Hamsterauswilderung im Bösfeld

Auswilderung mit Schutzmaßnahmen

Im Rahmen eines Artenschutzprogramms wildert die Stadt Mannheim jährlich Feldhamster auf hamsterfreundlich bewirtschafteten Flächen im Stadtgebiet aus. Der Feldhamster ist eine geschützte Art, die innerhalb Baden-Württembergs nur noch in Mannheim und im Main-Tauber-Kreis vorkommt.


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In Mannheim lebt die landesweit größte Population: Allein im Bösfeld wurden zuletzt 99 Hamsterbaue kartiert. Die Tiere werden im Zoo Heidelberg gezüchtet und zur sogenannten „Blutauffrischung“ ausgesetzt – das bedeutet, dass die neu ausgewilderten Tiere die genetische Vielfalt des Bestands bereichern sollen. Den Hamstern werden Löcher vorgebohrt, damit sie gleich nach dem Aussetzen einen Unterschlupf haben, in dem sie vor Fressfeinden wie dem Bussard geschützt sind. Von dort aus können sie sich selbstständig einen Bau weitergraben.

Neben dem Landschaftsschutzgebiet Straßenheimer Hof – dort wird seit 2007 die Hamsterauswilderung durchgeführt - wird seit 2009 auch das Bösfeld für die Auswilderung der kleinen Nager genutzt. Insgesamt haben seither 670 Tiere hier ihren Lebensraum gefunden.

„Das Projekt lebt insbesondere von der guten Zusammenarbeit mit den Landwirten, die die Felder bewirtschaften“, informiert Umweltbürgermeisterin Kubala. „Diese haben sich vertraglich verpflichtet, auf den Flächen Luzerne anzubauen oder Getreidestreifen nach der Ernte stehen zu lassen. Diese bieten dem Hamster nicht nur einen guten Schutz vor Fressfeinden, weil sie blickdicht sind, sondern auch eine Nahrungsquelle“.

Die Landwirte erhalten dafür einen finanziellen Ausgleich von der Stadt, da der Anbau von Luzerne sonst für die Betriebe nicht wirtschaftlich wäre. Die Felder sind außerdem von einem Elektrozaun umgeben, der einen weiteren Fressfeind fernhalten soll, den Fuchs.

Insgesamt investiert die Stadt Mannheim seit 2011 jährlich etwa 120.000 Euro in Erhalt und Erweiterung der Mannheimer Feldhamsterpopulation. So werden Gutachter, Sachmittel sowie Ausgleichszahlungen für die Landwirte finanziert. Durchgeführt wird das Projekt durch das Institut für Faunistik im Auftrag der Stadt Mannheim. Initiiert wurde das Artenschutzprogramm im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der SAP-Arena.

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