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Zwei forschende Kinder erkunden gespannt den Inhalt ihres Keschers, eine Libelle umflattert typische Uferpflanzen und ein Laubfrosch guckt neugierig auf die digitale Pegelanzeige – die neue Gestaltung des Pegelhäuschens greift die Themen Blaues Klassenzimmer und Naturerlebnis am Wasser auf. Die Motive sind dabei mit Bedacht gewählt: Sind Laubfrösche und Libellen an Wasserläufen zu finden, ist das ein wichtiger Hinweis darauf, dass hier das Ökosystem am Wasser intakt ist. Die dargestellten Weidenkätzchen sind bei Kindern wegen ihrer flauschigen Blütenstände sehr beliebt. Doch stehen sie unter Naturschutz, da ihre Kätzchen eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten bilden. Kinder sollten daher nicht nur im Blauen Klassenzimmer früh vermittelt bekommen, dass man Weidenkätzchen in der freien Natur nicht pflücken darf, um Bienen nicht die Nahrung zu nehmen.
2020 wurde das Blaue Klassenzimmer am Ufer der Stever als Bildungsort für Kinder und Jugendliche offiziell eingeweiht. Mit Kescher und Becherlupe ausgerüstet können sie hier die Wasserbewohner erforschen. Die Pegelmessstation, die bereits seit 2013 besteht, wurde beim Bau des Blauen Klassenzimmers zu einem interaktiven Informationsstandort ausgebaut. Ein Monitor zeigt seitdem technische Daten wie Wasserstand und Fließgeschwindigkeit an. Das Display ist sogar interaktiv – per Berührung erhalten die Besucher*innen multimediale Informationen zum Wasser. Bereits bei der Einweihung vor zwei Jahren plante der Lippeverband, das Pegelhäuschen auch optisch in Szene zu setzen. Doch Corona machte dem Wasserwirtschaftsverband einen Strich durch die Rechnung, zur Überbrückung wurde stattdessen das Häuschen mit einer provisorischen Plane umkleidet. Der Lippeverband ist sich sicher: An der neuen Gestaltung werden nicht nur die kleinen Forscher*innen des Blauen Klassenzimmers ihre Freude haben, sondern auch die zahlreichen Erholungssuchenden an diesem stark frequentierten Rad- und Wanderweg.
Das Pegelhäuschen und das Blaue Klassenzimmer in Haltern am See sind Projekte der Kooperation „Gemeinsam an der Lippe“. Sie wurden mit Mitteln der Städtebauförderung des Landes und des Bundes ermöglicht. „Gemeinsam an der Lippe“ ist eine Kooperation von Lippeverband, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW sowie den Lippe-Kommunen. Das Ziel: Wasserwirtschaft, naturnahe Gewässerentwicklung und Stadterneuerung miteinander zu verknüpfen.
Der Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de
