Einlasskontrollen auf den Ulmer Recyclinghöfen - Erste Erfahrungen

In der landesweiten Abfallstatistik war die Stadt Ulm bisher Rekordhalter in mehreren Kategorien: Nicht nur beim Sperrmüll, auch bei den Gartenabfällen lagen die Abfallmengen pro Kopf deutlich höher als in übrigen vergleichbaren Städten.


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Die Gründe für diese Negativrekorde sind günstige Annahmebedingungen, die zu einem Mülltourismus aus den umliegenden Kreisen in Richtung Ulm geführt haben.

Deshalb werden seit Jahresbeginn 2023 Einlasskontrollen auf den Ulmer Recyclinghöfen und Gartenabfallplätzen durchgeführt. Ein Zutritt zu den Entsorgungsanlagen ist nur mit dem aktuellen Ab-fallgebührenbescheid und einem Ausweisdokument möglich. Nach knapp drei Monaten liegen nun erste Erfolgszahlen vor.

So sind zum Beispiel die Sperrmüllmengen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 40% zu-rückgegangen, beim Altholz wurden rund 35% weniger angeliefert. Bei den Gartenabfällen sind es sogar 60% weniger.

Nachdem Abfallgebührenbescheid und Ausweis nun bei jedem Recyclinghofbesuch - auch bei der Abgabe gebührenfreier Abfälle - vorgelegt werden müssen, sind beispielsweise auch die Mengen an Altfenstern (-27%) oder Hartkunststoffen (-5%) gesunken. Da auch die Logistik und Verwertung gebührenfreier Abfälle nicht unerhebliche Kosten verursacht, sieht sich EBU mit den Einlasskontrollen auf dem richtigen Weg: „In umliegenden Landkreisen ist die Entsorgung solcher Abfälle oft gebührenpflichtig, die Ulmer Recyclinghöfe waren deshalb eine günstige Entsorgungsmöglichkeit für das Umland. Damit ist nun Schluss.“

Obwohl viele Ulmer Gebührenzahler Verständnis für die Zugangsbeschränkungen haben, gibt es immer wieder Nachfragen oder auch Beschwerden über die Einlasskontrollen. Den Bescheid bei jedem Recyclinghofbesuch mitzuführen und sich auszuweisen, empfinden einige Besucher als Gängelung, Willkür und Unverschämtheit. Besonders die Beschäftigten der Recyclinghöfe haben unter Beschimpfungen und Beleidigungen zu leiden. Selbst vor Drohungen schrecken manche Besucher nicht zurück. Die zunehmende Aggression gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste hat auch die Recyclinghöfe erreicht.

Dies ist umso unverständlicher, als die EBU versuchen, mit Hilfe der Einlasskontrollen die durch die Ukraine- und Energiekrise steigenden Kosten zugunsten der Ulmer Gebührenzahler abzufangen. Dies mit Erfolg, denn allein die oben genannten Mengenreduzierungen führen bereits zu Einsparungen von mindestens 200.000 €, die dem Ulmer Gebührenzahler nicht weiterbelastet werden müssen.

Die EBU bitten daher alle Ulmer Gebührenzahler, die Kontrollmaßnahmen weiterhin zu unterstützen und bei jedem Besuch den aktuellen Gebührenbescheid und ein Ausweisdokument mitzubringen. Für Sonderfälle, wenn z.B. ein Dritter mit der Entsorgung bevollmächtigt wird, gibt es zwischenzeitlich auf der EBU-Homepage eine FAQ-Liste, die die häufigsten Fragen beantwortet. (www.ebu-ulm.de/abfall/recyclinghoefe.php - Wichtige Fragen und Antworten zu den Eingangskontrollen).

EBU - Entsorgungs-Betriebe der Stadt Ulm