Grüne Woche in Berlin - M-V hält an größtem Messeauftritt fest

Am 19. Januar startet die 88. Grüne Woche in Berlin. Das Land Mecklenburg-Vorpommern präsentiert sich und die heimische Land- und Ernährungswirtschaft bereits zum 23. Mal in der Hauptstadt.


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In diesem Jahr werden rund 60 Ausstellern aus allen Ecken des Landes teilnehmen und auf knapp 3.000 qm2 Ausstellungsfläche in Halle 5.2b für ihre Produkte und Dienstleistungen werben. Die Länderhalle wird am ersten Messefreitag um 10 Uhr eröffnet. Der traditionelle Ländertag startet am ersten Messesamstag (20.01.) um 11 Uhr. Erwartet wird auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Das Programm wird an diesem Tag durch die Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim sowie durch die Stadt Schwerin gestaltet. 

„Kein anderes Bundesland setzt so sehr auf Kleinst- und Kleinunternehmen, wie wir. Bei uns wird Regionalität großgeschrieben. Ich danke vor allem den Landkreisen, die mit ihrer Initiative vielen kleinen Unternehmen die Möglichkeit geben, sich auf der Grünen Woche zu zeigen und damit dafür sorgen, dass wir die Vielfalt des Angebotes trotz wirtschaftlich und politisch schwieriger Zeiten aufrechterhalten können“, betonte der zuständige Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute auf einer Pressekonferenz in Schwerin.

Zum ersten Mal bei der Grünen Woche mit dabei sind die Strandkorbfabrik Heringsdorf und das Greifswalder Food-Startup Hanse Deeg. Zu den „Dauerbrennern“ gehören die Mecklenburgische Brauerei Lübz, die Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwaren und die Mecklenburger Kartoffelveredlung aus Hagenow, die ihre neue Marke auf der Grünen Woche vorstellt.

Einen Vorgeschmack auf das, was die Hagenower in Berlin präsentieren, gab Marketingleiter Michael Greve auf der heutigen Pressekonferenz: „Seit über 20 Jahren sind wir als Unternehmen auf der internationale Grünen Woche vertreten und somit auch von Beginn an in der Länderhalle Mecklenburg-Vorpommern mit dabei. Die Landespräsentation bietet uns einen perfekten Rahmen, den Endverbrauchern unsere neue Marke ‚Echt vom Feld‘ und das damit verbundene neue Konzept vorzustellen. Neben der Verkostung von Püree- und Knödelprodukten und dem Angebot eines „Püree to go“, bieten wir an unserem Stand einen Rucksack mit Produkten, welchen wir als extra Messeangebot präsentieren. Erstmals werden wir die Aktion auch auf unseren Social-Media-Kanälen bei Facebook, Instagram oder Pinterest unter „echtvomfeld“ mit einem Gutschein begleiten. Messebesucher können diesen digital am Stand einlösen und damit einen Gratisartikel beim Kauf des Messeangebotes erhalten.“

Trotz der andauernden Proteste zeigte sich Minister Backhaus davon überzeugt, dass die Teilnahme des Landes an der Grünen Woche die richtige Entscheidung ist: „Ich bin mir sehr bewusst, dass vielen Menschen auf den Höfen und in den Betrieben überhaupt nicht zum Feiern und Flanieren zumute ist. Die Gründe hierfür sind bekannt und mehr als nachvollziehbar: Die Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahren viele Einschränkungen und Auflagen hinnehmen müssen, z.B. bei der Düngeverordnung, beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und zuletzt durch den Entschluss der Bundesregierung, die Agrardiesel-Beihilfe ausschleichen zu lassen.

Sinkende Erzeugerpreise - vor allem bei Weizen, Milch und Schweinefleisch – haben bei gleichzeitig steigenden Rohstoffkosten für Energie, Saatgut oder Dünger außerdem dazu geführt, dass selbst stabile und gut geführte Betriebe existenzgefährdet sind. Im Ergebnis müssen wir leider feststellen, dass sich die Produktion von Lebensmitteln in Deutschland zunehmend weniger lohnt.

Darüber hinaus fehlen verlässliche Rahmenbedingungen aus Brüssel, die den Betrieben Planungs- und Rechtssicherheit geben. Genehmigungsverfahren, z.B. für Investitionen in die Tierhaltungen dauern an, während sich die gesetzlichen Grundlagen in immer kürzeren Abständen wieder ändern.

Problematisch ist auch, dass der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland eine wettbewerbsrechtlich bedenkliche Konzentration erreicht hat. Auf die vier Unternehmensgruppen Edeka, Rewe, Schwarz und Aldi entfielen im Jahr 2021 85,5 % des Umsatzes mit Lebensmitteln im Einzelhandel. Dies hat u.a. zur Folge, dass ein Drittel der Inflation bei Nahrungs- und Genussmitteln auf die zunehmende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel zurückzuführen ist.

Die Grüne Woche soll über diese Probleme nicht hinwegtäuschen. Im Gegenteil: Die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft wird in den vielen Fachforen wieder das bestimmende Thema sein. Und auch in den Ausstellungshallen werden die vielen schwierigen Themen nicht ausgespart. Die Messe ist ein Aushängeschild für eine der wichtigsten Branchen, die wir haben. Wir alle sind auf gute und bezahlbare Lebensmittel angewiesen und wir alle wollen Produkte aus der Region, die das Klima und unsere natürlichen Ressourcen nicht gefährden. Umso wichtiger ist, dass wir die Leistungen der Branche zeigen und möglichst viel Aufklärungsarbeit leisten. Diesem Kommunikationsauftrag können wir quasi nirgends so effektiv umsetzen, wie auf der Grüne Woche. Innerhalb von 10 Messetagen erreichen die Ausstellenden über 400.000 Gäste aus Deutschland und der Welt. “

Minister Backhaus wird auf der Grünen Wochen u.a. Gespräche mit dem Bundesverband Tiergesundheit, dem Deutschen Tierschutzbund, sowie der Bayer CropScience GmbH Deutschland führen. „Bei einem Treffen mit der Rewe Group wird es mir insbesondere darum gehen, die Position der Erzeuger in der Wertschöpfungskette zu stärken. Die Landwirtschaft erhält innerhalb des Prozesses vom Feld bis auf den Ladentisch den geringsten Anteil am Erlös. Das muss ein Ende haben! Für M-V sind die Auswirkungen besonders massiv, da 90 Prozent der Unternehmen aus der Ernährungs- und Landwirtschaft kleine Unternehmen sind, die dem Preiskampf nichts entgegensetzen können.“

Grüne Woche in Berlin - M-V hält an größtem Messeauftritt fest - Anhang 1
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