Maritime Zukunftskonferenz in Rostock

Glawe: Branche mit Zukunftspotential – heimische Wirtschaft kann profitieren – maritimes Bündnis setzt auf Zusammenarbeit

In Rostock fand die 6. Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns statt. „Die Schiffbauindustrie mit ihren maritimen Zulieferern und Dienstleistern ist eine strategische Industrie, auch wenn die Wirtschafts- und Finanzkrise in dieser Branche besonders deutliche Spuren hinterlassen hat“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Mittwoch vor Ort.


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„Zukunftspotential sehe ich in der Meerestechnik, wie der Polar- und Eistechnik, Öl- und Gasgewinnung, dem Tiefseebergbau und der Unterwassertechnik. Desweiteren sind mit der Verbesserung des Klima- und Umweltschutzes sowie der Energieeffizienz durch eine Effizienzsteigerung im Schiffsbetrieb eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen und der Schadstoffemissionen sowie des Treibstoffverbrauches erhebliche technologische und wirtschaftliche Herausforderungen verbunden, die auch für die heimischen Unternehmen neue Marktchancen eröffnen.“

Heimische Wirtschaft kann profitieren

Der im globalen Schiffbau bereits weit vorangeschrittene Strukturwandel birgt auch Chancen. Der Schiffbau der vergangenen Jahre ist in MV gekennzeichnet durch technisch hochwertigen, innovativen Spezialschiffbau sowie den Bau von Offshore-Konverterplattformen für Offshorewindparks. „Die stärkere Konzentration auf neue Felder setzt erhöhte Anstrengungen in Forschung, Entwicklung und Innovationen voraus. Es ist notwendig, die Technologie- und Forschungskapazitäten zu bündeln, zu vernetzen und weiter auszubauen. Hier sind gemeinsame Anstrengungen und der Schulterschluss aller Beteiligten notwendig“, betonte Glawe.

KfW-Sonderprogramm ausbauen - Appell an den Bund

Wirtschaftsminister Glawe regte auf der Veranstaltung an, das KfW-Sonderprogramm „Offshore Windenergie“ zur Errichtung von Offshore-Windparks auf den Bereich der Hafen- und Schiffskapazitäten zu erweitern beziehungsweise ein gesondertes KfW-Kreditprogramm aufzulegen. „Hier geht es insbesondere darum, die Finanzierung von Spezialschiffen und Offshore-Strukturen zu unterstützen. Es ist wichtig dabei, Felder, die die Erschließung neuer Märkte und Geschäftsfelder vorsehen, zu unterstützen“, betonte Glawe. Der Minister appellierte an den Bund, auch künftig mit an Bord zu sein, wenn es darum geht, die maritime Wirtschaft insgesamt voranzubringen. „Wir wissen, dass dies keine leichte Aufgabe ist. Aber gerade weil der Bund uns unterstützt hat, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte im maritimen Bereich im Land überhaupt erst umgesetzt worden. Das Land setzt sich weiter ein, um die bestmögliche Unterstützung zu bekommen. Jedem ist klar, dass es hierbei auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen geht“, sagte der Wirtschaftsminister.

Maritimes Bündnis setzt auf Zusammenarbeit

Der Minister machte auch auf den erweiterten Schulterschluss der Küstenländer für die Ziele und Belange der maritimen Wirtschaft im Norden aufmerksam. Neben den Gründungsmitgliedern Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen sind seit Ende September auch Mecklenburg-Vorpommern und Bremen eng mit dem „Maritimen Cluster Norddeutschland“ (MCN) verbunden. „Eine starke, wettbewerbsfähige und nachhaltig aufgestellte maritime Wirtschaft braucht die Zusammenarbeit. Die länderübergreifende Kooperation der Küstenländer ist ein wichtiger Beitrag hierfür“, sagte Glawe. Das MCN hat das Ziel, die Potentiale der maritimen Wirtschaft Norddeutschlands zu bündeln und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche insbesondere auch international zu stärken.

Maritime Wirtschaft mit über 32.000 Beschäftigten in MV

„Die maritime Wirtschaft trägt nach wie vor entscheidend zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes bei. Der Wirtschaftszweig beschäftigt in über 1.800 Betrieben und Einrichtungen mit etwa 32.000 Personen rund fünf Prozent der Erwerbstätigen des Landes. Die Unternehmen und Betriebe erwirtschafteten 2013 rd. 3,6 Milliarden Euro Umsatz und erbrachten mit einer Bruttowertschöpfung von rund 1,7 Milliarden Euro ebenfalls rund fünf Prozent der Wertschöpfung der Gesamtwirtschaft“, betonte Glawe. Kernsegmente der maritimen Wirtschaft sind der Schiff- und Bootsbau, die maritime Zulieferindustrie, die maritime Logistik, die Schifffahrt und die Hafeninfrastruktur sowie mit zunehmender Relevanz die Bereiche Offshore-Windenergie, Meerestechnik sowie Meeresforschung.

Innerhalb der maritimen Wirtschaft nimmt die maritime Industrie – dazu zählen der Schiffs- und Bootsbau, die maritimen Zulieferer sowie die Meeres- und Offshore-Technik – eine Schlüsselstellung ein. Sie umfasst ca. 280 Unternehmen mit insgesamt rd. 10.000 Beschäftigten. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei rd. 1,5 Milliarden Euro.

Zum Schiffs- und Bootsbau in unserem Land zählen ca. 160 Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern. Auf den sechs größeren hiesigen Werften, der Nordic Yards Holding GmbH mit den Standorten Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der Neptun Werft GmbH & Co.KG in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft GmbH & Co.KG in Wolgast und der Tamsen Maritim GmbH in Rostock sind gegenwärtig rd. 2.000 Mitarbeiter und rd. 240 Auszubildende beschäftigt.

Die 6. Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns fand auf Initiative des Ausschusses „Maritime Wirtschaft“ der drei Industrie- und Handelskammern des Landes statt. In Rostock diskutierten am Mittwoch etwa 170 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik.

Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus