„Gold“ für Badenova-Neubau

„Gold“ für Badenova-Neubau
„Gold“ für Badenova-Neubau

Badenova wird ausgezeichnet:

Das neue Verwaltungsgebäude von Badenova in der Tullastraße erfüllt höchste ökologische Standards: Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat Badenova deshalb mit Gold ausgezeichnet. Der Büroneubau ist damit das erste Gebäude in Freiburg überhaupt, das mit Gold zertifiziert ist.


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Im Dezember wurde der vor zwei Jahren begonnene Verwaltungs-neubau „im Rücken“ der Badenova-Verwaltungszentrale fertig-gestellt. Er bietet Kapazität für rund 325 Arbeitsplätze. Die dort nun ansässigen Mitarbeiter arbeiteten zuvor an unterschiedlichen Standorten in Freiburg sowie Breisach. Durch den Neubau entfallen jährlich 390.000 Euro an Mietkosten ebenso zeitaufwändige Standortpendeleien. Die Kommunikationswege sind kürzer und effizienter. Das waren die Gründe, warum 2012 die Entscheidung seitens des Aufsichtsrates zum Bau getroffen wurde. „Schon bei der Planung war für uns klar: Als konsequent ökologisch ausgerichtetes Unternehmen wollen wir bei unserem Verwaltungsneubau die ökologische Messlatte hochlegen und weit mehr als den üblichen Standard erfüllen“, so Dr. Thorsten Radensleben, Vorstands-vorsitzender der Badenova. Der Neubau ist nach dem Plus-Energiehaus-Standard errichtet, er produziert selbst also mehr Energie als er von außen benötigt.

Um das Gütesiegel für nachhaltiges Bauen der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.) zu bekommen reicht es nicht aus, „nur“ ein intelligentes Energiekonzept vorzuweisen. In die Analyse fließen ökologische, ökonomische, soziokulturelle und funktionale Aspekte, technische Daten, Prozesseigenschaften sowie standortbezogene Fakten ein. Je nach Gesamterfüllungsgrad werden folgende Siegel verliehen: Bei mindestens 80 Prozent gibt es „Gold“, bei 65 bis 79 Prozent „Silber“, bei 50 bis 64 Prozent „Bronze“. Das Gütesiegel deckt alle wesentlichen Felder des nachhaltigen Planens, Bauens sowie Betreibens von Objekten ab und bezieht die Lebenszykluskosten inklusive des Rückbaus in die Bewertung mit ein. Das Ziel der Auszeichnung in Gold wurde von Beginn der Planung ausgegeben und konsequent verfolgt. „Wir beglückwünschen Badenova: Mit einem Erfüllungsgrad von 82,5 Prozent hat das Unternehmen mit dem Neubau die höchst mögliche Kategorie erklommen und bekommt Gold“, so der Auditor Volker Weiß vom Büro Stahl+Weiß.

Bei der „ökologischen Qualität“ errang das Gebäude 99,8 Prozentpunkte, die vor allem das Ergebnis des Plus-Energiehaus-Standards sind. Hervorzuheben ist dabei u.a. das leistungsstarke Blockheizkraftwerk (BHKW), das mit Bio-Erdgas betrieben wird, und das Herzstück des Energiekonzepts darstellt. Die Lüftung des Gebäudes erfolgt durch ein sorbtionsgestütztes Klimagerät, eine herkömmliche Klimaanlage, die oftmals viel Energie frisst, ist überflüssig. Das Prinzip: Über die Wärme des BHKW wird die Luft im Sommer entfeuchtet, die notwendige Kühlung der Zuluft wird mit Hilfe von Verdunstungskühlung bewerkstelligt. Die Idee stammt vom Fraunhofer ISE, der Badenova-Innovationsfonds unterstützte die bislang einmalige Realisierung dieses Verfahrens mit 160.000 Euro. Auf dem Dach des Neubaus ist ein Solarkraftwerk mit 21 KW Leistung installiert. Auch ein angenehmes Raumklima stand bei der Planung natürlich im Fokus: Wasser führende Leitungen durchziehen die Decken des Neubaus (Fachleute sprechen von „Betonkernaktivierung“) und werden für die Beheizung und Kühlung verwendet. Normale Heizkörper gibt es nicht. Die ausgeklügelte Technik sorgt für größte Energieeffizienz und sehr hohen Komfort.

Ein großes Augenmerk wird auf schadstoffarme Baustoffe gelegt, die zusammen mit der Lüftung für eine sehr hohe Luftqualität sorgen. Recycling ist ebenfalls großgeschrieben: Die eingesetzten Baustoffe lassen sich zu großen Teilen wiederverwerten. Damit die gesamte Technik optimal zusammenwirkt wurde eine „intelligente Gebäudeleittechnik“ eingebaut. Stromtankstellen für PKW sowie E-Bikes gibt es außerdem. Aus einer zuvor wild bewachsenen Fläche auf dem Badenova-Gelände entstand im Zuge der Bautätigkeiten ein kleiner Park, indem die Mitarbeiter ihre Pause verbringen können. Darin gibt es, oftmals versteckt hinter Blattwerk, Kunst aus Reststoffen. Für diese kleine Oase der Ruhe gab es unter der Rubrik „soziokulturelle Qualität“ Pluspunkte von den Zertifizierern.

Alt-Gebäude und Verwaltungsneubau sind über einen gläsernen Steg miteinander verbunden. Der Neubau besteht aus drei 4-geschossigen Gebäudeteilen. Das Haupttreppenhaus, über das die Verbindung zum Bestandsgebäude hergestellt ist, ist zugleich ein Wintergarten. Im rechten Teil des neuen Gebäudekomplexes befindet sich in der 4. Etage ein großes Besprechungszentrum mit einem mobilen Trennwandsystem. Endlich gibt es bei Badenova einen Raum, in dem die rund 100 kommunalen Gesellschafter auch ausreichend Platz für ihre Gespräche habe – bislang musste Badenova Räume anmieten.

Badenova-Projektverantwortliche für den 11,4 Millionen Euro teueren Neubau waren Matthias Schöffing und Stefan Eckstein. Harry Vogt, VOGT-ARCHITEKTEN BDA aus Grenzach-Wyhlen, war der verantwortliche Architekt und Generalplaner. „Sowohl zeitlich als auch von den Kosten her gelang uns eine Punktlandung“, so Dr. Thorsten Radensleben mit Verweis auf die Leistung seiner Mitarbeiter sowie die der beteiligten Partner. Bereits in der Planung habe man das Gold-Zertifikat angepeilt, dass wir es nun geschafft haben, ist nur dem professionellen Zusammenwirken aller Beteiligten zu verdanken.

Fakten zum Badenova-Neubau:

  • Kapazität Arbeitsplätze: 327
  • Parkplätze: 160 KFZ-Stellplätze, Elektro-Ladestation, 60 Fahrradparkplätze mit E-Bike-Ladestationen
  • Bauzeit: 12/2012-12/2014
  • Bruttorauminhalt (BRI): 24.631 m³
  • Bruttogrundfläche (BGF): 6.310 m²
  • Nutzfläche Büros + Besprechung: 3.803 m²
  • Baustandard: Plus-Energiehaus
  • Kosten: 11,4 Millionen Euro (inkl. Baunebenkosten)
„Gold“ für Badenova-Neubau - Anhang 1
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