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„Wir müssen davon ausgehen, dass eine Reihe von Faktoren zum Fischsterben geführt haben. Im August war die Fischfauna in vielen Mecklenburger Fließgewässern durch niedrige Wasserstände, hohe Temperaturen und damit oft verbunden geringen Sauerstoffgehalten vorbelastet . Die Ergebnisse der Wasseruntersuchungen zeigen jetzt, dass die Rummelbeck stark mit organischen Stoffen und Nährstoffen belastet war. Vor allem die Stickstoff-Verbindung Nitrit wurde in Konzentrationen gefunden, die mehrfach über der Wirkschwelle zur Fischgiftigkeit liegen. Aber auch das ebenfalls fischtoxische Ammonium wurde in erhöhten Konzentrationen analysiert und könnte mit zum Fischsterben beigetragen haben.
Die Wasserbehörden beim Landkreis NWM und StALU WM gehen davon aus, dass die unmittelbar vorangegangenen Gewässerunterhaltungsmaßnahmen in der Rummelbeck maßgeblich zu der Gewässerbelastung geführt haben. Bei der sogenannten Sohl-Krautung wird der Pflanzenbewuchs aus dem Gewässerbett entfernt, um das Gewässer durchlässig zu erhalten. Dabei lässt sich die Aufwirbelung von organisch- und nährstoffbelastetem Sediment kaum vermeiden. Bei den Messungen sind aber auch Fäkalbakterien aufgefallen, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Faktoren das Fischsterben begünstigt haben.
Ich selbst hatte bei der Beräumung geholfen, tote Fische aus dem Wasser zu bergen. Glücklicherweise blieb die Zahl mit 162 Tieren und rund 18 Kilogramm überschaubar. Dennoch sollten wir aus dem Vorfall Lehren ziehen und in Zukunft extreme Klima- und Wetterverhältnisse bei der Gewässerbewirtschaftung berücksichtigen. Kleine Ursachen können in sensiblen Ökosystemen große Schäden anrichten. Ich denke dabei an den Wallensteingraben, der als Verbindung zwischen der Ostsee und dem Schweriner See als Kinderstube für Meer- und Bachforellen eine wichtige Rolle spielt. Hier dürfen wir uns keine Fehler erlauben“, mahnt Backhaus.