Klimavertrag beschlossen

Nun beginnt die eigentliche Arbeit

Am Samstag hat sich die Staatengemeinschaft auf einen internationalen Klimavertrag in Paris geeinigt. Nach zweiwöchigen Verhandlungen kamen die 195 teilnehmenden Staaten zu einer historischen Einigung.


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Die Erderwärmung soll weit unter 2 Grad gehalten werden, mit dem finalen Ziel, sie bei 1,5 Grad zu belassen. Eine Aussage, die noch vor Beginn der Verhandlungen nicht in Frage kam. Zusätzlich verpflichteten sich die Staaten dazu, alle fünf Jahre ihre Klimaziele anzupassen und ambitionierter zu machen. Ebenfalls alle fünf  Jahre werden die Staaten Berichterstattungen über den Stand der Bekämpfung des Klimawandels abgeben, im Rahmen der Transparenzsteigerung. Die Industrieländer werden weiterhin jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Entwicklungsländer zur Verfügung stellen, damit diese bei der Bekämpfung des Klimawandels unterstützt werden.

Überraschenderweise fand auch ein Artikel zu Verantwortlichkeiten für Schäden und Verluste (Loss & Damage) den Weg in den Vertrag. Jedoch soll dies keine rechtlich bindende Grundlage für Haftung oder Schadenersatz bieten. Auf dieses Detail bestanden die USA.

Obwohl dieses Abkommen beeindruckend zu sein scheint, ist es nur ein erster Schritt zur aktiven Bekämpfung des Klimawandels.  Ohne eine umgehende ambitionierte Umsetzung des Abkommens wird ein Erreichen der Ziele nicht möglich sein. So führen die aktuellen Klimaversprechen, die 155 der 195 Staaten vor Beginn der Verhandlungen abgegeben hatten, noch zu einer Erderwärmung zwischen 2,7 und 3 Grad.

Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR) Prof. Dr. Kai Niebert sagte dazu: „Nimmt man das Abkommen in seinem zentralen Teil also ernst, sind die nationalen Beiträge ein Start, müssen aber deutlich ambitionierter werden.“ Zur Umsetzung des am Wochenende vereinbarten Vertrags sagte Niebert weiter: „De fakto heißt das, dass wir die Verbrennung von Öl,  Kohle und Gas bis 2050 gestoppt haben müssen. Global. Ohne Ausnahme. Sonst sind die 1,5 Grad nicht haltbar.“

Das Europäische Umweltbüro (EEB) begrüßte zwar das Pariser Klimaabkommen, kritisierte das Emissionsreduktionsziel jedoch als zu schwach und vage. Zeitgleich rief das EEB die Europäische Union dazu auf, eine ambitionierte Energieunion zu bauen, die das Ende der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bedeute.

Am Montag verkündete EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete, dass erst die nächste EU-Kommission entscheiden werde, ob das Klimaschutzziel der EU, CO₂-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren, verstärkt werde.

Der Vertrag tritt in Kraft sobald mindestens 55 Staaten, die gemeinsam 55 Prozent der globalen Emissionen produzieren, den Vertragstext ratifiziert haben.

Deutscher Naturschutzring e.V. direkter Link zum Artikel