Tagung diskutiert Zukunftsfragen rund um das Abwasser

Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser bei LDEW-Abwassertag

„Die hessische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie engagiert voran zu bringen. Denn mit dem Schutz der Gewässer schützen wir sowohl das Grundwasser als auch die Lebensgrundlage der Gewässerlebewesen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt“, sagte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser beim vierten LDEW-Abwassertag in Wiesbaden.


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Zu der Tagung hatten der Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (LDEW) und der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft des Saarlandes e.V. (VEWSaar) eingeladen, um aktuelle abwasserpolitische Entwicklungen und wichtige Zukunftsfragen der Branche zu diskutieren. „Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen wir zum einen die Unterstützung und Kooperationsbereitschaft der kommunalen Wasserversorger. Zum anderen wollen wir mit Augenmaß vorgehen und die Betroffenen bei der Realisierung der Ziele so gut es geht mitnehmen.“

In diesem Jahr ging es bei der Fachtagung in Wiesbaden vor allem um abwasserpolitische Entwicklungen bei der Klärschlammverwertung und um die vierte Reinigungsstufe bei Kläranlagen zur Verminderung der Nährstoffbelastung in den hessischen Gewässern. „In den nächsten Jahren sollen sich vor allem die Phosphoreinträge aus den Kläranlagen deutlich verringern. Die künftigen Werte lassen sich bei kleineren Anlagen im Regelfall mit verhältnismäßig geringem Investitionsaufwand, nämlich mit dem Bau oder der Optimierung von Anlagen zur Phosphatfällung erreichen“, sagte Staatssekretärin Dr. Tappeser in ihrem Grußwort. Für bestimmte größere Anlagen werden aber strengere Anforderungen zu realisieren sein.

Als Beispiel nannte sie hier das hessische Ried: „Da das hessische Ried eine hohe Bedeutung beim Schutz des Grundwasservorkommens hat und zudem für die Wasserversorgung von Südhessen und dem Rhein-Main-Gebiet sorgt, ist in diesen Fällen voraussichtlich der Bau einer Filtration erforderlich. Diese könnte dann gleichzeitig Bestandteil einer vierten Reinigungsstufe in einigen Kläranlagen sein“, sagte Tappeser. „Auf diese Weise können sich Synergien zwischen dem hessischen Programm zur Phosphorreduzierung und einer vierten Reinigungsstufe zur Vermeidung von Spurenstoffen ergeben“, so die Staatssekretärin. Eine allgemeine Verpflichtung der Anlagenbetreiber zur Einrichtung einer vierten Reinigungsstufe sei allerdings im hessischen Maßnahmenprogramm 2015-2021 nicht vorgesehen. Zunächst soll diese in Hessen entweder auf freiwilliger Basis oder in noch zu bestimmenden Ausnahmefällen realisiert werden. „Wir werden hier den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit auf jeden Fall beachten und die notwendigen Anpassungen möglichst im Einvernehmen mit den Betreibern erreichen“, betonte Tappeser.

Die Staatssekretärin sprach auch über die hessischen Aktivitäten zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche sowie das Thema Energieverbrauch und -gewinnung auf Kläranlagen. Dabei verwies sie vor allem auf das erfolgreiche Förderprogramm zur Erstellung von Energieanalysen für kommunale Kläranlagen. Evaluierungen der inzwischen vorliegenden Analysen zeigen ein mittleres Energieeinsparpotenzial von 20-25 Prozent auf, wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen vorgenommen werden.

Hintergrund

Der LDEW vertritt die Interessen von rund 280 Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft in Hessen und Rheinland-Pfalz gegenüber Politik, Behörden und der Öffentlichkeit. Er vereinigt die Sparten Strom und Fernwärme, Erdgas, Wasser und Abwasser. Der LDEW versteht sich als Bindeglied zwischen Energie- und Wasserwirtschaft sowie Politik und Gesellschaft.

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