Weltwassertag am 22. März

Bei der Feldbegehung im Wasserschutzgebiet Freising
Bei der Feldbegehung im Wasserschutzgebiet Freising

Grundwasserschutz in Freising

Anlässlich des Weltwassertages am kommenden Mittwoch weisen die Stadtwerke Freising auf ihre erfolgreichen Aktivitäten im Bereich Grundwasserschutz hin. Entgegen der bundesweiten Tendenz sinkt im Freisinger Trinkwassereinzugsgebiet die Belastung mit Stickstoff.


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 Die Stadtwerke führen dies auf ihre wegweisende Zusammenarbeit mit den Landwirten zurück.

Bundesweit steigt die Nitratbelastung im Grundwasser

Im Januar schlug der BDEW Alarm. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft warnte mit ungewöhnlich deutlichen Worten vor der weiteren Überdüngung der Felder durch zu hohen Einsatz von Nitrat. „Wenn sich jetzt die gängige Düngepraxis nicht ändert, kann sich die Trinkwasseraufbereitung deutlich verteuern." Zu dieser Aussage kam der BDEW aufgrund der Ergebnisse seiner eigenen Studie zu den Kosten der Nitratbelastung für die Wasserwirtschaft. Danach können, wenn eine Trinkwasseraufbereitung notwendig wird, erhebliche Mehrkosten für die Wasserversorger und damit letztendlich für den Wasserverbraucher entstehen. Notwendig sei deshalb eine Änderung von Düngegesetz und Düngeverordnung, die eine nachhaltige Verminderung der Nitratbelastung bewirkt. Dies zeige auch die laufende Klage der EU-Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen Verstoßes gegen die Nitratrichtlinie.

Bayern: Fein raus

Weitaus weniger dramatisch stellt sich die Situation in Bayern dar. Laut Nitratbericht des Bayerischen Landesamtes für Umwelt liegen hier 81 Prozent des bayerischen Grundwassers mit Nitratwerten unter 25 mg pro Liter weit unter dem Grenzwert. Weitere 16 Prozent unterschreiten immer noch die Grenzwertmarke von 50 mg/Liter. Nur gute 3 Prozent liegen darüber, vorwiegend in Nordbayern und Niederbayern gelegen.

Abhängig sind die Werte vorwiegend von der Art und Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung. Aber auch die geologischen Bedingungen spielen eine Rolle. In diesem Punkt sind die Voraussetzungen in Freising besonders schwierig. Die äußerst dünne Humusauflage über einer sehr wasserdurchlässigen Kiesschicht bietet wenig Puffer, um das Nitrat längere Zeit im Boden zu halten. Es wird sehr schnell durch den Regen ausgeschwemmt und landet im Grundwasser.

Die intensive Landwirtschaft der 70er und 80er Jahre, als man die Erträge vor allem über hohe Düngergaben zu steigern suchte, wirkt sich je nach Bodenbeschaffenheit langfristig aus. Als man Anfang der 90er Jahre beschlossen hatte, den Grenzwert für Stickstoff aus gesundheitlichen Gründen von 80 auf 50 Milligramm pro Liter zu senken, mussten sich deshalb viele Wasserversorger etwas einfallen lassen.

Problem lösen durch Tiefbrunnen?

Viele Versorger bauten daraufhin vermehrt Tiefbrunnen, die ein reines und von menschlichen Eingriffen unbeeinflusstes freies Wasser zutage fördern. Auch in Freising wurde 1986 eine Aufbereitungsanlage mit zwei Tiefbrunnen im Vöttinger Moos in Betrieb genommen, und es folgten weitere Tiefbrunnen. Doch die Nutzung dieses Wassers hat auch Nachteile: Die Förderung ist energieintensiv, da das Wasser aus 100 Metern Tiefe hochgepumpt werden muss. Da es außerdem aufbereitet werden muss, fallen hier erneut Kosten an. Des Weiteren, und auch dies ist ein gewichtiger Grund, ist die Nutzung dieses Wassers nicht nachhaltig. Es handelt sich um eine begrenzte Ressource, mit der äußerst sparsam umgegangen werden muss. Die Stadtwerke Freising möchten deshalb so selten wie möglich auf das Wasser aus der Tiefe zurückgreifen. Voraussetzung ist dafür aber eine gute Qualität des oberflächennahen Wassers. Hierfür wurden die Stadtwerke Freising in den 90er Jahren aktiv.

Stadtwerke Freising: Kooperation mit den Landwirten ist überaus erfolgreich

Als besonders gelungenes Beispiel für vorsorgenden Gewässerschutz können seit 1994 die Stadtwerke Freising und ihre Kooperation mit den Landwirten dienen. So lange schon betreiben die Landwirte im Trinkwassereinzugsgebiet der Stadtwerke Freising freiwilligen Wasserschutz, d.h. sie bewirtschaften die Felder so, dass möglichst wenig Stickstoff ins Grundwasser gelangt. Dabei werden die Landwirte finanziell von den Stadtwerken unterstützt und von Wasserschutzexperten beraten. 41 Landwirte des Trinkwassereinzugsgebiets nehmen an den freiwilligen Wasserschutzverträgen teil. Dadurch wird die wirtschaftliche Grundlage der Landwirte verbessert und die Qualität des Grundwassers gesichert. Freising hat mit diesem Projekt vor 23 Jahren bundesweit als einer der ersten diesen neuen Weg eingeschlagen.

In Freising sind die Nitratwerte der in den drei Flachbrunnen gezogenen Proben von 1991, bevor die Kooperation mit den Landwirten in Kraft trat, bis heute um mehr als 50 Prozent gesunken. Während Anfang der 90er Jahre die Grenzwerte oft überschritten wurden, ist das Wasser heute weit davon entfernt.

„Es war ein vorausschauender Schritt, mit diesem Projekt auf Zusammenarbeit, Aufklärung und Freiwilligkeit zu setzen. Wir haben die Landwirte ins Boot geholt, und diese unterstützen uns vorbildlich. Dass wir in 23 Jahren die Wasserqualität kontinuierlich verbessern konnten, und dies gegen den bundesweiten Trend, ist ein ganz hervorragendes Ergebnis.", so Andreas Voigt, Werkleiter der Stadtwerke.

Weltwassertag am 22. März - Anhang 1
Freisinger Stadtwerke Versorgungs-GmbH direkter Link zum Artikel