Rußende Kaminöfen: Gemütlichkeit mit Nebenwirkungen

Holzöfen tragen erheblich zur Feinstaub- und Rußbelastung bei – Deutsche Umwelthilfe startet Informationskampagne – Fotowettbewerb zum Thema Heizen mit Holz

Besonders in der kalten Jahreszeit erfreuen sich Kaminöfen großer Beliebtheit. Die Kehrseite der gemütlichen Raumwärme sind Feinstaub- und Rußemissionen. Sie belasten sowohl innerhalb als auch außerhalb der vier Wände die Atemluft. Holzfeuerungsanlagen verursachen im Jahr mehr Feinstaub als die Auspuffanlagen von Pkw, Lkw und Motorrädern zusammen. Mit ihrer Informationskampagne „Clean Heat“ möchte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dazu beitragen, die Schadstoffe aus Kaminen zu senken. Zum Auftakt des Projekts startet sie einen Fotowettbewerb.


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Holz gilt als günstiger, klimafreundlicher und erneuerbarer Brennstoff. In Deutschlands Haushalten und im Kleingewerbe stehen mehr als zehn Millionen sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen. Hierzu gehören beispielsweise Kamin- und Kachelöfen, die mit Scheitholz befeuert werden. In den meisten Fällen dienen sie lediglich als Zusatzheizung und sorgen für Gemütlichkeit.

In Deutschland verursachen die Holzfeuerungsanlagen, die in Haushalten und im Kleingewerbe zum Einsatz kommen, im Jahr ca. 28 Kilotonnen Feinstaub. Damit liegen sie über den Auspuffemissionen des Straßenverkehrs. Die ultrafeinen Partikel belasten die Atemwege, dringen tief in die Lunge sowie den Blutkreislauf ein und können Krebs auslösen. In Wohnräumen können sich bei schlechter Feuerung erhebliche Mengen gesundheitsgefährdender Partikel ausbreiten.

„Mit der neuen Informationskampagne 'Clean Heat' erweitern wir unser jahrelanges Engagement für saubere Luft und unterstützen damit die Umsetzung der europäischen Umweltpolitik. Denn viele Städte und Regionen schaffen es nicht, die EU-Vorgaben zur Luftqualität einzuhalten. Grund hierfür sind auch private Holzöfen, die vor allem in der kalten Jahreszeit zur Schadstoffbelastung beitragen“, erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hat kürzlich gegen acht Städte Klagen eingereicht und gegen vier weitere einen Antrag auf Zwangsvollstreckung gestellt, um das Recht auf saubere Luft durchzusetzen. Insbesondere veraltete und falsch befeuerte Anlagen produzieren erhebliche Mengen Feinstaub und Ruß. Auch moderne Öfen und Kessel bergen noch erhebliches technisches Verbesserungspotential. Städte und Kommunen sind gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionen aus Holzfeuerungsanlagen zu senken.

 „Zusammen mit der skandinavischen Partnerorganisation Danish Ecological Council (DEC) wollen wir in den kommenden drei Jahren insbesondere die Schadstoffe privater Holzfeuerungsanlagen senken. Verbraucher sollen über die richtige Bedienung, emissionsarme Öfen und Alternativen zum Heizen mit Holz informiert werden. Im gemeinsamen Austausch mit Experten und Entscheidungsträgern werden wir politische Lösungen erarbeiten und die Entwicklung von Anlagen mit geringeren Emissionen anstoßen“, erläutert Patrick Huth, Projektleiter Clean Heat.

Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, Fotos, die positive und negative Aspekte der Holzfeuerung abbilden, einzusenden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Beiträge können bis Ende März 2016 eingereicht werden; die besten Einsendungen werden von einer Jury prämiert.

Hintergründe zu „Clean Heat“ und Praxistipps für Ofennutzer gibt es unter http://www.duh.de/cleanheat.html.

Informationen zur Teilnahme  am Fotowettbewerb: http://www.duh.de/5296.html.

Mögliche Maßnahmen für saubere Luft in Kommunen finden sich im Hintergrundpapier „Klagen für saubere Luft“: http://l.duh.de/o9l6i.

Die Informationskampagne „Clean Heat“ wird vom LIFE-Programm der Europäischen Kommission gefördert.

Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel