Mehr unberührte Naturwälder in Hessen

Umweltministerin Priska Hinz stellt den anwesenden Pressevertretern das Konzept der Naturwaldflächen vor

„Im waldreichsten Bundesland sind nun insgesamt 31.900 Hektar für die freie Entfaltung der Natur vorgesehen. Bäume können in Ruhe altern, in ihren Baumhöhlen finden der Schwarzspecht und die Bechsteinfledermaus Unterschlupf.


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Umgefallene und abgestorbene Bäume bleiben liegen und werden von Insekten bewohnt. Seltene Urwaldreliktarten, wie der Eremit und der Veilchenblauen Wurzelhals-Schnellkäfer finden hier Lebensräume. Ebenso bieten Naturwälder Rückzugsräume für Wildkatzen und Luchse“, sagte Umweltministerin Priska Hinz, die heute die Stilllegung von weiteren zwei Prozent Waldfläche verkündete. „Die Erweiterung der Naturwälder im Staatswald führt dazu, dass zukünftig über ganz Hessen verteilt die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten vergrößert und gesichert wird. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.“

Die Landesregierung hat sich verpflichtet zehn Prozent der Staatswaldfläche als Naturwaldflächen auszuweisen. Rund 6.400 Hektar Waldfläche, das entspricht den noch fehlenden zwei Prozent, werden aus der Bewirtschaftung genommen. Hessen erfüllt damit die Anforderungen der nationalen und hessischen Biodiversitätsstrategie. Gleichzeitig ist damit eine nachhaltige Waldbewirtschaftung nach FSC gewährleistet. In Naturwäldern werden keine Maßnahmen mehr durchgeführt, die wirtschaftlichen Zielen dienen. Trotzdem bleiben die Flächen unter Aufsicht der Forstämter, um zum Beispiel Waldbrände abzuwenden und die Entwicklung der Wälder zu beobachten, aber auch zur Verkehrssicherung. Ebenso können ausgewiesene Wanderwege erhalten werden.

Im Reinhardswald, der Kühkopf-Knoblochsaue und dem Wispertaunus sind die Naturwaldflächen über 1.000 Hektar groß. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee umfasst eine Naturwaldfläche von über 5.000 Hektar, die nun noch erweitert wird. „Mit weiteren großen Naturwaldflächen wie zum Beispiel im Kammerforst, im Vogelsberg, am Grünen Band bei Wanfried oder am Landecker Berg erweitern wir das Biotopverbundnetz. Das ist wichtig für die Wanderung von Tierarten und die Weiterverbreitung von bedeutenden Pflanzenarten. Deshalb werden wir die Naturwälder, die über 100 Hektar groß sind auch dauerhaft für den Naturschutz sichern“, so Hinz weiter. „Hier in Wiesbaden entsteht mit der heutigen Ausweitung ein über 150 Hektar großes Naturwaldgebiet, das neben Tieren und Pflanzen auch für die nahen Stadtbewohnerinnen und -bewohner attraktiv ist. So wird die Natur unverfälscht erlebbar und die Bedeutung von Naturschutz sichtbar“, ergänzte die Ministerin.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel