Vierbeinige Helfer für den Artenschutz

Vierbeinige Helfer für den Artenschutz
Vierbeinige Helfer für den Artenschutz

SBN lassen Schafe auf die Weide

Mit einem neuen Projekt wollen die Servicebetriebe Neuwied (SBN) gemeinsam mit der Stadt testen, wie sich die Artenvielfalt auf Grünflächen verbessern und dem Insekten-sterben entgegenwirken lässt.


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Das geht mit fünf „neuen Mitarbeitern“, die sich in diesen Fragen bewährt haben: Schafe.

Wie kann man die Biodiversität verbessern? Mit dem reinen Umgestalten von Wiesen- zu Blühflächen ist es nicht getan: „Die Beschaf-fenheit des Bodens verändert sich nicht von ei-nem auf den anderen Tag“, erklärt SBN-Bereichsleiter Thomas Riehl. Getestet werden daher verschiedene Techniker der Mahd, um zu schauen, wie sich der Boden entwickelt. Und nun setzt man auf Tiere statt Technik.

Eine Grünfläche im Bereich des Wingertsber-ges in Oberbieber wird von Schafen vier Wo-chen beweidet. Festgelegt werden die Flächen von der Stadt: „Wir erhoffen uns, die Artenviel-falt zu verbessern und somit durch eine weitere Maßnahme dem Insektensterben entgegenzu-wirken“, sagt Alena Linke vom Bauamt. Aber was macht den Unterschied, wenn Schafe die Fläche pflegen? „Eine solche Art der Grün-pflege bietet mehrere Vorteile: Die Schafe re-duzieren den Pflanzenaufwuchs viel langsa-mer als Maschinen. So wird der Vegetations-bestand nicht in einem Zug reduziert, es bleibt immer ein Teil stehen, auf den die Insekten ausweichen können“, so Thomas Riehl. Damit wird die Beweidung wesentlich ressourcen-

schonender als die Mahd durch technische Ge-räte: „In Naturschutzgebieten werden Weide-tiere schon erfolgreich eingesetzt. Die Land-schaft ist artenreich und es entsteht ein Grün-land mit Wiesen, Stauden und freien Flächen. Also genau das, was wir anstreben.“

Die vierbeinigen „Rasenmäher“ kommen von Viola Lembgen und Florian Biermaier. Sie sind nicht nur Hobbyschäfer, sondern beweiden die Flächen mit bedrohten Rassen wie dem Unga-rischen Zackelschaf, dem Coburger Fuchs-schaf und den Gotland Pelzschafen: „Mit unse-ren Schafen beweiden wir bereits einige städ-tische Streuobstwiesen. Wir freuen uns natür-lich, wenn der Artenschutz für Schafe und In-sekten, aber auch eine umweltfreundliche Grünpflege Hand in Hand gehen“, sagen sie.

Zunächst kommen fünf Tiere im eingezäun-ten Bereich in den Einsatz. Die Gesamtfläche von rund 5500 Quadratmetern wird in einzelne Parzellen eingeteilt, um die Ergebnisse besser auswerten zu können. Fußläufige Verbindun-gen wie vom Wingertsberg Richtung Aubachtal bleiben frei und können genutzt werden.

Bewährt sich der Test, werden weitere Grün-flächen hinzukommen „Wir haben zum Beispiel den Bereich hinter dem Kinderspielplatz Schau-ins-Land in Oberbieber im Blick“, sagt Alena Linke. Hundehalter werden gebeten, ihre vierbeinigen Begleiter anzuleinen, um die Schafe nicht zu stören, da diese sehr empfind-lich auf deren Gegenwart reagieren.

swn: Stadtwerke Neuwied GmbH