Ausbau der Geothermie wird beschleunigt

Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen — Gesetzentwurf — hib 655/2024

Die Zulassungsverfahren für geothermische Anlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher sollen deutlich beschleunigt werden, um das für den Klimaschutz erforderliche Energie- und Wärmepotenzial zu erschließen.


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Dies sieht der von der Bundesregierung eingebrachte Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern sowie zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung (20/13092) vor. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Transformation Deutschlands hin zu einer klimaneutralen Volkswirtschaft geleistet werden.

Zur besseren Erschließung des energetischen Potenzials der Geothermie sowie für den Ausbau der klimaneutralen Wärme- und Kälteversorgung durch Wärmepumpen sollen die Verfahrensdauern halbiert werden. Dies soll durch Digitalisierungsvorgaben, Verkürzung behördlicher Fristen bei der Bearbeitung von Antragsunterlagen und die Reduzierung von Genehmigungsanforderungen erreicht werden.

Nach Angaben der Bundesregierung wird ein großer Teil der in Deutschland verbrauchten fossilen Energieträger für die Wärmeversorgung von Gebäuden und in der Industrie aufgewendet. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Erzeugung von Raumwärme mache bislang weniger als ein Fünftel aus. Daher sei es zur Erreichung der Klimaziele erforderlich, die Treibhausgasemissionen in der Wärmeversorgung deutlich zu senken und den Ausbau der erneuerbaren Energien in diesem Bereich deutlich zu steigern.

Hierbei komme der Geothermie eine wichtige Rolle zu: „Geothermie ist eine klimaneutrale, nach menschlichen Maßstäben unerschöpfliche und zugleich zuverlässige und über das gesamte Jahr verfügbare Energiequelle, mit der auch hohe Wärmebedarfe gedeckt werden können“, schreibt die Regierung in dem Gesetzentwurf. Aufgrund der relativ hohen Quelltemperaturen in tieferen Erdschichten entlaste Energie aus Erdwärme das Energiesystem insbesondere in den kalten Wochen des Jahres. Wärmepumpen könnten die Temperatur der Erdwärmequelle insbesondere bei oberflächennaher Geothermie noch anheben.

Das große Potenzial der Geothermie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland sei bislang nur unzureichend erschlossen worden, heißt es in der Begründung des Entwurfs. Weniger als zwei Prozent der Wärme werde derzeit aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen. Die Geschwindigkeit beim Ausbau der Geothermie sei unzureichend. Bis Februar des Jahres 2022 seien weniger als 50 Projekte der tiefen Geothermie mit einer thermischen Leistung von knapp 350 Megawatt realisiert worden.

Verwiesen wird auf ein Eckpunktepapier für eine Erdwärmekampagne vom 11. November 2022, in dem sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz dafür ausgesprochen habe, bis zum Jahr 2030 mindestens 100 neue tiefengeothermische Projekte anzustoßen.

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