Aus der Krise gefahren

Die Hersteller von Nutzfahrzeugen haben lange gebraucht, den Absatzeinbruch des Jahres 2009 zu überwinden

Insbesondere der europäische Markt kam nur sehr langsam in Gang. Jetzt aber mehren sich die positiven Signale. Wenn sich die Nutzfahrzeug­branche Ende September auf der IAA in Hannover trifft, kann sie auf ein weiteres Jahr der Erholung zurückblicken.


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Der tiefe Absatzeinbruch des Jahres 2009 ist weitgehend überwunden. Vor allem die ungebremste Nachfrage aus China und die deutliche Belebung des US-Marktes brachten die Branche wieder auf Kurs (Grafik). Auch Europa ist mittlerweile wieder besser dabei:

Im ersten Halbjahr 2014 stiegen die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in Europa um gut 9 Prozent.

Mitte des Jahres verzeichnete der europäische Markt bereits den zehnten Wachstumsmonat in Folge. Die Krise sollte also überwunden sein, auch wenn nicht alle Nutzfahrzeugklassen gleich gut laufen:

Die Zulassungen von leichten Nutzfahrzeugen unter 3,5 Tonnen haben um fast 11 Prozent zugelegt, die schweren Lkws erreichten dagegen nur ein Plus von knapp 6 Prozent.

Trotzdem: Gerade das Wachstum im Segment der schweren Nutzfahrzeuge übertrifft alle Erwartungen. Ursprünglich war mit Vorzieheffekten im Jahr 2013 gerechnet worden, da für Neuzulassungen seit Januar 2014 die Euro-6-Abgasnorm vorgeschrieben ist. Die sorgt einerseits für einen geringeren Schadstoffausstoß:

Mit der Euro-6-Norm sinken die zulässigen Stickoxidemissionen eines Lkws um 75 Prozent, bei Feinstaub beträgt die Reduktion zwei Drittel.

Die Norm treibt aber andererseits die Anschaffungskosten hoch und steht im Ruf, den Dieselverbrauch zu erhöhen. Zumindest bei den neuesten Fahrzeugen ist jedoch kein Mehrverbrauch durch die aufwendige Abgasreinigung mehr nachweisbar. Das unterstreicht, dass bei Nutzfahrzeugen schon der scharf rechnende Kunde die Hersteller dazu antreibt, die Effizienz ihrer Fahrzeuge laufend zu steigern. Jetzt macht sich der Gesetzgeber daran, die Euro-6-Lkws etwas zu fördern:

Ab 2015 zahlen Euro-6-Lkws in Deutschland etwa 2 Cent je Kilometer weniger Maut als Euro-5-Lkws – die heute gut 60 Prozent der mautpflichtigen Fahrten absolvieren.

Seit der Liberalisierung des Fernbusverkehrs erlebt Deutschland zudem einen Bus-Boom: Die Zahl der Fernbuslinien hat sich innerhalb von nur 15 Monaten verdreifacht. Zwar sind solche Wachstumsraten nicht zu halten – aber auf die Nachfrage nach Bussen dürfte Verlass sein.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. direkter Link zum Artikel