Wettbewerb „EMAS-Umweltmanagement 2016“

Die Gewinner stehen fest

Das Bundesumweltministerium (BMUB) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zeichnen hervorragende und beispielgebende Unternehmen und Organisationen mit einem Umweltmanagementsystem nach EMAS in 2016 aus. Von den eingegangenen Bewerbungen wählte die Jury aus vier Kategorien je einen Gewinner aus.


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Vom Kleinbetrieb bis zum Konzern mit vielen Standorten – an dem für 2016 erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb nahmen EMAS-Organisationen unterschiedlicher Branchen und Betriebsgrößen teil. Auch Organisationen der öffentlichen Verwaltung waren aufgerufen sich zu bewerben. Nach Prüfung durch die Jury, welche sich aus Expertinnen und Experten des BMUB, DIHK, des Umweltbundesamtes (UBA), der Deutschen Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter (DAU) und dem Umweltgutachterausschuss (UGA) zusammensetzt, sind folgende vier Organisationen als Gewinner ausgewählt:

1. Kategorie: Kleine Unternehmen

Der Metzgereigasthof Hotel Rebstock gehört zu den jüngeren EMAS-Teilnehmern. Seit 2015 EMAS-registriert, setzt der Gasthof vielfältige energie- und ressourcensparende Maßnahmen um. Die Innenausstattung wurde auf energiesparende Technologie umgerüstet. Als Mitglied in den regionalen Initiativen "Naturpark Schwarzwald Mitte" und "Schmeck den Süden Baden-Württemberg" verwendet der Gasthof überwiegend regionale Produkte. Auf Einweg-Portionsverpackungen wird weitgehend verzichtet. Dem Gastronomiebetrieb ist eine Metzgerei angegliedert, von der sämtliche Fleisch- und Wurstwaren (Schlachttiere aus der Region) für den Restaurantbetrieb bezogen werden. Die Kühlräume sind mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Erfahrungen werden an Kunden, Lieferanten, Partner und ortsansässige Vereine weitergetragen.

2. Kategorie: Mittlere Unternehmen

Das DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH ist die bundesweit erste Druckerei, die neben dem Umweltmanagement nach EMAS auch die Kriterien für den neuen Blauen Engel für Druckerzeugnisse erfüllt. Zu den besonderen Leistungen zählt die Reduzierung des Alkoholverbrauchs für Feucht- und Lösemittel um 52%. Mit der Initiative Informationszentrum für nachhaltige Printproduktion (InaP) greift DBM in Fachveranstaltungen und Schulungen das Thema Nachhaltigkeit im Printbereich auf, um zu einer größeren Akzeptanz der nachhaltigen Printproduktion bei Kunden und Partnern beizutragen. Zum Erreichen des Blauen Engel für Druckerzeugnisse führte DBM intensiven Kundendialog mit Lieferanten. Als Dienstleister für Umweltverbände arbeitet die Druckerei auch im offenen Dialog mit diesen an der stetigen Verbesserung ihrer Umweltleistung.

3. Kategorie: Große Unternehmen

Das HiPP-Werk Georg Hipp OHG setzt ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement ein. Neben der Produktion von Bio-Lebensmitteln werden durch das Umweltmanagement nach EMAS die Herstellungsprozesse stetig verbessert. So konnten nahezu 100% des anfallenden Abfallaufkommens weiterverwertet werden. Die Energieversorgung stammt zu 90% aus erneuerbaren Energien. Das Umweltmanagement wird über jährlich stattfindende Schulungen an alle Mitarbeiter weitergetragen. Durch vielfältige Aktionen und Kooperationen mit externen Partnern wie „mit dem Rad zur Arbeit“, „E-Mobilität“, „Halbzeitvegetarier“, sowie durch Sport- und Fitnessangebote für Mitarbeiter integriert HiPP zusätzlich ökologische, soziale und ethische Standards. HiPP engagiert sich im Dialog mit zahlreichen Nachhaltigkeitsinitiativen, wie der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL), der Unternehmensinitiative „Biodiversity in Good Company“, der Initiativen „Wirtschaft pro Klima“ sowie „Pro Recycling Papier“.

4. Kategorie: Organisationen der öffentlichen Verwaltung

Das Mädchen-Gymnasium St. Dominikus überzeugte durch seinen Modellcharakter. Als eine von wenigen Schulen ist das Gymnasium seit 2004 EMAS-registriert. Alle Klassen werden aktiv in das Umweltmanagement einbezogen. So hat jede Klasse ihren Energiemanager, der z. B. für die richtige Einstellung der Thermostatventile und Stoßlüftungen in den Pausen sorgt. Durch die Einrichtung von Windfängen, den Einbau neuer Fenster und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung konnte der Heizenergieverbrauch gesenkt werden. CO2-Emissionen bei Klassenfahrten werden durch die Wahl klimafreundlicher Verkehrsmittel gemindert, und über Atmosfair oder den Klimaschutzfonds kompensiert. Das Gymnasium St. Dominikus gewann durch seine zahlreichen Initiativen verschiedene Umweltpreise und wurde zu einer Umweltschule mit überregionalem Bekanntheitsgrad.

Die Bewertung der Jury erfolgte nach folgenden Kriterien:

  • Integration von ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten in die Organisationspolitik und ggf. das Geschäftsmodell
  • Innovative Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistung
  • Besondere Methoden für die Öffentlichkeitsarbeit, der Beteiligung der Beschäftigten und weiterer Stakeholder
  • Replikationspotenziale von umgesetzten Maßnahmen

Die feierliche Urkundenübergabe an die Gewinnerinnen und Gewinner erfolgt Ende 2016 im Rahmen eines Fachgesprächs im Bundesumweltministerium in Berlin, zu dem alle am Wettbewerb teilnehmenden Unternehmen und Organisationen eingeladen werden.

Die Gewinner der ersten drei Kategorien sind gleichzeitig für den alle zwei Jahre stattfindenden European Business Awards for the Environment (EBAE) in der Kategorie Management nominiert. Der neue nationale Wettbewerb „EMAS-Umweltmanagement“ findet im jährlichen Wechsel mit dem europäischen „EMAS-Award“ statt, den die EU-Kommission alle zwei Jahre ausschreibt.

Umweltgutachterausschuss (UGA) direkter Link zum Artikel