Kiebitz und Brachvogel im Bachinger Moos

Kiebitz und Brachvogel im Bachinger Moos
Kiebitz und Brachvogel im Bachinger Moos

Artenschutzprojekt mit Weideschafen gestartet

Das BachingerMoos gehört zu den Kerngebieten für Wiesenbrüter. Hier zog in den letzten Jahren neben Kiebitzen auch regelmäßig ein Brachvogelpärchen seine Jungen auf.


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Fabian Eichhorn vom Landschaftspflegeverband Freising hat nun über AGORA Natura, einen Online-Marktplatz für zertifizierte Naturschutzprojekte, ein Gemeinschaftsprojekt entwickelt, welches den Wiesenbrüterschutz hier auf einen guten Weg bringen könnte.

Heute trafen sich zum Projektstart die Beteiligten vor Ort. Dank der Finanzierung durch viele private Spenden und dem Hauptspender Freisinger Stadtwerke konnte eine Fläche von Familie Hörand aus Vötting gepachtet werden. Die Sünzhausener Landwirte Evi und Martin Bartl lassen diese nun fünf Jahre lang extensiv und rotierend von ihren Bergschafen beweiden. Mobile Zäune helfen, den Fuchs als Hauptfressfeind der Wiesenbrüterküken abzuhalten. Auch die Schafe selbst, die extra Glocken um den Hals tragen, verscheuchen die Füchse. Durch die mobile Zäunung kann die Beweidung flexibel räumlich gesteuert werden und sie ermöglicht eine Barrierefreiheit für Niederwildarten wie beispielsweise Rehe in Zeiten ohne Beweidungsaktivitäten. Wie Martin Bartl erläuterte, wird durch die Frühjahrsbeweidung vor allem zur Brutzeit eine Fläche aus kurz-und langrasigen Bereichen entstehen. In den abgegrasten Flächen haben die Küken es in der Frühjahrssonne warm, können sich leichter bewegen und finden mehr Insekten zum Fressen. Speziell Bodenbrüter wie der Kiebitz, der Große Brachvogel aber auch Feldlerchen benötigen zur Aufzucht ihrer Jungtiere viele Insekten. Auch hier helfen die Schafe, denn die Insekten lieben deren Kot und vermehren sich fleißig.Matthias Maino dankte Fabian Eichhorn für dieses vielversprechende, innovative Projekt und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit. Es zeige vorbildhaft das breite gesellschaftliche Engagement für den Erhalt der selten gewordenen Vögel in unserer Kulturlandschaft.

„Naturschutz und Landwirtschaft gehen hier Hand in Hand. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können die Tiere, deren Heimat das Freisinger Moos von jeher war, weiterhin bei uns überleben.“Die Freisinger Stadtwerke, die hier schon zum zweiten Mal ein Moorprojekt unterstützen, spendeten nicht nur für das Projekt, sondern sorgten auch für eine Informationstafel, die von der Straße aus gut sichtbar ist. Wie wichtig es ist, über das Projekt und die Hintergründe breit zu informieren –darin sind sich nämlich alle Beteiligten einig. Dass das Interesse daran groß ist, zeigt sich schon heute. Es fragen auch bereits ersten Schulen bei Evi und Martin Bartl an, die gerne Führungen wahrnehmen möchten. Da die Schafe äußerst zutraulich sind, bieten sich Besuche durch Schulklassen und Spaziergänger an. „Doch bitte keine Hunde!“, darauf weist Evi Bartl hin. Freilaufende Hunde sind eine Gefahr für die Wiesenbrüter und könnten sogar die Schafherde aus der Umzäunung ausbrechen lassen und auf die Straße treiben. Hier bitten alle Projektbeteiligten um Rücksicht und Vorsicht.

So geht es mit dem Projekt weiter:

Um das Grünland aufzulichten, wird die Grünlandnarbe in Teilbereichen der Fläche einmalig erneuert und mit autochtonem Saatgut von hier ursprünglich heimischen Pflanzen aufgewertet. Dies gilt insbesondere für existierende Sonderstrukturen, wie feuchte Stellen auf der Fläche. Dabei werden gezielt auch einzelne, für die Entwicklung eines krautreichen und floristisch wertvollen Grünlands wichtige, Pflanzenarten eingebracht.Durch die Beschilderung und Öffentlichkeitsarbeit sollen auch Bürgerinnen und Bürger als Naherholungssuchende für die Bedürfnisse der Wiesenbrüter sensibilisiert werden.Das Gebiet hat durch die freien Sichtachsen und den hohen Anteil kommunaler Flächen großes Potential für eine weitere Entwicklung als Wiesenbrüterkerngebiet. Der Moorbodenschutz wird durch die Beweidung zusätzlich unterstützt, denn während schweres landwirtschaftliches Gerät den Moorboden verdichtet, kann mit Schafen,wie beispielsweise auch Moorschnucken,auch eine Bewirtschaftung von sehr feuchten Flächen erfolgen.

Freisinger Stadtwerke Versorgungs-GmbH