DIN ISO 30414: Leitlinien für Human Capital Reporting

DIN ISO 30414: Leitlinien für Human Capital Reporting
DIN ISO 30414: Leitlinien für Human Capital Reporting

„Unsere Mitarbeitenden sind unser wichtigstes Kapital“ 

Ein Statement, das vermutlich jedes Unternehmen sofort bestätigen würde. Es ist kein Geheimnis, dass Assets wie Fabrikhallen, Grundstücke, Maschinenparks, Lizenzen oder Patente nicht mehr allein über den Wert und die Zukunftsperspektiven eines Unternehmens entscheiden.


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Aber wie überprüfbar ist das eigentlich? Woran kann man den wirtschaftlichen Wert der Belegschaft und damit letztlich auch den Wert eines Unternehmens insgesamt festmachen? Hierbei können letztlich nur aussagekräftige Daten und Kennzahlen helfen. Viele Jahre herrschte national und international Uneinigkeit darüber, wie eine mitarbeiterbezogene Berichterstattung aussehen müsste, damit Vergleichbarkeit und Benchmarking möglich sind. Im Dezember 2018 wurde auf eine deutsche Initiative hin die internationale ISO-Leitlinie 30414 für Human Capital Reporting veröffentlicht. Seit Februar ist sie nun auch als deutsche DIN ISO-Leitlinie verfügbar. Unter dem offiziellen Titel „Human Resource Management – Guidelines for Internal and External Human Capital Reporting“ bietet der freiwillige Standard einen Leitfaden, wie Organisationen über ihre wichtigste Ressource, die Mitarbeiter, standardisiert berichten können. Damit ist es Unternehmen verschiedenster Größe und Branche möglich, den Beitrag ihres Humankapitals zur gesamten Wertschöpfungskette sichtbar zu machen. Außerdem soll die Anwendung des Standards Unternehmen dabei unterstützen, interne Handlungsempfehlungen zur gezielten Steuerung abzuleiten. Dabei geht es zum Beispiel um wichtige Kernbereiche der Personalarbeit wie Unternehmenskultur, Personalbeschaffung, Produktivität, Arbeits- und Gesundheitsschutz und Führung. Für jede dieser Kernberichtsthemen liefert die Leitlinie ein Kennzahlengerüst und erläutert, warum eine Kennzahl wichtig ist, für welchen Berichtszweck sie verwendet werden soll, wie die Kennzahl konkret definiert ist, wie sie berechnet werden kann und illustriert ein mögliches Reporting-Beispiel. Ziel ist es, bei der Berichterstattung eine Vergleichbarkeit der Kennzahlen zu erreichen, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Der Standard weist außerdem auf die mögliche Relevanz für unterschiedliche Zielgruppen hin und macht Vorschläge zu Themen wie Datenbeschaffung und Zuständigkeiten innerhalb einer Organisation. Dabei werden auch Empfehlungen dazu getroffen, wie gerade mittelständische Unternehmen, die keine komplexen Datenerfassungssysteme im Einsatz haben, die Leitlinie dennoch umsetzen können. Der Standard ist insgesamt sehr breit aufgestellt und es gibt durchaus Teile, die nicht für alle Unternehmen relevant oder schwer zu ermitteln sind, hohen Erläuterungsbedarf auslösen oder eine unerwünschte Transparenz schaffen. Deshalb müssen Unternehmen den Standard auch nicht vollständig anwenden. Vielmehr kann er als Grundlage eines Entwicklungsprozesses dienen, um eine kennzahlenbasierte Berichterstattung aufzubauen. Da es sich beim Human Capital Reporting um einen freiwilligen Leitfaden handelt, entscheidet jedes Unternehmen selbst, welche der angebotenen Kennzahlensystematiken sinnvoll sind. Auch die öffentliche Berichterstattung ist freiwillig und nicht verpflichtend.

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