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Die Umstellung der Trinkwasser-Desinfektion von Chlorierung auf UV-Technologie, die sukzessive Sanierung der Hauptleitung per U-Liner-Verfahren und die Automatisierung der gesamten Anlage im Seewasserwerk in Nonnenhorn waren Maßnahmen in der jüngsten Vergangenheit, die die Wasserversorgung der Stadtwerke Lindau auf den neusten Stand der Technik gebracht und zur Folge haben, dass die Trinkwasserdesinfektion jetzt ganz ohne Chemie erfolgt. Im Durchschnitt investieren die Stadtwerke Lindau zwischen 800.000 und 900.000 Euro im Jahr in die Trinkwasserversorgung und halten die Wasserqualität für die Kundinnen und Kunden damit auf höchstem Niveau.
Das Bayerische Kommunalabgabengesetz fordert in der Wasserversorgung eine Preisgestaltung nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen. Danach ist der Wasserpreis so zu ermitteln, dass alle Kosten einschließlich der Konzessionsabgabe gedeckt sind. Nur dadurch sei langfristig die Substanzerhaltung und Versorgungssicherheit gewährleistet und ein Investitionsstau könne vermieden werden. In vielen Städten und Gemeinden wurde der Wasserpreis in der Vergangenheit bewusst niedrig gehalten - aus politischen Gründen. Mit der jetzt in Lindau beschlossenen Preisanpassung wird ein wichtiger Schritt vollzogen, um auch in Zukunft eine kontinuierliche Reinvestition in die Wasserversorgung sicher zu stellen.
Eine Arbeitsgruppe der bundesweit agierenden Verbände „Bundesverband der Energie – und Wasserwirtschaft“ (BDEW) und der „Verband kommunaler Unternehmen“ (VKU) stellte im April 2012 einen „Leitfaden zur Wasserpreiskalkulation“ vor. Nach diesem insgesamt 264 Seiten umfassenden, von der Branche anerkannten Gutachten, erfolgte nun die Berechnung der Gesamtkosten und die Kalkulation des Wasserpreises für Lindau. Deshalb erhöhen die Stadtwerke Lindau (B) ab 01. Mai 2015 den Grundpreis, bestehend aus Messpreis (Zähler, Ablesung und Abrechnung) sowie einem Fixkostenanteil für die Trinkwasserbereitstellung. Auch der mengenbezogene Verbrauchspreis (Wasserpreis) wird erhöht. Die Kosten der Trinkwassergewinnung und -verteilung sind zu rund 80 % Fixkosten (Abschreibungen, Zinsen, Personalkosten und die notwendigen Unterhaltsmaßnahmen). Die restlichen 20 % sind variable Kosten, z.B. für Pumpenstrom.
Nach der Preiserhöhung muss ein Besitzer eines Einfamilienhauses mit rund 6 Euro Mehrkosten für Wasser im Monat rechnen. Das detaillierte Wasser-Preisblatt finden Sie unter www.sw-lindau.de im Bereich „Wasser“.