Nürnberger Land will Öko-Modellregion bleiben

Foto: Bitzigeio
Foto: Bitzigeio

Regionale Produkte, ökologisches Wirtschaften, Biodiversität und Insektenoasen gleich vor der Haustür

Seit 2015 ist das Nürnberger Land zusammen mit der Stadt Nürnberg und dem Landkreis Roth Öko-Modellregion. Die drei Gebietskörperschaften möchten unter diesem Titel und den damit einhergehenden staatlichen Förderungen weiterhin Lösungswege für nachhaltige Produktkreisläufe erproben.


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Der Landkreis Nürnberger Land, der Nachbarlandkreis Roth und die Stadt Nürnberg gehören zusammen seit Januar 2015 zu den aktuell zwölf staatlich anerkannten Öko-Modellregionen in Bayern. Sie bilden die einzige Öko-Modellregion in Mittelfranken und von der Fläche her die größte in ganz Bayern. Auch die Konstellation Großstadt und Umland ist eine chancenreiche Besonderheit: Die Produzenten des Umlands haben in den Bewohnern der Großstadt direkt Abnehmer ihrer Produkte. Im Nürnberger Land starteten mithilfe der Förderung durch die Öko-Modellregion Projekte wie „Pomme200“: Die Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. stellt aus über 200 Apfelsorten aus einer bunten, je nach Lieferungen und Witterung jährlich wechselnden Mischung Apfelsaftschorlen her. Die Äpfel stammen von Streuobstwiesen mit vielen verschiedenen Apfelbaumarten, darunter Sorten wie der „Rote Eiser“, der vermutlich schon im 16. Jahrhundert in Franken angebaut wurde. Streuobstwiesen bilden eine seltene und wertvolle Zuflucht für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, weil sie ökologisch und naturschonend bewirtschaftet werden: Mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten ist die Biodiversität hier außergewöhnlich hoch. Die Produkte von Pomme200 sind selbstverständlich bio-zertifiziert.

Die aktuelle Anerkennungsperiode als Öko-Modellregion endet mit Ablauf des Jahres 2019. In der Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung wurde nun einstimmig beschlossen, das Projekt weiterzuführen und den eigenen Finanzierungsanteil zu erbringen, wenn das Ministerium weiterhin seine Unterstützung gewährt. „Es ist uns ein großes Anliegen, die bereits laufenden Projekte fortzusetzen und neue Ideen unterstützen zu können. Wir haben schon viel erreicht, aber unser Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Wir können mit der Öko-Modellregion sowohl den Menschen in unserer eigenen Region nützen als auch denen, die aus dem Wissen profitieren, das die Modellregionen erarbeiten“, sagt Landrat Armin Kroder. Gemeinsam mit Daniel Mettke, dem Umsetzungsmanager der Öko-Modellregion, und Bernd Hölzel, dem Leiter der Kreisentwicklung, unterschrieb er den Antrag auf Verlängerung.

Die Bayerische Staatsregierung möchte die Bio-Produktion in Bayern ordentlich ankurbeln. Die regionale Produktion soll die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln stärker decken können – denn Bio-Produkte büßen gewaltig an Umweltfreundlichkeit ein, wenn sie über weite Strecken transportiert werden. Die Öko-Modellregionen erproben in einer großen Bandbreite von Projekten, welche Wege Bayern diesem Ziel näher bringen können, wie sich also sowohl die Verbraucher als auch die Erzeuger für regionale Kreisläufe und heimische Lebensmittel sensibilisieren und begeistern lassen. Die Staatsregierung unterstützt die Öko-Modellregionen fachlich, organisatorisch und bei Themen wie Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit, vor allem aber finanziell: Entsprechende Projekte oder Personalkosten können staatlich gefördert werden.

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