Wie Grauwasser eine wertvolle Ressource wird

Wissenschaftler forschen an der energieeffizienten Abwasseraufbereitung

In Deutschland fallen pro Einwohner und Tag circa 70 Liter Abwasser aus Bade- und Duschwannen, Handwaschbecken, Spültischen sowie Wasch- und Spülmaschinen an.


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Dieses fäkalienfreie Abwasser wird konventionell mit hohem technischen Aufwand und hohem Energiebedarf gereinigt und anschließend ungenutzt in Oberflächengewässer geleitet. Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Energiearme nutzungsorientierte Grauwasseraufbereitung“ (EARNINGS) an.

Das fachbereichsübergreifende Forschungsvorhaben zielt auf die Entwicklung eines dezentralen nachhaltigen Niedrigenergieverfahrens zur zielgesteuerten Aufbereitung und anschließenden Weiterverwendung von häuslichen und gewerblichen Dusch- und Waschabwässern (Grauwasser) ab. Bei der Entwicklung einer innovativen Verfahrenskombination aus biologischer Reinigung mittels Mikroorganismen in Form eines Bodenfilters, einer anschließenden Abtrennung der Feststoffe in Form einer Membranstufe und eines neuartigen Sensors zur Erkennung von Krankheitserregern steht ein minimaler Einsatz von Energie im Vordergrund, weshalb das Entwicklungsvorhaben gleichzeitig zur Ressourcen- und Energieeffizienz beiträgt. Im Vergleich zur konventionellen Abwasserreinigung wird eine Verminderung des Energiebedarfs um mehr als zwei Drittel angestrebt.

Das FEZ-Berlin, Europas größtes gemeinnütziges Freizeitzentrum, wird Standort der Versuchs- und Demonstrationsanlage sein. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch sind für den Betrieb sowie die wissenschaftliche Begleitung und Optimierung der Anlage zuständig.

Die zu entwickelnde Verfahrenskombination kann in Einzelhäusern, Sportanlagen, Hotels und Gebäudekomplexen, vorzugsweise in wasserarmen Regionen für unterschiedliche Anwendungszwecke wie beispielsweise Bewässerung, Toilettenspülung, Poolwasser, Autowaschanlagen oder zur Nachspeisung von Badegewässern genutzt werden. Daher wird das Projekt direkt dazu beitragen, die Vorreiterrolle deutscher Unternehmen in der Wasserbranche zu sichern und zu fördern und durch die internationale Ausrichtung die Exportfähigkeit steigern.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Verbundprojekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren im Rahmen der Maßnahme „KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz". Die Maßnahme gehört zum BMBF-Programm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA³). Die Fördersumme für das gesamte Projekt beträgt 800 000 Euro. An das TU-Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft fließen knapp 180 000 Euro.

Projektpartner der TU Berlin sind die Ecoglobe GmbH, MARTIN Membrane Systems AG und der Optotransmitter-Umweltschutz-Technologie e.V.

Technische Universität Berlin (TU) direkter Link zum Artikel