Gelebter Artenschutz im sächsischen Wald

Sachsenforst und BUND Sachsen unterzeichnen Kooperationsvereinbarung zur Wildkatze

Sie ist wieder da: Die Europäische Wildkatze. Damit sie auch bleibt, unterzeichneten Sachsenforst und der BUND Sachsen heute (28. Juni 2019) eine Kooperationsvereinbarung über das „Artenschutzprojekt Wildkatze“.


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Die scheue Waldbewohnerin hat sich in jüngerer Vergangenheit nach mehr als einem Jahrhundert Abwesenheit wieder im Vogtland, im Leipziger Auwald und in der Dübener Heide angesiedelt. Durch eine Reihe gezielter Artenschutzmaßnahmen sollen die heimlichen Wildkatzen, die vorwiegend in ungestörten Waldgebieten leben, gefördert und so ihr Bestand auf lange Sicht gesichert werden.

„Artenschutz im Wald ist integraler Bestandteil einer nachhaltigen und naturnahen Waldbewirtschaftung“, bekräftigt Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst Utz Hempfling. „Mit der Entwicklung arten- und strukturreicher Mischwälder durch den Waldumbau fördern wir in Sachsen auch die Lebensbedingungen der Wildkatze. Das wollen wir beibehalten und zusammen mit dem BUND intensivieren.“ Im Forstbezirk Leipzig etablierte sich bereits in der jüngeren Vergangenheit eine enge Zusammenarbeit beim aktiven Schutz der Wildkatze, die jetzt auf geeignete Lebensräume im Landeswald in ganz Sachsen ausgebaut werden soll.

Für Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, den Vorsitzenden des BUND Sachsen, steht fest: „Einen erfolgreichen Schutz von gefährdeten Arten wie der Wildkatze schaffen wir am effektivsten gemeinsam. Der Sachsenforst ist da ein wertvoller Partner, dessen wichtiger Beitrag für den Wildkatzenschutz auch ein Vorbild für andere Waldbewirtschafter sein sollte.“

Eckpunkte der Kooperationsvereinbarung sind insbesondere ein gemeinsames Monitoring und Maßnahmen zur Lebensraumgestaltung im Landeswald. In den kommenden Jahren sollen vorhandene Habitate der Wildkatze aufgewertet und neue Lebensräume gestaltet werden. Dabei stehen insbesondere der Erhalt und die Entwicklung abwechslungsreicher Waldränder, die Pflege von Waldwiesen als wichtige Nahrungshabitate der Wildkatze sowie die Einbindung von Kleinstrukturen wie Wurzelteller oder Baumstümpfe im Fokus.

Ziel der Vereinbarung ist aber auch, Störungen und Gefährdungen der scheuen Katze im Zuge von Waldpflegemaßnahmen – insbesondere in der Hauptaufzuchtphase von März bis Juni – zu umgehen. Dies gilt vorrangig für die Holzernte und den Transport der Produkte aus dem Wald. Nicht zuletzt werden gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, Seminare, Workshops und Fachtagungen zu einem intensiven Austausch beitragen und die Zusammenarbeit mit den vielen ehrenamtlichen Naturschutzhelfern beim Wildkatzenschutz verstärken.

Hintergrund

Sachsenforst ist mit einer Fläche von rund 205.000 Hektar Landeswald der größte Flächenbewirtschafter im Freistaat Sachsen. Sachsenforst unterstützt aktiv die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch eine naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung der landeseigenen Wälder. Darin inbegriffen sind auch besondere Schutzmaßnahmen zu Gunsten streng geschützter und gefährdeter Arten wie der Wildkatze. Waldbesitzer in Sachsen können sich durch die Revierleiter von Sachsenforst zu allen Fragen einer naturnahen Waldbewirtschaftung kostenlos beraten lassen.

Der BUND Sachsen tritt als nach Naturschutzgesetz anerkannter und gemeinnütziger Natur- und Umweltschutzverband für den wirkungsvollen Schutz des Lebens und der Umwelt ein. Er betreibt zu diesem Zweck Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, führt Projekte des Arten- und Biotopschutzes sowie der Landschaftspflege durch und agiert als Veranstalter von Versammlungen, Vorträgen und Seminaren.

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