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Im November war das Projekt angelaufen. Nun trafen sich die Teilnehmer zu einer Halbzeitbilanz auf dem Firmengelände der Bäumer Betriebshygiene Vertriebsgesellschaft in St. Tönis, einem der Teilnehmer.
„Beim ÖKOPROFIT ist es ein bisschen wie beim Fußball: Zur Halbzeit trifft man sich in der Kabine, analysiert das Bisher-Geschehene und richtet sich hier und da neu aus“, sagte Kreisdirektor Ingo Schabrich. Der Kreis Viersen, die Kreiswirtschaftsfördrung, die Städte und Gemeinden sowie die Beratungsagentur B.A.U.M. Consult begleiten die Firmen auf dem Weg des betrieblichen Klimaschutzes. Anders als beim Fußball wird es bei ÖKOPROFIT allerdings am Ende nur Sieger geben. „Die Idee ist denkbar einfach: Durch Energie und Ressourcen sparende Initiativen tragen die Unternehmen nicht nur zum Umweltschutz bei, sie sparen auch bares Geld“, sagt Felix Schütte, Klimaschutzmanager des Kreises Viersen.
„Häufig reichen schon einfache Ideen aus“, sagt Philipp Mihajlovic, Berater von B.A.U.M. Consult. Durch die Umrüstung der klassischen Lichtquellen auf energiesparende LEDs etwa lassen sich häufig viele Kilowattstunden Energie sparen. Diese Erfahrung haben einige der teilnehmenden Unternehmen gemacht. Ganz so einfach ist es aber nicht: Manche Firmen haben umfangreiche Tests gemacht, um den Mitarbeitern eine angenehme Lichtfarbe und -intensität zu garantieren. Ebenfalls hohes Einsparpotential bietet die Müllbeseitigung. Eine firmeneigene Presse minimiert das Volumen. Zudem kann es sinnvoll sein, den Müll nach Bedarf abtransportieren lassen anstatt eine turnusmäßige Abholung zu vereinbaren. Dies beugt Leerfahrten vor.
Von solchen Erfahrungen profitieren im ÖKOPROFIT-Netzwerk alle Unternehmen. Daneben gibt es spezifische Maßnahmen, die Potentiale für einzelne bieten: Der Betriebshof des Kreises hat beispielsweise den Frühjahrs-Grünschnitt an den Kreisstraßen optimiert. Die Lederfabrik Richard Hoffmans spart durch Spritzpistolen an den Schläuchen bis zu 8.000 Liter Wasser am Tag. Und die Bäumer Betriebshygiene Vertriebsgesellschaft hat ihre Fahrzeugflotte durch energiesparendere Modelle ersetzt.
Insgesamt 30 Maßnahmen haben die zwölf Teilnehmer bereits umgesetzt. Bis Jahresende dürften weitere hinzu kommen. Danach bewertet eine Prüfung den Erfolg der Unternehmen. Anfang kommenden Jahres dürfen sich die Firmen dann über die Verleihung des europaweit anerkannten ÖKOPROFIT-Siegels freuen. Damit endet das Projekt, nicht aber der Klimaschutz. „Das Projekt ist lediglich ein Anstoß“, sagt Philipp Mihajlovic. „Ich bin mir sicher, dass die Unternehmen künftig ein waches Auge auf Maßnahmen haben, die die Umwelt und den Geldbeutel schonen.“
www.kreis-viersen.de/
Hintergrund:
„ÖKOPROFIT“ steht für Ökologisches Projekt für integrierte Umwelt-Technik und wird seit dem Jahr 2000 durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Insgesamt haben alleine in NRW bisher über 1.800 Betriebe an dem kostensenkenden sowie imageträchtigen Projekt teilgenommen. Pro Jahr haben sie über 75 Mio. Euro sowie rund 266.000 Tonnen CO2 eingespart. Seit November 2015 läuft das erste ÖKOPROFIT-Projekt im Kreis Viersen.
Die teilnehmenden Firmen im Kreis Viersen:
- Bäumer Betriebshygiene Vertriebsgesellschaft mbH, Tönisvorst
- Baubetriebshof Kreis Viersen, Viersen
- DRK-Familienzentrum, Nettetal
- Gemeindewerke Grefrath GmbH, Bäderbetriebe Grefrath
- Heilpädagogisches Zentrum Krefeld - Kreis Viersen gGmbH, Nettetal
- Jackels A&O GmbH, Schwalmtal
- Lederfabrik Richard Hoffmans GmbH & Co. KG, Nettetal
- Mercure Parkhotel Krefelder Hof, Krefeld
- Niersverband, Viersen
- Rameckers Maschinenfabrik KG, Nettetal
- Schröter Bürobedarf + EDV-Zubehör GmbH, Tönisvorst
- Wall Chemie GmbH, Kempen
