Veraltete und neue Bauwerke zerstören Gewässer

Ein Briefing der Europäischen Umweltagentur (EEA) befasst sich mit Flussbarrieren und deren Auswirkungen auf Ökosysteme.

Derweil soll ein Gesetzentwurf in Deutschland die Genehmigungsverfahren für Wasserkraftwerke beschleunigen - Verbände protestieren.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Durchgängigkeit ist das A und O

Die Durchgängigkeit von Flüssen ist der Schlüssel zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer in Europa, stellt die EEA klar. Es gebe jedoch nur noch sehr wenige frei fließende Flüsse, zudem gebe es mehr als eine Million Barrieren in europäischen Flüssen, wovon etwa 10 Prozent veraltet seien, fasst das Briefing "Tracking barriers and their impacts on European river ecosystems" zusammen. Laut EEA stellen Bauwerke und Dämme eine erhebliche Belastung für etwa 20 Prozent der Oberflächenwasserkörper in Europa dar. Diese Erkenntnisse sind zwar nicht neu, allerdings hält die Umweltagentur die regelmäßige Aktualisierung einer europäischen Datenbank, die neue, bestehende und entfernte Barrieren erfasst, für wichtig, um den Fortschritt bei der Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Flüssen zu überwachen. Außerdem sollten diese Daten Aufschluss darüber geben, ob Barrieren für Fische und andere Arten oder Wasser- und Sedimentflüsse passierbar gemacht wurden.

"Keine beschleunigten Genehmigungsverfahren für umweltschädliche Kleinwasserkraft"

In einem offenen Brief an die Mitglieder des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses im Deutschen Bundesrat sowie des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag hat sich ein Verbändebündnis gegen beschleunigte Genehmigungsverfahren im vorliegenden Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie gewandt. BUND, Deutscher Alpenverein (DAV), Deutscher Kanuverband, Grüne Liga, NABU, WWF, Deutscher Angelfischerverband, Wandernde Fische ohne Grenzen und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) halten den Gesetzentwurf für "naturschutzfachlich unverantwortlich und europarechtswidrig". Der Neubau und die Modernisierung kleiner Wasserkraftanlagen hätten gravierende Auswirkungen auf die Erreichung des guten ökologischen Zustands gemäß Wasserrahmenrichtlinie und trügen zu einer erheblichen Gefährdung der letzten frei fließenden Flussabschnitte bei. Unter dem Deckmantel angeblicher, minimaler Effizienzsteigerungen würden massive Eingriffe in Gewässer in Kauf genommen, ohne die umweltrechtlichen Anforderungen ausreichend zu prüfen, kritiert das Bündnis.

Bereits am 25. Januar gab es Kritik am deutschen Wasserhaushaltsgesetzentwurf, eine kritische Stellungnahme zum Ausbau von EU-Wasserstraßen und nicht zuletzt einen UN-Bericht über die Risiken in die Jahre gekommener Staudämme weltweit (EU-News 25.01.2021).

DNR: Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V. direkter Link zum Artikel