Das Hamburger Stilbruch ist 18!

STILBRUCH - Betriebsgesellschaft mbH
STILBRUCH - Betriebsgesellschaft mbH

Ein Interview zur Volljährigkeit eines Leuchtturmprojekts

Als eines der ersten großen Second-Hand-Kaufhäuser hat die Stadtreinigung Hamburg im Jahr 2001 das Stilbruch gegründet.


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Die meisten Norddeutschen haben schon mal davon gehört und viele waren auch schon vor Ort, haben dort eingekauft oder gespendet. Mittlerweile ist es Kult, sich hier mit gebrauchten Möbeln, Büchern, Haushaltswaren und Kleidung zu versorgen. Anlässlich des 18. Geburtstags haben wir Holger Jönsson – Geschäftsführer des Stilbruchs – ein paar Fragen gestellt und herausgefunden, worin das Erfolgsrezept liegt.

Akademie Dr. Obladen (ADO): 2019 ist ein sehr ereignisreiches Jahr für Sie. Vergangenen Monat haben Sie die Volljährigkeit des Stilbruch gefeiert. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg! Wie empfanden Sie die Aktivitäten und wie zufrieden sind Sie mit der Veranstaltung?

Holger Jönsson (HJ): Wir haben zunächst die Volljährigkeit, nämlich 18 Jahre Stilbruch, mit unseren Kunden gefeiert, die mit einem Rabatt von 18 % in allen Filialen einkaufen konnten. Eingeladen wurden die Gründungsgeschäftsführer von Stilbruch von 2001 sowie die des Mutterkonzerns und der damalige Umweltsenator Alexander Porschke, um mit uns in Erinnerungen zu schwelgen. Dazu gab es kostenlos Eis und eine von den Stilbruch-Mitarbeitern mit viel Liebe gestaltete Modenschau, in der Stilbruch-Textilien von völlig unprofessionellen Models dem begeisterten Publikum präsentiert wurden. Im September findet zum Dank an die Mitarbeiter ein Mitarbeiterfest statt, natürlich erst nach Feierabend.

ADO: Welche Erfolgsfaktoren haben Ihrer Meinung nach dazu beigetragen, mit dem Stilbruch-Projekt so weit zu kommen?

HJ: Es sind viele Faktoren, die ineinandergreifen: Wir haben hoch motivierte, teilweise langjährige Mitarbeiter, die persönlich am Erfolg des Unternehmens interessiert sind. Inzwischen werden 75 Mitarbeiter beschäftigt, die nach einem branchenüblichen Tarifvertrag entlohnt werden. Bei Stilbruch kann außerdem jeder Mensch einkaufen, wir sind kein Sozialkaufhaus. Und nicht zuletzt haben die Mitarbeiter der Stadtreinigung Hamburg, die auf den Recyclinghöfen Ware für Stilbruch sammeln, eine Zielvereinbarung über den Umsatz, der mit ihrer Sammelmenge erzielt werden soll.

ADO: Bewerben Sie das Stilbruch in Hamburg aktiv?

HJ: Wir beschäftigen Agenturen, mit deren Hilfe wir Werbung in Printmedien, auf Plakatwänden und im Internet machen. Tendenziell soll die Präsenz in den sozialen Medien ausgeweitet werden.

ADO: Welche Menschen kaufen bei Ihnen ein? Gibt es einen Kundentypus?

HJ: Den typischen Stilbruch-Kunden gibt es nach unserer Beobachtung nicht. Menschen mit geringem Einkommen können bei Stilbruch günstig einkaufen. Man kann aber auch Unikate erwerben, wenn man seine Wohnung mit Möbeln ausstatten will, die man nicht an jeder Ecke findet. Wir stellen fest, dass insbesondere am Sonnabend junge Familien mit kleinen Kindern kommen, um sich mit Spielzeug und Textilien für die Kleinen einzudecken. Bei unserem vierteljährlichen antiquarischen Buchverkauf kommen auch Fachleute von außerhalb Hamburgs, um seltene Stücke zu erwerben.

ADO: Was ist Ihr Bestseller im Stilbruch und welche Warenkategorie ist bei den Kundinnen und Kunden am beliebtesten?

HJ: Schwer zu sagen, in den letzten Jahren hat sich die Warengruppe Glas und Porzellan sehr dynamisch entwickelt, wohl auch aufgrund der vielen Privatanlieferungen.

ADO: Haben Sie auch selbst schon einmal etwas für Ihren Haushalt aus dem Stilbruch gekauft?

HJ: Ich habe mir ein WOK-Kochbuch für 2 € gekauft.

ADO: Vielen Dank für den Einblick in Ihre Arbeit und weiterhin alles Gute!

Akademie Dr. Obladen GmbH