„Die Wirtschaft auf ein neues Fundament stellen“

Wirtschaftsformen wie Gemeinwohlökonomie, Purpose oder Suffizienz räumen Mensch und Natur einen höheren Rang ein als der reinen Profitorientierung.


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Im Projekt “Purpose- und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften für mehr Resilienz in Krisensituationen” hat der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) Mitgliedsunternehmen und Expert:innen zu ihrer Perspektive auf nachhaltige Wirtschaftsformen befragt.

„Die rein profitorientierte Wirtschaftsweise der vergangenen Jahrzehnte hat einen Scherbenhaufen hinterlassen“, stellt Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW, fest. „Gerade angesichts der multiplen Krisen wie Klima-, Biodiversitätskrise und sozialem Unrecht müssen wir die Wirtschaft auf ein zukunftssicheres nachhaltiges Fundament stellen. Daher ist begrüßenswert, dass das Thema Nachhaltigkeit für die Unternehmen immer wichtiger wird. Es darf nur nicht bei schönen Berichten bleiben, sondern jetzt muss die Phase der ambitionierten Umsetzung von ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsleistungen kommen.“

Ansätze dazu gibt es inzwischen einige – gerade unter den Mitgliedsunternehmen des BNW. Für das Projekt “Purpose- und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften für mehr Resilienz in Krisensituationen” wurden die Unternehmen im BNW befragt. Nach Projektende finden sich jetzt elf Interviews, zehn Podcast-Folgen und vier Veranstaltungsaufzeichnungen auf einer Themenseite des Verbandes. Außerdem wurden, im Rahmen des Projektes, mit dem Purpose Canvas und dem Suffizienzstrategien Test zwei praktische Angebote geschaffen, die Unternehmen bei der Transformation unterstützen können.

Das Projekt hatte zum Ziel bereits bestehende alternative Wirtschaftsansätze aufzuzeigen und mit erfolgreichen Beispielen aus der Praxis zu belegen. „Unsere Mitglieder zeigen, wie zukunftsfähiges Wirtschaften in der Praxis funktioniert. So kommen sie nicht nur besser durch Krisen, sondern werden auch nachweislich attraktiver für Kund:innen und Arbeitnehmer:innen“, resümiert BNW-Projektleiterin Franziska Keich.

So hat sich etwa der nachhaltige Mobilfunkanbieter WeTell als Purpose Unternehmen einer tiefergehenden, nachhaltigen Mission verpflichtet. „Durch die Rechtsform Verantwortungseigentum, haben wir die Werteorientierung von WEtell langfristig und unabhängig von einzelnen Personen gesichert“, sagt Alma Spribille, Geschäftsführerin von WEtell und BNW-Vorständin. „Denn WEtell gehört damit sich selbst. Entscheidungen werden nur durch Personen innerhalb des Unternehmens getroffen, ein Verkauf sowie die Privatisierung von Gewinnen ist ausgeschlossen. Dadurch werden Entscheidungen im langfristigen Interesse des Unternehmens getroffen.“

Für Unternehmen und Gemeinwohl

Eine andere nachhaltig orientierte Wirtschaftsform ist die Gemeinwohlökonomie (GWÖ). Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind der Überzeugung, dass Wirtschaft dem Menschen dienen sollte und stellen deshalb Gemeinwohl-fördernde Werte, wie gute Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, in den Vordergrund ihres Wirtschaftens.

BNW-Mitglied Ökofrost ist Gemeinwohl-Ökonomie Pionier. „Bei Entscheidungen gewichten wir ökologische und soziale Aspekte höher als finanzielle. Das führt oft zu etwas höheren Kosten, aber gleichzeitig zu mehr Nachhaltigkeit und Resilienz“, berichtet Ökofrost-Geschäftsführer Florian Gerull, der seit 2013 nach GWÖ-Kriterien wirtschaftet.

Informationen zu nachhaltigen Wirtschaftsformen, Interviews und Podcasts finden interessierte kleine und mittelständische Unternehmen auf der Projektwebseite: https://www.bnw-bundesverband.de/bnwpurpose-projektseite

Das Projekt “Purpose- und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften für mehr Resilienz in Krisensituationen“ wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Projektlaufzeit reichte von Mai 2021 bis Ende 2022.

„Die Wirtschaft auf ein neues Fundament stellen“ - Anhang 1
BNW: Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.