Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller würdigt Engagement der Deutschen Umwelthilfe für den Fischotterschutz im Freistaat

Weitere 5 Brücken sind bis Herbst 2019 geplant

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unterstützt Thüringen beim Schutz des noch immer bedrohten Fischotters und baut seit 2012 Brücken artenschutzgerecht um.


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Anlässlich der Abschlusstagung des aktuellen Förderprojekts am heutigen Donnerstag, den 23. Mai, würdigte Olaf Möller, Staatssekretär für Umwelt, Energie und Naturschutz, die Erfolge im Fischotterschutz:

„Mit dem Projekt konnten nicht nur Gefahrenstellen gefunden und Brücken umgebaut werden. Der schützenswerte Lebensraum des bedrohten Fischotters rückte wieder stärker in unser Bewusstsein. Gerade der enge Austausch mit Fischereiverbänden, aber auch Straßen- und Wasserbehörden hat das Projekt so erfolgreich gemacht. Es hat große Vorbildwirkung, wie auch das starke Interesse aus anderen Bundesländern an der heutigen Abschlusstagung zeigt. Mit der Deutschen Umwelthilfe haben wir einen starken Partner für den Fischotterschutz in Thüringen an unserer Seite.“

Dank der unter den Brücken installierten Laufstege, sogenannten Bermen, wählt der Fischotter nun seltener den Weg über die Straße und kommt so sicher von A nach B. Im Dialog mit 60 Tagungsgästen und Referenten aus Naturschutz, Fischerei, Wasserwirtschaft und Straßenbau wurden diese und weitere Aspekte des Biotopverbunds an Fließgewässern beleuchtet.

Die DUH engagiert sich dafür, Fließgewässer als Lebensraumkorridore zu entwickeln. Dafür müssen Wanderhindernisse für Tiere beseitigt und Flüsse naturnah entwickelt werden. Dann finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wieder eine Heimat und können sich auch außerhalb von Schutzgebieten sicher durch die Landschaft bewegen. Uferstreifen unter Brücken sind dafür ein wichtiger Baustein, der bei Straßenbaumaßnahmen bisher zu oft außer Acht gelassen wurde. Auch Iltis, Dachs, Biber und andere Kleintiere profitieren, manche Bermen werden sogar von größeren Wildtieren wie Rehen oder Wildschweinen genutzt.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, ergänzt: „Wir haben in Thüringen seit 2012 an 1680 Brücken die Durchgängigkeit überprüft, Gefahrenstellen identifiziert und gezeigt, wie man diese entschärft. In guter Zusammenarbeit mit den Naturschutz-, Wasser- und Straßenbaubehörden konnten wir bereits 23 Brücken umbauen, 5 weitere sind für 2019 noch in Planung. Inzwischen tragen wir die in Thüringen gewonnenen Erkenntnisse in andere Bundesländer.“

Die DUH möchte sich aber auch in Thüringen weiter engagieren. Noch bleibt viel zu tun. Sabrina Schulz, Teamleiterin Lebendige Flüsse bei der DUH, meint dazu: „Die Fischbiologin Maria Schmalz hat für unser Projekt zahlreiche Datensätze ausgewertet und präsentiert auf der Tagung das Ergebnis: Die Fischbiomasse in den Gewässern Thüringens sinkt, und zwar unabhängig davon, ob diese von Fischottern besiedelt sind oder nicht. In Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens müssen wir gemeinsam Lösungen vorantreiben, die den Druck von den Ökosystemen nehmen und ihre Widerstandskraft erhöhen.“ Es laufen derzeit Vorbereitungen, um weitere Modellmaßnahmen für den Biotopverbund an Fließgewässern anzustoßen, von denen auch die Fischarten profitieren.

Hintergrund:

Die DUH rief 2012-2015 das „Modellprojekt zum Schutz des Fischotters vor Straßenverkehr“ in Thüringen ins Leben. Im September 2016 startete das Folgeprojekt „Fischotterschutz in Thüringen – Lebensräume verbinden, Lösungen aufzeigen, Akzeptanz fördern“. Auch das Folgeprojekt wird aus Landesmitteln und Mitteln der Europäischen Union im Förderprogramm ENL – Entwicklung von Natur und Landschaft gefördert. Insgesamt wurden 23 Brücken fischottergerecht umgebaut und mehrere Dialogmaßnahmen umgesetzt. 5 weitere Brückenumbauten sind bis Herbst 2019 in Planung. Die DUH arbeitet mit der Biologin Maria Schmalz und dem Flussbüro Erfurt sowie mit den zuständigen Behörden zusammen.

Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) direkter Link zum Artikel