Erlebnisorte machen ökologischen Wandel an der Emscher erfahrbar

©  Kirsten Neumann/EGLV
© Kirsten Neumann/EGLV

Emschergenossenschaft weiht gemeinsam mit den Städten Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten insgesamt 25 besondere Orte entlang der neu entstehenden Emscher-Promenade ein

Neben den aktuell steigenden Temperaturen und dem sonnigen Wetter gibt es einen weiteren Grund, sich für eine Radtour entlang der Emscher aufs Fahrrad zu schwingen: Alle 25 Aufenthalts-, Spiel- und Bildungsstandorte entlang der Emscher-Promenade sind mit einer Ausnahme nun fertiggestellt und laden Besucher*innen zum Erleben des ökologischen Wandels der Emscher ein.


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Die Emscher-Promenade verbindet Menschen und Orte zwischen den vier Städten Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten – auf einer Länge von 18 Kilometern! Davon machten sich nun auch die Stadtspitzen der vier Kommunen gemeinsam mit der Emschergenossenschaft ein Bild.

Parallel zur Befreiung der Emscher vom Abwasser hat die Emschergenossenschaft in den vergangenen Jahren ein mehr als 130 Kilometer langes Netz an Radwegen geschaffen, mit dem das neue blaugrüne Leben in der Region erleb- und erfahrbar wird. Ein besonderes Glanzstück ist die interkommunale Emscher-Promenade auf einem knapp 18 Kilometer langen Teilstück des Emscher-Weges auf den Stadtgebieten von Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten. Durch neue Brücken und Unterführungen unter stark befahrenen Straßen können die Menschen den Umbauprozess, die Natur und die Angebote entlang der neuen Emscher-Promenade vom Start bis zum Ende zu Fuß oder mit dem Fahrrad sicher genießen.

Begegnen, Erholen, Entspannen

Mehrere kleine Spielplätze sowie Rastplätze mit Bänken und Stühlen – auch Langbänke – ermöglichen es den Menschen über die verschiedenen Stadtteile entlang der Emscher hinweg, zusammenzukommen, sich zu begegnen und kennenzulernen. Unter all den Maßnahmen stechen insbesondere die Pferdeskulpturen, die an die Emscherbrücher Dickköppe erinnern – die Wildpferde waren einst an der Emscher beheimatet und zieren heute noch das Wappen der Stadt Herne – sowie die zwei Emscher-Balkone heraus. Die Balkone ermöglichen als Schaufenster der ökologischen Transformation eine ganz besondere Annäherung an den Fluss im Wandel: Man schwebt förmlich über der Emscher und kommt ihr so nahe wie sonst kaum möglich. Eine der beiden Terrassen mit Blick auf das neue blaugrüne Leben steht in Castrop-Rauxel, die andere in Recklinghausen. Dort ist die Emscher schon lange abwasserfrei, verfügt aber noch über ihr Betonkorsett – welches in den kommenden Jahren noch einer vielseitigen und natürlich gestalteten Böschung weichen wird, bestens zu beobachten vom Emscher-Balkon.

Stand der Baumaßnahmen

Der Verbindungssteg unter der König-Ludwig-Trasse wird aufgrund noch andauernder Bauarbeiten voraussichtlich im Oktober 2024 fertig. Durch die Baumaßnahmen kann es auf der Emscher-Promenade aktuell auch noch zu Umleitungen kommen, sodass es immer wieder Unterbrechungen in der Wegeführung gibt. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis dafür.

Mittelfristig sollen die Emscher-Deiche westlich der Ewaldstraße in Herne im Rahmen der ökologischen Verbesserung saniert und ertüchtigt werden. Hierzu laufen derzeit Voruntersuchungen und -planungen. Mit dem Deichumbau wird auch dieser Bereich als Emscher-Promenade weiterentwickelt. Um die Aufenthaltsqualität in diesem Abschnitt auch in der Übergangszeit bis zum Baubeginn zu erhöhen, wird dieser mit temporären Bankplätzen aufgewertet.

Für die Asphaltierung der Emscher-Promenade, die einen besseren Abrollkomfort für Radfahrende bieten wird, beantragt die Emschergenossenschaft im Laufe des Jahres die Genehmigung. Die Umsetzung soll ab 2025 folgen.

Die Emscher-Promenade

Die Emscher-Promenade ist als blaugrüne Infrastruktur ein wesentlicher Bestandteil des Projektes „Emscherland“, das die Emschergenossenschaft federführend gemeinsam mit den Städten Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten sowie dem Regionalverband Ruhr (RVR) umsetzt. „Emscherland“ ist hervorgegangen aus der gleichnamigen Bewerbung der sechs Partner für die Landesgartenschau 2020. Den Zuschlag erhielt im Jahr 2015 letztlich Kamp-Lintfort. Das Land Nordrhein-Westfalen zeigte sich jedoch vom Emscherland-Konzept so begeistert, dass es eine Weiterverfolgung und Umsetzung der Pläne anregte. Weitere Informationen gibt es auf www.eglv.de/emscherland.

Stimmen zu den Erlebnisstandorten der Emscher-Promenade:

Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen:

„Als blaugrünes Element verbindet die Emscher-Promenade tolle und spannende Orte entlang der Emscher im Kreis Recklinghausen. Ob Aussichtsbalkone oder Rastplätze, für Radfahrende und Spazierende bieten die neuen Erlebnisstandorte einen großen Mehrwert.“

Rajko Kravanja, Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel:

„Der Emscher-Balkon in Castrop-Rauxel bietet einen tollen Blick auf die ökologische Transformation der Emscher – sinnbildlich für die Entwicklung und den Wandel unserer gesamten Region, den wir über Stadtgrenzen hinweg mit Projekten wie der Emscher-Promenade weiter vorantreiben und sichtbar machen.“

Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen:

„Die Region mit dem Fahrrad oder zu Fuß erleben und genießen – ich freue mich, dass wir das mit der Emscher-Promenade auf ganz besondere Weise über die Grenzen der Kommunen hinweg möglich machen. Ein echter Mehrwert für die Menschen in Recklinghausen und in den umliegenden Städten.“

Matthias Müller, Bürgermeister der Stadt Herten:

„Der Emscher-Umbau hat das Bild der Städte in unserer Region nachhaltig verändert, auch bei uns in Herten. Dieser Wandel lässt die Bürgerinnen und Bürger ihre Region auf ganz neue Weise entdecken. Daher ist es wichtig, die Veränderung mit solchen Erlebnisstandorten wie hier entlang der Emscher-Promenade für die Anwohnenden sichtbar und erlebbar zu machen.“

Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft:

„Mit Vorzeigeprojekten wie der Emscher-Promenade kommen wir auch unserem Ziel, die grünste Industrieregion der Welt zu werden, erneut einen Schritt näher. Für die Bürgerinnen und Bürger wird entlang der Emscher erlebbar, dass Transformation zu mehr Lebensqualität führt. Die Pferdeskulpturen lassen zugleich einen Blick zurück als auch nach vorn zu."

Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband:

„Die Emscher-Promenade bildet einen wichtigen Teil einer neuen interkommunalen Infrastruktur. Sie verknüpft die vier Städte Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten entlang eines blaugrünen Emscher-Bandes auf neue Art und Weise – und sie lädt ein, das im Zuge des Emscher-Umbaus entstandene blaugrüne Leben an der Emscher zu entdecken.“

Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand von Emschergenossenschaft und Lippeverband:

„Die Emscher-Promenade macht das Erleben der Emscher möglich und sicher: Durch neue Brücken und Unterführungen unter stark befahrenen Straßen können die Menschen den wasserwirtschaftlichen Umbauprozess und die ökologische Veränderung am einst offenen Schmutzwasserlauf zu Fuß oder mit dem Fahrrad genießen.“

Susanne Linnebach, Leiterin der Abteilung Mitglieder- und Fördermanagement bei Emschergenossenschaft und Lippeverband:

„Die Emscher-Promenade ist ein tolles Projekt, welches wir als Emschergenossenschaft unter anderem gemeinsam mit vier unserer Mitgliedskommunen umgesetzt haben. Als interkommunales Städtebauprojekt bietet die Promenade einen deutlichen Mehrwert für die Menschen in der Region: Zuvor versteckte Orte werden über Stadtgrenzen hinweg für Fußgänger*innen und Radfahrende erleb- und erfahrbar – im wahrsten Sinne des Wortes.“

Torsten Bockholt, Projektleiter von Emschergenossenschaft und Lippeverband:

„Für mich persönlich war es spannend, den Wandel von vormals gesichtslosen Orten zum neuen Schaufenster für die Zukunft der abwasserfreien Emscher zu gestalten und mitzuerleben.“

125 Jahre Emschergenossenschaft

Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de

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