Nachhaltige Lieferketten

EU unterstützt G7-Initiative für bessere Arbeitsbedingungen weltweit

Zum Treffen der G7-Minister für Arbeit und Entwicklung heute (Montag) und morgen in Berlin kündigt die EU an, den G7-Fonds "Vision Zero" zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Arbeitsstandards in globalen Lieferketten mit 3 Mio. Euro zu unterstützen.

Sozialkommissarin Marianne Thyssen, die an dem G7-Ministertreffen teilnimmt, sagte: "Jedes Jahr sterben weltweit 2,3 Millionen Menschen durch Unfälle oder Krankheiten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit.


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Das sind 6300 Menschen pro Tag. Die Kommission wird sich nachdrücklich für die Verhinderung von Arbeitsunfällen sowie die Förderung von grundlegenden Arbeitnehmerrechten und fairen Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen einsetzen."

"Der 'Vision Zero'-Fonds der G7 soll dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen von Hunderten von Millionen von Menschen, die in den globalen Lieferketten beschäftigt sind, zu verbessern und ihr Gesundheits- und Sicherheitsrisiko zu verringern", so Thyssen weiter.

Neven Mimica, EU-Kommissar für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, wies darauf hin, dass in den globalen Lieferketten allzu häufig noch unregulierte Arbeitsverhältnisse, unsichere Arbeitsumgebungen und die Beeinträchtigung von Arbeitnehmerrechten eine große Rolle spielen. Die EU werde alles in ihrer Macht stehende tun, das Problem zu lösen und faire Bedingungen zu schaffen.

Mit dem Fonds "Vision Zero" soll die Zahl der Opfer von Arbeitsunfällen soweit wie möglich reduziert werden, zum Beispiel durch Investitionen in Brandschutz, erforderliche Trainingsmaßnahmen, Aufbau von Unfallversicherungen. Unterstützt werden gemeinsame Aktivitäten von Regierungen, Unternehmen, Sozialpartnern und Nichtregierungsorganisationen in den Ländern mit niedrigem Einkommensniveau, mir dem Ziel, die Zahl der tödlichen Unfälle am Arbeitsplatz zu verringern, das Risiko solcher Unfälle zu vermeiden und die Arbeitnehmer bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen.

Der "Vision Zero"-Fonds beruht auf der Zusage der Teilnehmer des G7-Gipfels vom Juni 2015 in Elmau, nachhaltige globale Lieferketten zu fördern und eine Einigung über konkrete Maßnahmen zur Umsetzung zu erzielen. Der Fonds finanziert sich aus öffentlichen und privaten Beiträgen und wird von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verwaltet. Die ersten Pilotmaßnahmen sind für 2016 geplant und konzentrieren sich in erster Linie auf die Konfektionskleidungsbranche in ausgewählten Erzeugerländern.

Nach dem Einsturz des Textilfabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch im April 2013, bei dem mehr als 1200 Menschen ums Leben kamen, startete die EU noch im Juli 2013 gemeinsam mit der Regierung von Bangladesch, der ILO und den Vereinigten Staaten den EU-Nachhaltigkeitspakt zur Verbesserung der Arbeitnehmerrechte und zur Förderung eines verantwortungsvolleren Lieferkettenmanagements.

Im Mai 2015 kündigte die EU außerdem an, dass sie der Initiative zur Förderung der grundlegenden Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbedingungen in Myanmar/Birma beitritt, die im November 2014 von den Regierungen Myanmars/Birmas, der Vereinigten Staaten von Amerika, Japans, Dänemarks sowie von der Internationalen Arbeitsorganisation lanciert worden war.

Die EU will erreichen, dass ihre Handelspartner die grundlegenden Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation und die internationalen Umweltnormen einhalten. Außerdem legen unlängst verabschiedete oder noch in Vorbereitung befindliche Rechtsvorschriften der EU Anforderungen der Sorgfaltspflicht in spezifischen Lieferketten beispielsweise von Holz oder mineralischen Rohstoffen aus Konfliktgebieten fest.

Die Minister für Beschäftigung und Entwicklung werden auf dem G7-Ministertreffen voraussichtlich auch eine Erklärung mit dem Titel "Für eine faire Produktion" abgeben. Dabei werden sie sechs Maßnahmenpakete vorstellen, mit denen die Verpflichtung der Staats- und Regierungschefs der G7 zur Förderung der Arbeitnehmerrechte, menschenwürdiger Arbeitsbedingungen und des Umweltschutzes in den globalen Lieferketten umgesetzt werden soll.

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