Werte für Feinstaub und Stickstoffdioxide deutlich gesenkt

Maßnahmen der Stadtverwaltung zeigten Wirkung

Durch die vielfältigen Bemühungen der Stadtverwaltung Braunschweig ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Jahresmittelwerte für Feinstaub und für Stickstoffdioxide (NO2) in Braunschweig deutlich zu senken. Darauf weist Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer in einer Mitteilung an den Planungs- und Umweltausschuss hin.


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So sanken die Werte von NO2 am Bohlweg von 2003 bis 2015 um 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (μg/m³), am Altewiekring zwischen 2008 und 2015 um 14 μg/m³. Zu Beginn der Messungen am Bohlweg im Jahre 1994 war ein Jahresmittelwert von 73 μg/m³ festgestellt worden, im Jahre 2004, vor dem Umbau des Bohlwegs, wurden noch 60 μg/m³ gemessen. Aktuell liegen die Jahresgrenzwerte der letzten drei Jahre bei 41 bis 44 μg/m³. Zu der Senkung trugen u. a. Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan, die Umgestaltung des Bohlwegs, der Ausbau des Stadtbahnsystems oder die Einrichtung der Fußgängerzone Langer Hof bei.

„Die Grenzwerte für Feinstaub, wie auch für viele andere Luftschadstoffe (Blei, Benzol, Kohlenstoffmonoxid, Ozon etc.), werden an allen Messstellen eingehalten oder sogar deutlich unterschritten“, betont Stadtbaurat Leuer. „Leider sind die Luftschadstoffkonzentrationen an NO2 noch nicht überall dauerhaft sicher unterschritten.“ Grenzwertüberschreitungen im Stadtgebiet können damit derzeit noch nicht ganz ausgeschlossen werden – insbesondere dort, wo ein hohes Verkehrsaufkommen und eine schlecht durchlüftete Straßensituation (Altewiekring, Hildesheimer Straße und Bohlweg) aufeinander treffen. Auch die Meteorologie, insbesondere der Luftaustausch, spielt eine große Rolle.

Nach den gesetzlichen Vorgaben ist eine Reduzierung der Luftschadstoffbelastung weiterhin am Bohlweg und am Altewiekring notwendig. „Am Beispiel Bohlweg und Altewiekring wird allerdings auch deutlich, dass es angesichts der schon ergriffenen Maßnahmen sehr schwer ist, der hauptverursachenden Quelle, dem Straßenverkehr und hier insbesondere dem Schadstoffausstoß durch Dieselfahrzeuge, noch etwas durch kommunale Maßnahmen entgegenzusetzen“, betont der Stadtbaurat. Hier sei insbesondere der Bund gefragt, um neue Handlungsmöglichkeiten für die Kommunen zu schaffen und auf eine deutliche Emissionsminderung im Realfahrbetrieb der Dieselfahrzeuge, z. B. über Förderprogramme zur Nachrüstung und gesetzliche Regelungen hinzuwirken. Leuer: „Die Kommunen haben derzeit keine Möglichkeiten, den Hauptverursacher – Dieselfahrzeuge – direkt zu beeinflussen.“

Der Jahresgrenzwert für NO2 liegt bei 40 μg/m³. Das Land Niedersachsen hat am 6. April 2016 im Rahmen eines Gespräches im Umweltministerium für die in Braunschweig hochbelasteten Abschnitte folgende Jahresmittelwerte für 2015 bekannt gegeben:

Altewiekring (Verkehrsmessstation) 40 μg/m³; Hildesheimer Straße (kurz vor dem Rudolfplatz, 36 μg/m³, Passivsammler); Bohlweg (Höhe Rathaus Neubau, 43 μg/m³, Passivsammler).

Im Vergleich mit anderen Städten sieht die Lage wie folgt aus (Jahresmittelwerte 2015):

  • Hannover bis 57 μg/m³
  • Oldenburg 52 μg/m³
  • Osnabrück bis 50 μg/m³
  • Göttingen 42 μg/m³
  • Hameln 43 μg/m³

Jahresmittelwerte aus 2014 (2015 noch nicht verfügbar):

  • Ulm 49-50 μg/m³
  • Nürnberg 35-49 μg/m³
  • Würzburg 41 μg/m³
  • Stuttgart 49-89 μg/m³
  • Berlin 42-62 μg/m³

Die grundsätzlich positive Entwicklung am Beispiel des Altewiekrings in Braunschweig war auch Gegenstand eines Gesprächs im Umweltministerium. Darin machten die Vertreter der Stadtverwaltung Braunschweig deutlich, dass in den letzten Jahren bereits sehr viele, an einer derart wichtigen Verkehrsachse umsetzbare Maßnahmen verwirklicht wurden, um die Luftschadstoffkonzentration zu senken. Dass der Wert dennoch bei 40 μg/m³ liegt, zeige, dass die Kommunen mit ihren Instrumenten an Grenzen stießen und nun auf die Unterstützung von Bund und Land zur signifikanten Senkung der NO2-Werte angewiesen seien.

Die Stadtverwaltung ist dabei, verbleibende Maßnahmen zu eruieren und deren verkehrliche und schadstoffreduzierende Wirkung zu bewerten. Darüber hinaus wird aktuell mit dem niedersächsischen Umweltministerium und deren Fachbehörde ZUSLLG (Zentrale Unterstützungsstelle für Luftreinhaltung) an Lösungsmöglichkeiten gearbeitet.

Minderungspotentiale werden zurzeit auch auf der Umweltministerkonferenz und bei der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI) diskutiert. Möglichen Auswirkungen der Baustellen Stobenstraße und Altewiekring (Baustelle Bushaltestelle Jasperallee) auf den Verkehrsfluss, wie auch auf die Luftschadstoffbelastung am Bohlweg, wurde bereits durch erste Maßnahmen Rechnung getragen und entsprechende Maßnahmen vorgenommen.

Stadt Braunschweig