Silberfleck-Perlmutterfalter durch Klimawandel bedroht

Eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft von Schmetterlingskundlern hat die Neufassung der „Roten Liste der Großschmetterlinge in Rheinland-Pfalz“ erarbeitet

Sie dokumentiert den aktuellen Zustand sowie die Entwicklung der Schmetterlingsfauna in Rheinland-Pfalz und behandelt alle 1116 bisher bekannten Großschmetterlingsarten des Landes. Die vom Ministerium für Umwelt Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten (MULEWF) in Auftrag gegebene Liste entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Umwelt (LfU) und der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutzbehörde.


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„Rote Listen sind für den Naturschutz von elementarer Bedeutung. Ich danke den Beteiligten der freiwilligen Arbeitsgemeinschaft unter Leitung von Dr. Axel Schmidt, Referent für Biotop- und Artenschutz bei der SGD Nord, für ihr Engagement. Am Beispiel der Schmetterlinge werden die lokalen Auswirkungen des Klimawandels deutlich. Es zeigt sich, dass Klimaschutz auch Artenschutz ist“, so Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord.

Die „Rote Liste der Großschmetterlinge in Rheinland-Pfalz“ stellt Verluste von heimischen und die Zuwanderung bislang unbekannter Arten fest. Flora und Fauna sind ständigem Wandel ausgesetzt, heimische Arten müssen sich veränderten Lebensräumen anpassen. So verschwindet der „Silberfleck-Perlmutterfalter“ (Boloria euphrosyne), der noch vor 40 Jahren in Mittelgebirgen wie dem Westerwald, Taunus, Hunsrück oder der Eifel verbreitet war. Der Falter ist vorwiegend an feucht-kühle Mittelgebirgslagen gebunden und hat Probleme mit ansteigender Wärme und Trockenheit. Er kommt heute nur noch an wenigen Stellen im Soonwald vor und gilt als „vom Aussterben bedroht“. Ähnlich ergeht es dem „Blauschillernden Feuerfalter“ (Lycaena helle), oder dem „Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling“ (Maculinea teleius).

Andererseits gibt es auch Schmetterlingsarten, die aus dem Mittelmeergebiet stammen und sich nun in Rheinland-Pfalz etabliert haben. Das sind der „Brombeer-Perlmutterfalter“, (Brenthis daphne) und der „Kurzschwänzige Bläuling“ (Cupido argiades), der in den Weinbaugebieten von Rhein Mosel und Nahe heimisch geworden sind. Experten schätzen, dass die Trockenheit im Süden Europas zur Auswanderung der Insekten in das zunehmend wärmere Mitteleuropa geführt hat. Es handelt sich somit bei diesen Arten um Klima-Flüchtlinge.

Schmetterlinge, die zu den vielfältigsten Tiergruppen zählen, reagieren auf Veränderungen in der Natur sensibel. Damit erfüllen sie eine wichtige, ökologische Funktion.

Weitere wissenswerte Fakten und beeindruckende Fotografien zu Tieren und Pflanzen in Rheinland-Pfalz, bietet die aktuelle Ausstellung „Hallo Nachbar! - Meet Your Neighbours in Rheinland-Pfalz“. Sie ist vom 11. November bis zum 11. Januar in der SGD Nord, Stresemannstraße 3-5, Koblenz, montags bis donnerstags von 8-18 Uhr und freitags von 8-15 Uhr, zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) direkter Link zum Artikel