Beschäftigte in NRW länger krank als Bundesdurchschnitt

Höchste Krankenstände im Ruhrgebiet

Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage auf dem Arbeitsmarkt sind die Beschäftigten in NRW immer häufiger krank. So fehlte im vergangenen Jahr krankheitsbedingt jeder Arbeitnehmer in NRW 18,3 Tage (2012 = 17,3 Tage; 2011= 16,6 Tage).


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Bundesweit fehlten die Arbeitnehmer dagegen "nur" 17,8 Tage. Seit nunmehr acht Jahren steigen die Krankenstände. Das geht aus den aktuellen Daten des BKK Gesundheitsreports 2014 hervor mit Arbeitsunfähigkeitsdaten von 9,3 Mio. BKK Versicherten, davon rd. 2, 2 Mio. in NRW.

Höchste Krankenstände im Ruhrgebiet

Die höchsten Krankenstände in NRW fallen auch weiterhin im industriellen Herzen des Ruhrgebietes an, während sie sich in den kreisfreien Städten Münster und Bonn sowie in den ländlichen Gebieten des Hochsauerlandkreises und an der Lippe weit unter dem Landesdurchschnitt bewegen. Insbesondere Münster und Bonn sind durch den Hochschulbereich und den Dienstleistungssektor – mit üblicherweise niedrigeren Ausfallzeiten – geprägt. Spitzenreiter mit 24,4 Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage) waren Herne und Gelsenkirchen (23,2 AU-Tage). In Münster und Bonn waren es dagegen nur 14,4 AU-Tage, gefolgt von Borken mit 15,0 AU-Tage und dem Kreis Lippe mit 15,3 AU-Tage.

Häufigste Krankheitsarten: Muskel- und Skeletterkrankungen - Psychische Erkrankungen an zweiter Stelle

Muskel und Skeletterkrankungen (vor allem Rückenleiden) ver-ursachen mit rd. 25 % bei den beschäftigten Arbeitnehmern die meisten Arbeitsunfähigkeitstage; gefolgt von den psychischen Erkrankungen und den Atemwegserkrankungen. Während die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen (z. B. Depression) nach wie vor zunehmen, ist beim Burnout erstmals ein Rückgang zu verzeichnen. Der BKK-Landesverband NORDWEST sieht als Grund für diese Entwicklung ein differenziertes Kodier- und Diagnoseverhalten der Ärzte. So wird von den Ärzten häufiger eine Depression erkannt, die eigentlich hinter einem Burnout steckt.

Die Gründe der kontinuierlichen Zunahme der Krankentage in NRW sind vielfältig. Nicht nur die gesamte Bevölkerung, auch die Belegschaften sind älter geworden. Ein wesentlicher Grund für den weiteren Anstieg der psychischen Erkrankungen ist die Entwicklung bzw. der Strukturwandel in der Wirtschaft. Die Dienstleitungen gewinnen auch in NRW, das produzierende Gewerbe verliert an Bedeutung.

Die meisten Fehlzeiten bei den psychischen Störungen weisen die Beschäftigten im Sozialwesen auf (z. B. Pflegekräfte, Kindergärtner/innen, Krankenschwestern).

BKK Landesverband NORDWEST direkter Link zum Artikel