Weniger Emissionen durch Binnenschiffe

TEHAG-Mitarbeiter Michael Cormann beim Vermessen des Maschinenraums auf dem Laborschiff; LANUV/A. Brandt.
TEHAG-Mitarbeiter Michael Cormann beim Vermessen des Maschinenraums auf dem Laborschiff; LANUV/A. Brandt.

Laborschiff „Max Prüss“ wird als erstes nachgerüstet

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz rüstet sein Laborschiff „Max Prüss“ mit modernster Abgasminderungstechnik nach. In den kommenden Wochen wird das so genannte SCRT-Abgasnachbehandlungssystem der Firma TEHAG in den Maschinenraum des 33 Meter langen Schiffes eingebaut. Das System reduziert gleichzeitig Feinstaub und Stickstoffoxide im Abgas.


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Im Jahr 2012 hatte das LANUV am Fahrgastschiff „Jan von Werth“ der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt AG gemeinsam mit dem TÜV Nord untersucht, welche Ergebnisse eine Nachrüstung von Binnenschiffen mit einem SCRT-System bringen kann. Bei dem zweimotorigen Schiff wurden an einem Motor mit und am anderen ohne Nachrüstung gleichzeitig die Schadstoffkonzentrationen im Abgas gemessen. Das Ergebnis war überzeugend: Der Feinstaubausstoß verminderte sich durch die Nachrüstung um ca. 94 %. Kohlenwasserstoffe wurden mit etwa 98 %.nahezu vollständig abgebaut. Auch die Emissionen der Stickstoffoxide aus dem Schiffsmotor konnten um ca. 70 % reduziert werden.

Binnenschiffe sind ohne Zweifel eine umweltverträgliche Alternative zum straßengebundenen Güterverkehr. Dennoch: Betrachtet man am Rhein einmal die Schadstoffe, die durch die Binnenschifffahrt in die Luft ausgestoßen werden, dann ist der Fluss durchaus mit einer stark befahrenen Autobahn vergleichbar. Bei gleicher Motorleistung entsprechen die aktuellen Abgasanforderungen für neue Schiffsmotoren bei weitem noch nicht den Standards moderner LKW. Da Binnenschiffe häufig 30 Jahre und länger in Betrieb sind, entspricht die Mehrzahl der heute laufenden Schiffsmotoren noch nicht einmal diesem Niveau. Durch die Nachrüstung von Schiffsmotoren mit der SCRT-Technik ist die Möglichkeit einer deutlichen Emissionsminderung geschaffen worden. Dass sie technisch machbar ist und zu messbaren Ergebnissen führt, haben die Untersuchungen aus 2012 deutlich gezeigt. Grund genug für das LANUV, sein Laborschiff als erstes Binnenschiff in NRW mit dieser Technologie zu bestücken. „Damit wollen wir als zentrale Umweltfachbehörde in Nordrhein-Westfalen mit gutem Beispiel vorangehen“, so LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen.

Die „Max Prüss“ ist im Durchschnitt an 220 Tagen jährlich auf dem Rhein und seinen schiffbaren Nebengewässern sowie auf der Weser und den westdeutschen Kanälen im Einsatz. Sie ist für Probenahmen von Wasser, Schwebstoff und Sediment und einfache Laboruntersuchungen eingerichtet.

Weniger Emissionen durch Binnenschiffe - Anhang 1
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen direkter Link zum Artikel