Mehrheit der ostdeutschen Unternehmen sieht AfD als Risiko

Aus Sorge um die Sicherung von Fachkräften und den Bestand der EU: Mehr als die Hälfte der ostdeutschen Unternehmen nimmt die AfD laut einer Umfrage als Gefahr wahr.


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Eine Mehrheit der ostdeutschen Industrieunternehmen sieht das Erstarken der AfD kritisch. Jeweils 59 Prozent bewerten deren Aufstieg "eher" als Risiko für die Fachkräftesicherung sowie den Bestand der EU und des Euro, geht aus einer Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht zudem Gefahren für den Wirtschaftsstandort und die Investitionsentscheidungen. Hingegen meinen – je nach Aspekt – nur 5 bis 15 Prozent, dass die AfD "eher eine Chance" sein könnte.

"Überraschend ist ob der in Ostdeutschland erheblich höheren Wahl- und Umfrageergebnisse für die AfD und der kleinteiligeren Wirtschaftsstruktur, dass die mit der Partei einhergehenden Risiken beinahe so hoch bewertet werden wie von westdeutschen Unternehmen", sagte IW-Studienautor Knut Bergmann gegenüber dem Spiegel. Allerdings hätten sich im Osten mit 29 Prozent deutlich weniger Unternehmensvertreter nach eigenen Angaben öffentlich aktiv gegen die AfD positioniert als im Westen, wo das 50 Prozent täten, heißt es in der zur Umfrage zugehörigen Studie.

Westen Deutschlands zeigt sich noch besorgter

Insgesamt wurden rund 900 Unternehmen aus der Industrie oder industrienahen Dienstleistern in Ost und West befragt. Größere Unterschiede gibt es dabei bei der Bewertung der wirtschaftspolitischen Kompetenz: Im Westen gaben die Unternehmen der AfD durchschnittlich die Schulnote 5,0, die zweitschlechteste Note nach der Linken (5,2). Im Osten hingegen setzten die Betriebe die AfD mit einer durchschnittlichen Note von 4,1 an die dritte Stelle. In beiden Landesteilen belegten Union und FDP mit Durchschnittsnoten von jeweils 2,8 beziehungsweise 3,1 die ersten Plätze.

Aus der Gesamtschau der Ergebnisse ließe sich ableiten, dass sich der von der AfD vor fünf Jahren beworbene "Marsch durch die Organisationen" im Stimmungsbild in den Chefetagen der Unternehmen bislang nicht spiegele, heißt es in der Studie – zumindest bei Weitem nicht so stark, wie es die Größe der Parteianhängerschaft vermuten ließe.

In Thüringen, Sachsen und Brandenburg wird im September jeweils ein neuer Landtag gewählt. In allen drei Ländern könnte die AfD wie schon bei der Europawahl im Juni stärkste Partei werden. In Sachsen und Thüringen, wo am 1. September gewählt wird, liegt die AfD in Umfragen bei rund 30 Prozent. Beide Landesverbände der AfD werden vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. In Brandenburg liegt die AfD bei rund 24 Prozent, dort findet die Wahl am 22. September statt.

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