Neue Impulse für Bioenergie in Europa durch Biomethan-Boom

Zu Anfang 2023 gibt es in Europa fast 500 laufende Biomethan-Projekte, die sowohl neuen als auch etablierten Märkten Dynamik verleihen. Dies geht aus der Studie "Biomethan in Europa" der ecoprog GmbH hervor.


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Der Beginn des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine im vergangenen Jahr hat zu schweren Verwerfungen an den europäischen Energiemärkten geführt. Die hohe europäische Importabhängigkeit bei Erdgas wurde schmerzhaft deutlich. Nicht nur wegen der in ungeahnte Höhen gestiegenen Gas- und Energiepreise hat die Energieunabhängigkeit in den europäischen Ländern schnell an Priorität gewonnen. Dadurch ist Biomethan als direkter, erneuerbarer Ersatz für Erdgas in Europa zunehmend in den Fokus gerückt. Infolgedessen hat die Europäische Kommission den Biomethane Action Plan als Teil des RePowerEU-Plans vorgeschlagen, der eine Steigerung der Biomethanproduktion der EU um mehr als das Zehnfache bis 2030 zum Ziel hat.

Zu Beginn 2023 sind in Europa mehr als 800 Biogasaufbereitungsanlagen in Betrieb. Der Anlagenbestand ist allerdings sehr ungleichmäßig verteilt. Die größten Bestände befinden sich in Deutschland und Frankreich. Außerdem stechen die skandinavischen Länder, insbesondere Dänemark, im Verhältnis zu ihrer relativ geringen Ländergröße hervor. In den osteuropäischen Ländern spielt Biomethan dagegen noch keine Rolle.

Die zukünftige Marktentwicklung der Biomethanproduktion wird vor allem durch die Nachfrage im Wärme- und Verkehrssektor getrieben. Biomethan kann eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Ziele für erneuerbare Energien in diesen Sektoren spielen, die nur schwer zu dekarbonisieren sind. So führt dies zur Erschließung neuer Märkte, wie in Spanien, wo sich das Potenzial für die Nutzung von Biomethan gerade erst entfaltet. Weiterhin erhalten etablierte Bioenergiemärkte, wie der in Deutschland, neue Impulse, da die Marktteilnehmer von den neuen Vermarktungsmöglichkeiten für Biomethan in diesen Sektoren profitieren wollen. Dazu gehört auch das besonders gefragte verflüssigte Biomethan, für das in Europa in den letzten Jahren die ersten Projekte in Betrieb genommen wurden. Klassische Fördersysteme wie Einspeisevergütungen verlieren in diesem Zusammenhang an Bedeutung.

Um die von der EU vorgegebenen Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen, wird Biomethan aus Abfall- und Reststoffen zum Standard für neue Projektentwicklungen. Biomethan aus Gülle ist vor allem im Verkehrssektor gefragt, in dem hohe Treibhausgaseinsparungen erzielt werden können.

Darüber hinaus bieten Länder mit einem bestehenden und alternden Biogasanlagenbestand weiteres Potenzial für die Biomethanproduktion durch das Repowering von Biogasanlagen. Positive Faktoren für die Nachrüstung einer Biogasaufbereitungsanlage sind unter anderem die Größe der Anlage, die Verfügbarkeit von Rohstoffen und der Zugang zum Gasnetz. Mit dem momentan größten Biogasanlagenbestand in Europa weist Deutschland hier eindeutig das höchste Potenzial auf, wobei für viele Anlagen die Förderungen in den nächsten Jahren auslaufen werden.

Bei Redaktionsschluss dieser Studie gab es in den untersuchten Ländern fast 500 laufende Biomethanprojekte. Dies umfasst sowohl den Neubau von Biogasanlagen und als auch das Repowering von Biogasanlagen mit Aufbereitungsanlagen und/oder Verflüssigungsanlagen.

Die Studie "Biomethane in Europe" von ecoprog analysiert die Technologien, Marktfaktoren, Kosten und Gewinne, Anlagenbestand, Projekte und den Wettbewerb im Bereich der Biomethanproduktion in Europa. Die Studie ist verfügbar unter: www.ecoprog.de.

ecoprog ist ein Beratungsunternehmen in der Umwelt- und Energietechnik. In diesen Märkten arbeitet ecoprog als Market Consultant und ist ein etablierter Brancheninsider. Typische Tätigkeiten von ecoprog sind Markt- und Wettbewerbsuntersuchungen, Commercial Due Diligence, Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen und Stoffstromanalysen.

ecoprog GmbH