NABU-Studie: Bundeswasserstraßen brauchen mehr Aue als Überflutungsflächen

NABU-Studie hilft bei der Initiierung neuer Renaturierungsprojekte

Viele Bundeswasserstraßen des Nebennetzes befinden sich in einem hydromorphologisch schlechten Zustand und müssten dringend renaturiert werden.


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Das ist das Ergebnis der neuen Studie „Hydrologische Defizite ausgewählter Bundeswasserstraßen des Nebennetzes“ des NABU-Instituts für Fluss- und Auenökologie (IFA). Sie wurde vom Umweltbundesamt gefördert.

Der Weg für eine ökologische Gewässerentwicklung ist durch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ (BBD) geebnet. Das BBD verfolgt hierbei die Ziele der Wiedervernetzung von Fluss, Ufer und Aue, den Erhalt und die Entwicklung wasser- und auengebundener Arten sowie die Etablierung eines Biotopverbundes entlang der Bundeswasserstraßen. Rund 40 Prozent der Bundeswasserstraßen gehören dem Nebennetz an. Diese Strecken weisen in geringeres Güterverkehrsaufkommen auf und besitzen im Vergleich zu den Gewässern des Kernnetzes ein größeres Potenzial für ökologische Aufwertung. Aus diesem Grund wurden in der Studie „Gewässerökologische Defizite und Potenziale ausgewählter Bundeswasserstraßen des Nebennetzes“ schon Gewässerabschnitte von 13 Bundeswasserstraßen untersucht.

In der aktuellen Studie wurden vier der 13 Abschnitte als Fallstudien sehr genau beleuchtet – die Unteraller, die Untere Havel, die Oberweser und die Fürstenwalder Spree. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass sich die vier untersuchten Gewässerabschnitte bezüglich der Änderung ihrer wasserwirtschaftlichen Hauptwerte zum Großteil in einem schlechten Zustand befinden. Das Defizit beim mittleren Hochwasserstand beträgt für die Fürstenwalder Spree beispielsweise 74 Prozent. Ebenso ist in allen Fällen die Wasserstand-Abfluss-Beziehung verändert – teilweise sogar sehr stark – und weist einen gegenläufigen Trend auf. Beim dritten untersuchten Parameter, dem Ausuferungsverhalten, ist das Ergebnis ebenfalls sehr deutlich: alle Gewässerabschnitt befinden sich aktuell bezüglich ihres Ausuferungsverhaltens in schlechtem Zustand. Beispielsweise hat die Fürstenwalder Spree ein Defizit im aktuellen Ausuferungsverhalten von 98 Prozent.

Für jeden untersuchten Wasserstraßenabschnitt wurde der hydrologische Ist-Zustand und der Soll-Zustand ermittelt, also dem Gewässerzustand vor dem Ausbau. Im Anschluss an jede Fallstudie werden Möglichkeiten zur Verbesserung des hydrologischen Zustandes genannt. Die Studie soll somit einen Leitfaden für zukünftige Projektträger von Renaturierungsprojekten darstellen und sowohl Motivation als auch fundierte Unterstützung bei der Bewertung des vorliegenden Zustandes und der Herleitung geeigneter Renaturierungsmaßnahmen sein.

NABU-Studie „Hydrologische Defizite ausgewählter Bundeswasserstraßen des Nebennetzes“: www.NABU.de/Studie-Hydrologische-Defizite

NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. direkter Link zum Artikel