Ursache für Fischsterben in der Rummelbeck gefunden

Am 19. August ist der Wasserschutzpolizeiinspektion Wismar eine ungewöhnlich hohe Zahl toter Fische im Gewässerverlauf der Rummelbeck gemeldet worden.

Weitere tote Fisch wurden auch flußabwärts im Wallensteingraben gefunden, in den die Rummelbeck mündet. Inzwischen liegen Untersuchungsergebnisse von Wasser- und Fischproben vor. Dazu erklärt der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus:


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

„Wir müssen davon ausgehen, dass eine Reihe von Faktoren zum Fischsterben geführt haben. Im August war die Fischfauna in vielen Mecklenburger Fließ­gewässern durch niedrige Wasserstände, hohe Temperaturen und damit oft verbunden geringen Sauerstoffgehalten vorbelastet . Die Ergebnisse der Wasseruntersuchungen zeigen jetzt, dass die Rummelbeck stark mit organischen Stoffen und Nährstoffen belastet war. Vor allem die Stickstoff-Verbindung Nitrit wurde in Konzentrationen gefunden, die mehrfach über der Wirkschwelle zur Fischgiftigkeit liegen. Aber auch das ebenfalls fischtoxische Ammonium wurde in erhöhten Konzentrationen analysiert und könnte mit zum Fischsterben beigetragen haben.

Die Wasserbehörden beim Landkreis NWM und StALU WM gehen davon aus, dass die unmittelbar voran­gegangenen Gewässerunterhaltungsmaßnahmen in der Rummelbeck maßgeblich zu der Gewässerbelastung geführt haben. Bei der sogenannten Sohl-Krautung wird der Pflanzenbewuchs aus dem Gewässerbett entfernt, um das Gewässer durchlässig zu erhalten. Dabei lässt sich die Aufwirbelung von organisch- und nährstoffbelastetem Sediment kaum vermeiden. Bei den Messungen sind aber auch Fäkalbakterien aufgefallen, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Faktoren das Fischsterben begünstigt haben.

Ich selbst hatte bei der Beräumung geholfen, tote Fische aus dem Wasser zu bergen. Glücklicherweise blieb die Zahl mit 162 Tieren und rund 18 Kilogramm überschaubar. Dennoch sollten wir aus dem Vorfall Lehren ziehen und in Zukunft extreme Klima- und Wetterverhältnisse bei der Gewässerbewirtschaftung berücksichtigen. Kleine Ursachen können in sensiblen Ökosystemen große Schäden anrichten. Ich denke dabei an den Wallensteingraben, der als Verbindung zwischen der Ostsee und dem Schweriner See als Kinderstube für Meer- und Bachforellen eine wichtige Rolle spielt. Hier dürfen wir uns keine Fehler erlauben“, mahnt Backhaus.

Ursache für Fischsterben in der Rummelbeck gefunden - Anhang 1
Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel