Bundesumweltministerin Steffi Lemke besucht NABU-Projekt zur Renaturierung der Havel

Miller: Havelrenaturierung kann Blaupause für Zukunft der Oder sein 

Bundesumweltministerin Steffi Lemke besucht im Rahmen ihrer Sommerreise das Gewässerrandstreifenprojekt Untere Havelniederung zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf.


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Der NABU führt in diesem Projekt die derzeit größte Flussrenaturierung Europas durch. Die Untere Havel ist ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung. Der ausgebaute Fluss wird wieder in einen naturnahen Zustand rückgeführt. Dazu werden Altarme wieder angeschlossen, Uferbefestigungen entfernt und Ufer- und Auenwald begründet. Zudem werden Deichabschnitte zurückgebaut, um Überflutungsgrünland für den Hochwasserschutz zu gewinnen.  

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: “Die schlimmen Bilder des Massenfischsterbens in der Oder machen deutlich, wie sehr unsere Flüsse durch die wirtschaftliche Nutzung belastet sind. Bereits einzelne Einflussfaktoren haben das Potenzial, so ein großes Flussökosystem nachhaltig zu schädigen. Der geplante Ausbau muss daher dringend gestoppt und der Fluss renaturiert werden. Unser erfolgreiches Projekt der Havel zeigt eindrucksvoll, wie ein ehemals intensiv genutzter Fluss wieder in einen naturnahen Zustand rückgeführt werden kann. Er wird dadurch resilienter und fördert zudem die Biodiversität in hohem Maße. Das ist sowohl bei den Insekten als auch bei Vögeln und Fischen zu beobachten.” 

Die Untere Havelniederung ist das größte und bedeutsamste Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropa. Mehr als 1.100 vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben hier. See- und Fischadler, Bekassine, Rotschenkel, Uferschnepfe, Flussuferläufer, Uferschwalbe, Eisvogel, Großer Brachvogel und Wachtelkönig sind hier zuhause ebenso wie Biber und Fischotter. Die seltenen Fischarten Rapfen, Schlammpeitzger und Flussneunauge sind ebenso nachweisbar, wie die Libellenart Asiatische Keiljungfer. Auch Sumpfdotterblume, Lungenenzian und Schwarze Segge finden an der Unteren Havelniederung einen Lebensraum. 

Rocco Buchta, der zuständige Projektleiter für die Havel-Renaturierung ergänzt: “Wir freuen uns, dass Steffi Lemke sich erneut persönlich über die sehr positive Entwicklung vor Ort informiert. Die Oder-Katastrophe zeigt, wie wichtig ein solches Engagement ist. Ein Projekt dieser Dimension ist ohne die aktive Unterstützung der Politik nicht denkbar. Da geht es vor allem um viel Geld. Es braucht aber auch starke Schultern, um so ein großes Projekt mit viel Ausdauer über viele Jahre hinweg zu einem Erfolg zu führen. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns das an der Havel so gut gelungen ist. Diese Expertise bringen wir gern auch an der Oder ein.” 

Informationen zum Renaturierungsprojekt Untere Havel finden Sie hier.

NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. direkter Link zum Artikel