Gemeinsam für gutes Leben in Hessen

7. Sitzung der Nachhaltigkeitskonferenz in Wiesbaden

Nachhaltigkeitskonferenz beschließt neues Schwerpunkthema „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung“, neue Jugendaktivitäten und präsentiert Ergebnisse einer repräsentativen Jugendbefragung. „Nachdem die Nachhaltigkeitskonferenz sich in ihrer letzten Sitzung strategisch neu ausgerichtet hat freut es mich, dass bereits nach einem Jahr der gemeinsamen Arbeit so viele Erfolge zustande gebracht werden konnten.


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Die drei Schwerpunktthemen (Biologische Vielfalt, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Nachhaltiger Konsum) haben schon zahlreiche konkrete Maßnahmen umgesetzt oder angestoßen. Die offene und kritische Diskussion aller Beteiligten, die konstruktive Arbeit und die intensive Suche nach gemeinsamen, nachhaltig tragfähigen Lösungen sind ein große Leistung aller Steuerungskreise“, lobte Umweltministerin Priska Hinz die Arbeit des zurückliegenden Jahres. Auf diesen Erfolgen werde sich die NHK jedoch nicht ausruhen. Und so wurde heute ein neues Schwerpunktthema „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung“ vorgestellt. „Die Landesregierung steht geschlossen dafür ein, sich noch viel mehr dem wichtigen Thema Klimaschutz zu widmen. Die Nachhaltigkeitskonferenz stellt hierbei einen wichtigen Baustein dar“, erklärte die Ministerin das neue Schwerpunktthema.

Ergebnisse der aktuellen Schwerpunkthemen

Unter der Überschrift „Hessische Unternehmen übernehmen Verantwortung für die Biologische Vielfalt in Hessen und weltweit“ erarbeitete der Steuerungskreis Selbstverpflichtungen, mit denen Unternehmen Artenpatenschaften übernehmen können. Zusammen mit dem Angebot eines Biodiversitätscheck sollen Unternehmen angeregt werden, das Thema Biodiversität fest in ihr betriebliches (Umwelt-)Management zu verankern. Darüber hinaus wurden Aktivitäten entwickelt, die Öffentlichkeit verstärkt für die Bedeutung der Biologischen Vielfalt zu sensibilisieren. So startet im Herbst eine Kampagne zum Thema „Wildes Hessen“: Durch kleinräumige Verwilderungsprozesse in Garten, Dorf und Stadt soll den Menschen die Vielfalt der Natur näher gebracht werden. Ein Wettbewerb ist das zentrale Element der Kampagne und wird in den kommenden Jahren als Ideenwettbewerb auch zu den anderen Schwerpunktthemen weiter geführt.

Der Steuerungskreis für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) hat beschlossen, dass die gemeinsamen Aktivitäten zur Gründung eines Runden Tisches BNE führen werden. Dieser soll die Umsetzung von BNE in der hessischen Bildungslandschaft fördern und begleiten. So schafft der Steuerungskreis auch weiterhin einen verlässlichen Rahmen für die hessenweite Vernetzung von BNE-Akteuren sowie den langfristigen und nachhaltigen Informationsaustausch. Die erste Sitzung des Runden Tisches findet noch im Sommer 2015 statt.

Das zentrale Ziel des Steuerungskreises Nachhaltiger Konsum ist es Kriterien nachhaltigerer Beschaffungsprozesse zu erarbeiten und diese in mindestens 100 öffentlicher Institutionen und privater Unternehmen zu etablieren. Diese sollen dabei eine Vorreiterfunktion einnehmen und ein breit angelegtes Umdenken anstoßen. Das Engagement aller Beteiligten soll mit ihrer Unterschrift unter einer entsprechenden Zielvereinbarung verdeutlicht werden. Zur Unterstützung wird ein Lernnetzwerk initiiert, das den Austausch anregt und gute Erfahrungen weiter gibt. Für den Herbst plant der Steuerungskreis eine Veranstaltung, bei der die ersten Institutionen und Unternehmen die Zielvereinbarung zur Nachhaltigen Beschaffung unterzeichnen.

Neues Schwerpunktthema „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung“

Da die bisherigen drei Schwerpunktthemen in der Umsetzung der Maßnahmen schon fortgeschritten sind, haben die Mitglieder der NHK beschlossen sich einem weiteren Schwerpunktthema zu widmen. Daher wird ein neuer Steuerungskreis zum Thema „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung“ eingesetzt. „Die beiden Aspekte Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sind für ein nachhaltiges Leben und wirtschaften von elementarer Bedeutung. Und obwohl die Fakten allen bekannt sind und obwohl die Folgen der Klimaerwärmung schon heute beginnen schädlich zu wirken, wird in beiden Punkten noch lange nicht genug getan. Auch hier wollen wir versuchen ein Bewusstsein für den dringenden Handlungsbedarf herzustellen“, erläuterte Ministerin Hinz. Die gemeinsame Bearbeitung des Schwerpunktthemas unter dem Dach der Nachhaltigkeitsstrategie wird in einem „Integrierten Klimaschutzplan Hessen“ münden. Hessen knüpft damit nicht nur an die Ergebnisse anderer Bundesländer an, sondern setzt mit konkreten Pilotmaßnahmen neue Maßstäbe. Grundlage für die Arbeit des Steuerungskreises wird eine Vorstudie sein, die zur Jahresmitte 2015 erstellt wird.

Junge Zukunftsbotschafter in Aktion

Seit Entstehung der hessischen Nachhaltigkeitsstrategie steht die Beteiligung der Jugend im Mittelpunkt des Handelns. In den zurückliegenden Monaten wurde dieses Bestreben gemeinsam mit Jugendvereinen und Verbänden weiterentwickelt, um noch mehr junge Menschen für einen nachhaltigeren Lebensstil zu sensibilisieren. Umweltministerin Priska Hinz stellte die Eckpunkte der Neukonzeption sowie die geplanten Aktivitäten vor und betonte: „Die jungen Bürger und Bürgerinnen sind unsere Botschafter für eine nachhaltige Zukunft. Daher laden wir sie ein, ihre eigene und die Zukunft Hessens mitzugestalten. Uns ist es wichtig, dass Themen und Inhalte der Nachhaltigkeitsstrategie möglichst nah am Alltag junger Menschen in Hessen anknüpfen und Fragen aufgreifen, die sie tatsächlich bewegen. Denn nur so entstehen relevante Ergebnisse und langfristiges Engagement.“

Deshalb basieren alle weiteren Bausteine der Jugendinitiative auf einer repräsentativen Befragung unter 500 hessischen Jugendlichen mit der Überschrift „Lebensqualität – Glücklich in Hessen!?“. Die Umfrage gibt Aufschluss darüber, wie Jugendliche Leben und Lebensqualität wahrnehmen, welche Faktoren ausschlaggebend sind und welche Ansatzpunkte für konkrete Aktivitäten sich daraus ableiten lassen. Die Umfrage zeigt, dass sehr viele Jugendliche in Hessen mit ihrem Leben zufrieden (53 %) oder sogar sehr zufrieden (43 %) sind. 87 Prozent von ihnen haben einen grundsätzlich positiven Ausblick auf die Zukunft. Mit Sorge erfüllen sie vor allem Gedanken daran, dass die Umwelt zerstört wird (80 %). Jedoch geben nur 27 Prozent der Befragten an, dass Engagement für Umweltschutz bei Jugendlichen angesagt sei.

„Lediglich ein Drittel der Jugendlichen in Hessen glaubt, dass Umweltschutz als Thema für sie „angesagt“ ist. Das ist eine äußerst betrübliche Tatsache, die wir ändern wollen. Die Jugendinitiative soll hier ansetzen, eigenes Engagement anregen und konkrete Möglichkeiten hierfür aufzeigen – direkt vor der eigenen Haustür.“, erläuterte Ministerin Hinz. „Die enge Kooperation mit den Vereinen und Verbänden ist dafür entscheidend, denn hier finden junge Menschen bewährte Strukturen für ihre Aktivitäten vor.“ Vor diesem Hintergrund finden die drei regionalen Jugendveranstaltungen – am 4. Juli in Kassel, am 11. Juli in Darmstadt und am 18. Juli in Fulda – in enger Kooperation mit Akteuren aus der Region statt. Dort sollen im direkten Austausch mit den Jugendlichen die Ergebnisse der Befragung vertieft diskutiert und Aktionen gemeinsam mit den Vereinen und Verbände aus der Region entwickelt werden. Alle Ergebnisse fließen am Ende des Jahres in einer Jugendstudie der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen zusammen.

Bei den Jugendveranstaltungen entstehen auch Aktionsideen für den 4. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit. Denn im September 2016 lädt die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen wieder alle Akteure im Land zur Beteiligung am Aktionstag ein, diesmal zum Schwerpunktthema Biologische Vielfalt. Der 4. Tag der Nachhaltigkeit bildet auch den Höhepunkt der Kampagne und des Wettbewerbs „Wildes Hessen“ und schafft einen würdigen Rahmen für die Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel