Deutsche Umwelthilfe und Energieberaterverband GIH stellen klar: Ohne konsequenten Fokus auf die Wärmepumpe gibt es keine Wärmewende

Neues Faktenpapier: Wärmepumpen funktionieren auch oft im Bestand mit Heizkörpern und rechnen sich wirtschaftlich

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bekräftigt gemeinsam mit dem Energieberaterverband GIH in einem neuen Faktenpapier die Wärmepumpe als zentrale Technologie für die Wärmewende.


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Die geplante Aufweichung des Gebäudeenergiegesetzes durch H2-ready-Label für fossile Gasheizungen oder extrem lange Übergangszeiten treibe Deutschland für die kommenden Jahrzehnte in die fossile Abhängigkeit, so die Verbände. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, den Entwurf für die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes nachzubessern und den Fokus auf die Wärmepumpe als klimafreundliche Heiztechnologie für die Wärmewende zu legen.

Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die Wärmepumpe funktioniert: Im Bestand, mit Heizkörpern und sie rechnet sich auch wirtschaftlich. Wärmepumpen arbeiten effizient, sicher und umweltfreundlich. Frontalangriffe von FDP und Teilen der Immobilienlobby gegen die Wärmepumpe sollen eine echte Wärmewende verhindern. Es ist beschämend, wie Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell mit falschen Versprechungen in die Irre geführt werden. Sie sind es, die am Ende für teures Geld auf fossilen Heizungen sitzen bleiben. Es wird nicht genug grünen und blauen Wasserstoff, Biomasse und Biogas für den Gebäudesektor geben, um damit alle Heizungen zu betreiben. Wir fordern insbesondere die Grünen auf, jede Aufweichung, Pseudo-Alternative und fossile Scheinlösung aus dem Gebäudeenergiegesetz zu streichen.“ 

Im gemeinsamen Faktenpapier zur Wärmepumpe geht es um die Einbaumöglichkeiten in Bestandsgebäuden, die Nutzung von Heizkörpern, die Wirtschaftlichkeit inklusive dreier Rechenbeispiele und die Nutzung von natürlichen Kältemitteln. Dabei wird deutlich, dass aktuell bereits ohne weitere Maßnahmen etwa die Hälfte aller Gebäude in Deutschland für den Einsatz der Wärmepumpe gerüstet sind. Sowohl Gebäude aus den 1960er und 1980er Jahren als auch alte Fachwerkhäuser können – auch ohne Vollsanierung und wirtschaftlich – mit Wärmepumpe beheizt werden. Eine Beispielrechnung und eine Zusammenfassung der Förderbedingungen informieren darüber hinaus, wann sich die Investition in eine Wärmepumpe rechnet. Das Papier weist außerdem darauf hin, dass die Sanierung von Gebäuden – angefangen bei den energetisch schlechtesten Gebäuden – unbedingt notwendig ist, um die Energieverbräuche und -kosten der Verbraucherinnen und Verbraucher nachhaltig zu senken. Dies sei sozialpolitisch entscheidend, um die Energiearmut, von der derzeit bis zu 23 Prozent der Bevölkerung betroffen sind, zu reduzieren.

Jürgen Leppig, Vorsitzender des Energieberaterverbands GIH, ergänzt: „Leider ist von der ursprünglichen Idee, ab 2024 keine fossil betriebenen Heizungen mehr einzubauen, nicht viel übriggeblieben. Dass unter dem Deckmantel H2-ready weiter Gasheizungen in Betrieb genommen werden und noch über ein Jahrzehnt fossiles Gas verbrennen dürfen, halten wir für eine Mogelpackung. Auch für Eigentümergemeinschaften wurden die Austauschfristen defekter Öl- und Gasheizungen viel zu lange ausgedehnt. Sollen die Klimaschutzziele im Gebäudesektor wirklich erreicht werden, müssen die Anforderungen ambitionierter ausfallen.

DUH Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel