Nachhaltigkeitskonzept zur Olympia-Bewerbung

Ehrgeizige Ziele, 20 Leitprojekte und ein Beirat – Konzept ab heute öffentlich

Die Behörde für Umwelt und Energie und die Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 haben heute das Nachhaltigkeitskonzept zur Olympia-Bewerbung vorgestellt. Der Arbeitsstand des Konzepts beschreibt, was Hamburg vor während und nach den Olympischen und Paralympischen Spielen für die Nachhaltigkeit tun will.  Ziele sind unter anderem klimaneutrale Spiele, faire Lieferketten und eine OlympiaCity als ökologisches Vorzeige-Quartier. Das Konzept enthält Leitlinien und 20 Leitprojekte, deren Umsetzung ein Nachhaltigkeitsbeirat begleiten wird.


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Das Nachhaltigkeitskonzept ist ein wichtiger Baustein der Hamburger Olympia-Bewerbung. Es soll einfließen in den ersten Teil der Bewerbungsunterlagen, die im Februar 2016 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht werden sollen. In Workshops, Stakeholder-Meetings und öffentlichen Veranstaltungen haben diverse Akteure, Nichtregierungsorganisationen und Verbände ihre Anregungen in das Konzept eingebracht. Die Fachkommission „Umwelt & Nachhaltigkeit“ der Bewerbungsgesellschaft hat den Prozess begleitet, als Gutachter waren insbesondere die Sporthochschule Köln und das Öko-Institut Freiburg beteiligt.  

Das jetzt vorliegende Ergebnis ist ein Arbeitsstand, der im weiteren Bewerbungsprozess partizipativ konkretisiert wird. Am Ende soll eine Nachhaltigkeitsstrategie stehen, die alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Ziele und Maßnahmen benennt und ein Alleinstellungsmerkmal für die internationale Bewerbung von Deutschland mit Hamburg und Kiel für 2024 darstellt. Um das Erreichen der Ziele sicherzustellen wird ein Nachhaltigkeitsbeirat eingerichtet, der kontrolliert, dass im Rahmen der Bewerbung alle Vorgaben eingehalten werden.

Für alle geplanten Sportstätten wurde bereits ein Umweltscreening durchgeführt, das die Auswirkungen auf Natur und Landschaft, Energie, Wasser, Boden, Klima, Luft, menschliche Gesundheit und Klimaschutz geprüft sowie den Ausgleichsbedarf feststellt hat.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie, erklärt: „In den vergangenen Monaten wurden in vielen Schritten ein Konzeptstand erarbeitet, mit dem Hamburg sich sehen lassen kann. Wir machen das Thema Nachhaltigkeit zu einem zentralen Punkt der Hamburger Olympia-Bewerbung. Das Rennen um die Austragung der Spiele ist schon jetzt ein Motor für die nachhaltige Entwicklung unserer Stadt – ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Mit Olympia können wir den Sprung über die Elbe schaffen und einen Vorzeige-Stadtteil bauen, der zum Schaufenster für moderne Bauweisen und Energieversorgung wird – und gleichzeitig zu einer Willkommensstadt. Mit den Spielen können wir den Klimaschutz, die Verkehrswende und die Fahrradstadt entscheidend voranbringen.“

Nikolas Hill, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024, freut sich über die hohe Beteiligung am Entwicklungsprozess: „Trotz eines engen Zeitplans gelang es, diesen Arbeitsstand des Nachhaltigkeitskonzepts partizipativ unter Beteiligung verschiedener Projektgruppen und der Bevölkerung zu erarbeiten. Ein Nachhaltigkeits-Beirat wird die Umsetzung kritisch-konstruktiv begleiten. Mit dem Nachhaltigkeitskonzept wollen wir Verantwortung für nachhaltige Entwicklung auch im internationalen Kontext übernehmen, einen spürbaren Impuls zu gesellschaftlicher und sozialer Integration leisten und beispielhaft den Sport als Motor für die Stadtentwicklung einer aktiven, weltoffenen Metropole definieren. Das geschieht in Hamburg ökologisch verantwortbar, sozial verträglich und wirtschaftlich solide.“

Dr. Johannes Merck, Sprecher Dialogkreis Nachhaltigkeit, erklärt: „Der Dialogkreis Nachhaltigkeit hat den bisherigen Prozess der Bewerbung konstruktiv und kritisch begleitet. Mit dem heute vorgestellten Stand legt Hamburg ein Konzept vor, das viele Aspekte der Nachhaltigkeit abdeckt – von den Lieferketten bis hin zur sozialen Verantwortung. Wir begrüßen es, dass mit der Einrichtung des Nachhaltigkeitsbeirats die Umsetzung der geplanten Maßnahmen von Fachleuten eng begleitet und kontrolliert wird.“

Katja Karger, Vorsitzende des DGB Hamburg erläutert wesentliche Punkte aus Gewerkschaftssicht: „Für alle Beschäftigten müssen die Arbeitsbedingungen vor, während und nach den Spielen gut sein. Nicht nur in Hamburg und Deutschland, sondern auch entlang der weltweiten Lieferketten. Das soll durch die Einhaltung von international ankerkannten Arbeitsnormen garantiert werden. Das Nachhaltigkeitskonzept bietet die Möglichkeit, Umwelt-, Wirtschafts-, und soziale Aspekte der Spiele in größerem Maße als in der Vergangenheit zu berücksichtigen, zu verzahnen und zu gestalten. Das ist  die Chance für gerechtere und soziale Olympische und Paralympische Spiele.“

Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International, die in die Konzeptentwicklung integriert war, ergänzt: „Nur durchgängig nachhaltig gestaltete, transparente Spiele – von den Sportstätten über die Einkleidung der Ehrenamtlichen bis zur Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen, insbesondere auch von Frauen – rechtfertigen die Investitionen und geben Hamburg den Kick, um international eine Chance zu haben.“

Das Konzept beschreibt 20 Leitprojekte, die die nachhaltige Entwicklung konkret voranbringen sollen. Beispiele dafür sind:

„Fit für Olympia! Für ein gesundes und bewegungsreiches Sportdeutschland“

Die Spiele fördern das Bewusstsein für gesunde Bewegung und Mobilität im Alltag - in Kiel, Hamburg und Deutschland. Es werden Sportangebote insbesondere für diejenigen entwickelt, die sich bisher wenig bewegen - zum Beispiel durch Patenschaften von Spitzensportlern für Quartiere, Schulen, Sportvereine und Betriebe. Insbesondere Menschen mit Behinderung und sozial Benachteiligte sollen so erreicht und gefördert werden.

„Klimaneutrale Olympische und Paralympische Spiele 2024“

Hamburg setzt sich das Ziel, die Spiele klimaneutral durchzuführen. Dies fußt auf drei Säulen: 1. Vermeidung und Verminderung von Treibhausgasen; 2. Erneuerbare Energien; 3. Kompensation der nicht vermeidbaren Emissionen. Neben Klimakompensationsprojekten  wird ein dauerhafter Klimaschutzfonds eingerichtet, der Projekte zur CO2-Minderung in Vereinen und Sportstätten fördert.

„OlympiaCity – Nachhaltige Stadtentwicklung“

Die OlympiaCity auf dem Kleinen Grasbrook soll Schaufenster für Nachhaltigkeit

werden. Trotz hoher bauliche Dichte soll es großzügige Frei- und Grünflächen geben. Die Sportbauten werden nach den Spielen angepasst. Als olympisches Erbe wird ein Quartier mit einer grünen und energieeffizienten Infrastruktur und hoher Lebensqualität hinterlassen.

Das Nachhaltigkeitskonzept ist als aktueller Arbeitsstand im Internet zu finden unter:

www.hamburg.de/nachhaltiges-olympia  und auf der Seite der Bewerbungsgesellschaft

Nachhaltigkeitskonzept zur Olympia-Bewerbung - Anhang 1
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