S. 21ff.)

Produktcheck mit BUND Tox Fox: Scannen, fragen, giftfrei einkaufen

Unsichtbar, aber gefährlich: Viele Alltagsprodukte enthalten Schadstoffe, die mit Erkrankungen wie Krebs oder Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden. Mit der ToxFox-App des BUND können Verbraucherinnen und Verbraucher Kosmetik- und Kinderartikel auf Schadstoffe prüfen. Mehr zum Tox Fox gibt es hier.

BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.