Neuer Blitzer: „Kristina“ soll zu mehr Verkehrssicherheit in der Grafschaft Bentheim beitragen

Die semistationäre Messanlage „Kristina“ soll zu mehr Verkehrssicherheit in der Grafschaft Bentheim beitragen. (Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim)
Die semistationäre Messanlage „Kristina“ soll zu mehr Verkehrssicherheit in der Grafschaft Bentheim beitragen. (Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim)

Seit dem heutigen Donnerstag ist „Kristina“ im Landkreis Grafschaft Bentheim im Einsatz

Hinter diesem Namen verbirgt sich eine neue semistationäre Geschwindigkeitsmessanlage, die der Landkreis für zwölf Monate angemietet hat und die künftig zu mehr Verkehrssicherheit in der Grafschaft beitragen soll. Erster Einsatzort für den dunkelgrauen Blitzer-Anhänger, ausgestattet mit modernster laserbasierter Messtechnik, ist die Jahnstraße in Nordhorn.


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„Den neuen Trailer können wir innerorts wie außerorts flexibel zur Geschwindigkeitsüberwachung nutzen – und das bis zu zehn Tage am Stück, rund um die Uhr. Die Messungen sind dabei vorrangig an Unfall-Schwerpunkten oder in der Nähe von Kindergärten und Schulen vorgesehen. Verkehrsteilnehmende müssen aber auch an anderen Orten damit rechnen, ‚Kristina‘ zu begegnen. Wir werden den Standort regelmäßig wechseln“, berichtet Rieke Wellen, Leiterin der Bußgeldstelle des Landkreises Grafschaft Bentheim.

Die neue semistationäre Messanlage ergänzt die bestehenden stationären Blitzer und die zwei mobilen Messanlagen des Landkreises. Eine Besonderheit von „Kristina“: Die Anlage kann die Geschwindigkeiten in beide Richtungen messen. „Wie bei den anderen Messanlagen ist auch hier ein roter Blitz zu sehen, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wird. Das Foto wird dann direkt per Datenfernverbindung an den Landkreis übertragen und in unserem System vollautomatisch hinterlegt. Die Messanlage aufzubrechen oder zu beschädigen, um an das Foto zu gelangen, lohnt sich daher nicht“, so Wellen. Zudem ist „Kristina“ mit einer Alarmanlage gesichert.

Nicht angepasste Geschwindigkeit ist Hauptursache für Unfälle in der Grafschaft

Die jüngst veröffentlichte Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim belegt, dass die Zahl der Verkehrsunfälle wieder steigt – insbesondere die Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang. „Hauptunfallursache ist leider immer wieder eine nicht angepasste Geschwindigkeit. Unser Ziel ist es, dieser Entwicklung mit Maßnahmen wie der Geschwindigkeitsüberwachung entgegenzuwirken und Unfälle zu vermeiden“, macht Wellen deutlich.

Testphase mit semistationärer Messanlage erfolgreich – Geschwindigkeiten reduziert

Bereits von September 2023 bis Januar 2024 hatte der Landkreis erstmals eine semistationäre Messanlage getestet. „Ein großer Vorteil dieser Anlagen ist, dass wir damit auch Nacht- und Wochenendzeiten überwachen können. Also, Zeiten, in denen häufig zu schnell gefahren wird. In der fünfmonatigen Testphase haben wir insgesamt über 8.100 Verstöße festgestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass das Geschwindigkeitsniveau an den jeweiligen Einsatzorten im Laufe der Dauer der Messungen gesunken ist“, erklärt Wellen. Sie verweist auf das Beispiel der Messstelle am Wehrweg in Nordhorn, einem ausgewiesenen Unfallschwerpunkt: „Hier hat der Trailer deutlich zur Verkehrssicherheit beigetragen. Während die Messkollegen im Rahmen einer rund sechsstündigen mobilen Messung dort insgesamt rund 100 Verstöße festgestellt haben, kam es während des Einsatzes des Trailers zu durchschnittlich nur rund 40 Verstößen pro Tag. Der Trailer hat also Wirkung gezeigt. Die Leute sind langsamer gefahren. Das ist für uns an diesem Unfallschwerpunkt ein besonderer Erfolg gewesen.“

Zukünftig wird der Landkreis dauerhaft eine semistationäre Messanlage anschaffen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Grafschafter Kreistag im Dezember 2023 gefasst. Bis zum Kauf bzw. zur Lieferung dieser Anlage nutzt der Landkreis nun „Kristina“ als angemietete Messanlage. Ganz gleich durch welche Messanlage Geschwindigkeitsverstöße registriert werden: Die Einnahmen kommen unter anderem verschiedenen Verkehrssicherheitsprojekten im Landkreis zu Gute. Bleibt noch die Frage, warum die semistationäre Messanlage „Kristina“ heißt. „Diesen Namen hat die Herstellerfirma der Anlage gegeben. Darauf hatten wir keinen Einfluss. Aber ‚Kristina‘ klingt auf jeden Fall sympathischer als ‚semistationäre Messanlage‘ und trägt vielleicht dazu bei, dass der Blitzer positiver wahrgenommen wird“, so Wellen.

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