Hitzewelle: Stadt ruft Bürger dazu auf Straßenbäume zu wässern

Hitzewelle: Stadt ruft Bürger dazu auf Straßenbäume zu wässern
Hitzewelle: Stadt ruft Bürger dazu auf Straßenbäume zu wässern

Seit Tagen werden auch in Pirmasens Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke gemessen.

Anhaltende Hitze und Trockenheit machen nicht nur den Menschen zu schaffen. Auch die Stadtbäume leiden unter den extremen Wetterbedingungen. Die Stadtverwaltung ruft daher die Bürger zur Mithilfe beim Gießen auf.


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„Spendieren Sie bitte einem Baum vor ihrer Tür den einen oder anderen Eimer Wasser. Die grünen Riesen werden es ihnen mit frischer Luft und Schatten danken“, hofft Bürgermeister Michael Maas auf die Unterstützung der Stadtgesellschaft.

Alle verfügbaren Mitarbeiter des Wirtschafts- und Servicebetriebs sind im Dauereinsatz. Wir haben unsere Kapazitätsgrenze erreicht“, so Werkleiter Thomas Iraschko. Derzeit sind sieben Kolonnen im Einsatz, die täglich gut 30 000 Liter Wasser ausbringen. Dennoch sei es aktuell nicht möglich, alle Straßenbäume in Pirmasens und den sieben Ortsbezirken bedarfsgerecht zu wässern.

„Jede zusätzliche Gießkanne hilft“, erklärt André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamtes. Seit Wochen habe es keine nennenswerten Niederschläge geben. Bei gleichzeitig länger anhaltenden hochsommerlichen Temperaturen geht den Pflanzen wie den Menschen: Sie haben einen Riesendurst. „Ein Baum verdunstet bis zu 400 Liter Wasser am Tag. Wenn der Boden langsam austrocknet, wie es aktuell bereits der Fall ist, beginnt das große Dursten“, erläutert Jankwitz.

Nicht nur die 407 Jungbäume, also solche, die in den vergangenen fünf Jahren gepflanzt wurden, seien besonders gefährdet. „Sie leiden in diesen Tagen ganz besonders unter außergewöhnlichem Trockenstress“, so der Landschaftsarchitekt. Ihr Wurzelwerk reiche noch nicht so tief, darum könnten sie keine Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten ziehen. Die Folgen seien absterbende Äste und eine höhere Anfälligkeit für Baumschädlinge. „Deshalb sind die Jungbäume dringend auf eine Bewässerung angewiesen. Das steigert die Anwuchschancen“, so Jankwitz. Nach etwa fünf bis zehn Jahren hätten Bäume ausreichend tiefe Wurzeln gebildet, um auch tiefer im Boden gespeichertes Wasser zu erreichen. Auch Bäume mit kleinen Baumscheiben haben einen hohen Wasserbedarf.

„Ob im eigenen Garten oder für die Straßenbäume, es ist besser einmal pro Woche tiefgründig zu wässern, als täglich kleine Mengen Wasser zu geben“, empfiehlt André Jankwitz an die Pirmasenser. Um das Grün effektiv zu wässern, rät er dazu, entweder sauberes Leitungswasser oder aufgefangenes Regenwasser zu verwenden. Außerdem solle möglichst in den späten Abendstunden gegossen und das Wasser möglichst gleichmäßig im Baumbeet verteilt werden. Der Boden ist durch die Hitze zurzeit sehr hart. Deswegen empfiehlt das Gartenamt, die Erde erst etwas aufzulockern, anzufeuchten und dann nachzugießen, damit das Wasser nicht wegläuft.

Vereinzelt haben sich besorgte Anwohner bereits an das Garten- und Friedhofsamt gewendet und gefragt, ob durch die Trockenheit bleibende Schäden an den Bäumen entstehen. „Der aktuell zu beobachtende Laubfall und das Gelbwerden der Blätter sind Teil eines natürlichen Prozesses“, sagt der 63-Jährige. Dadurch würden die Bäume versuchen ihre Verdunstungsrate zu reduzieren, weiß Jankwitz.

„Wir danken allen Pirmasenserinnen und Pirmasensern, die bei der Pflege der Bäume helfen, herzlich für ihr Engagement“, so Bürgermeister Michael Maas.

Hintergrund: Pirmasens ist eine grüne Stadt, nicht zuletzt dank 18 500 Stadtbäumen entlang von Straßen, auf Grüninseln und in öffentlichen Parkanlagen.

Im Sommer sorgen die Bäume für ein dichtes, grünes Blätterdach und Schatten, im Herbst kokettieren sie mit ihrem sich verfärbenden Laub und im Frühjahr wieder mit frischem, sattem Grün. Als Sauerstoffproduzenten haben sie Pirmasens auch eine wichtige Funktion für Luft und Klima. Und schließlich bieten sie auch Vögeln, Insekten und anderen Kleinlebewesen ein Zuhause.

Für die Baumpflege betreibt die Stadt einen beträchtlichen personellen und finanziellen Aufwand. In regelmäßigen Abständen werden die Bäume auf Krankheiten, Schädlingsbefall und Totholz kontrolliert. Hinzu kommt die Baumpflege mit Schnitt, Bewässerung und Düngung. Eine besondere Hilfe bei der Baumpflege, besonders im Sommer, sind die ehrenamtlichen Baumpaten, die oftmals im Umfeld ihrer Wohnung die Pflege und das Gießen übernehmen.

Stadt Pirmasens