Wie der Klimawandel NRW verändert

Wie der Klimawandel NRW verändert
Wie der Klimawandel NRW verändert

LANUV veröffentlicht Fachinformationssystem zu den regionalen Folgen der Erderwärmung

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat ein Fachinformationssystem (FIS) zur Klimafolgenanpassung veröffentlicht. Es liefert hilfreiche Daten zur frühzeitigen Abschätzung der Anfälligkeit verschiedener Bereiche gegenüber dem Klimawandel und zur Ableitung geeigneter Anpassungsmaßnahmen an die zukünftigen Folgen des Klimawandels.


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Die Erstellung des FIS Klimaanpassung ist die mittlerweile sechste von 66 Maßnahmen im Bereich Klimafolgenanpassung, die im Klimaschutzplan NRW enthalten sind. Darüber hinaus stehen im Klimaschutzplan 154 weitere Maßnahmen im Bereich Klimaschutz zur Umsetzung an. Das LANUV unterstützt das Klimaschutzministerium NRW bei der Umsetzung von einzelnen Maßnahmen aus dem Klimaschutzplan.

Das neue Info-System ist im Internet abrufbar unter www.klimaanpassung.nrw.de

Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV: „Nordrhein-Westfalen ist durch seine hohe Bevölkerungsdichte, ausgeprägte Infrastruktur und gleichzeitig hohen biologischen Vielfalt in verschiedenen Bereichen anfällig für Veränderungen durch den Klimawandel. Auch bei einem sofortigem Stopp der Treibhausgasemissionen ließe sich der Klimawandel nicht mehr vollständig abwenden, daher ist das rechtzeitige Ergreifen von Anpassungsmaßnahmen wichtig, um die Schäden durch den Klimawandel so gering wie möglich zu halten.“

„Der Klimawandel ist kein abstraktes Gebilde. Er trifft jeden. Deshalb ist der Klimaschutz eine der größten Herausforderungen, vor der die Menschheit steht“, sagte NRW Klimaschutzminister Johannes Remmel. „Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist neben dem Klimaschutz die zweite wichtige Säule der NRW-Klimapolitik. Denn der Klimawandel wird auch in NRW immer deutlicher spürbar, etwa in Form von stärkeren und häufigeren Niederschlägen oder Stürmen. Mit dem neuen Fachinformationssystem geben wir Kommunen, Planern und Bürgern notwendiges Rüstzeug an die Hand, diesen neuen Herausforderungen zu begegnen. Das FIS Klimaanpassung hilft so dabei, NRW wetterfest zu machen.“

Ziel des FIS Klimaanpassung ist es, eine landesweite Daten- und Informationsgrundlage zur Abschätzung der Folgen des Klimawandels zu liefern, auf deren Basis Konzepte und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt werden können. Neben etwa 100 Karten zur Entwicklung des Klimas, enthält das FIS Klimaanpassung rund 140 Karten zu weiteren Handlungsfeldern des Klimaschutzplans. Beispielsweise wird im Bereich Forstwirtschaft die mögliche zukünftige Waldbrandgefährdung abgeschätzt oder im Bereich menschliche Gesundheit die Anfälligkeit gegenüber Hitzewellen dargestellt. Ergänzt werden die Karten durch eine ausführliche textliche Beschreibung und Interpretation der Parameter.

Darüber hinaus werden für jedes Handlungsfeld bereits durchgeführte Projekte vorgestellt. So wird beispielsweise die Studie „Auswirkungen von Klimaänderungen auf das nachhaltig bewirtschaftbare Grundwasserdargebot und den Bodenwasserhaushalt in Nordrhein-Westfalen“ zusammengefasst. Als Ergebnis des Projekts sind Karten zur zukünftigen Entwicklung der Grundwasserneubildung und des Abflusses im FIS Klimaanpassung eingebunden. Die Daten des FIS Klimaanpassung sollen sukzessive durch die Ergebnisse laufender und neuer Projekte erweitert werden.

Info: Wie der Klimawandel NRW verändert:

  • Vegetationszeit
    Seit 1951 hat sich der Beginn der Vegetationszeit nach vorne verlagert. Zwischen 1951 und 2009 um etwa 16 Tage.
  • Jahresverläufe
    Für NRW ist festzustellen, dass sich der Beginn von Frühjahr, Sommer und Herbst im Vergleich zur Klima-Normalperiode im Jahresverlauf inzwischen deutlich nach vorne verschiebt. Während sich die Länge von Frühling und Sommer kaum ändert, nimmt die Länge des Herbstes um ca. 17 Tage besonders stark zu, die Länge des Winters um ca. 21 Tage ab.
  • Niederschläge
    Verschiebung der Niederschläge vom Sommer in den Winter.
  • Zunahme von Starkregentagen
    Zunahme der Tendenz von Starkregentagen mit mehr als 20 Millimeter Niederschlag pro Tag, im Winterhalbjahr ist dies ausgeprägt signifikant. In den 2000er Jahren sind vermehrt lokale Starkregenereignisse aufgetreten, die in Siedlungsbereichen häufig zu Schäden geführt haben.
  • Bodenerosionen
    Bodenerosionen durch Wasser verursachen in Nordrhein-Westfalen immer wieder Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen, an baulichen Anlagen und Verkehrseinrichtungen. Starkregen ist hauptverantwortlich für diese Erosionen. Von 1937 bis 2007 konnte für zehn Messstationen im Ruhrgebiet eine signifikante Zunahme der sommerlichen Regenerosivität von 4 Prozent pro Dekade registriert werden. Zwischen 1973 und 2007 betrug die Regenerosivität sogar dramatische 20 Prozent pro Dekade.
  • Gewässertemperatur
    Seit 1978 hat die mittlere Wassertemperatur des Rheins (Station Kleve-Bimmen) um etwa 1,2 Grad zugenommen. 1998 wurden zum ersten Mal seit Beginn der Messungen maximale Wassertemperaturen von mehr als 25 Grad registriert.
Wie der Klimawandel NRW verändert - Anhang 1
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)