Kunststoff im Papier-Recycling: ganz oder gar nicht

Papier lässt sich gut wiederverwerten, nur wenige Materialien kommen auf eine so hohe Recyclingquote

Ein Problem allerdings ist Papier, das mit Kunststoff beschichtet ist.


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„Nicht alle beschichteten Papiere sind tatsächlich recyclingfähig“, sagt Nanda Bergstein, Chief Sustainability and Innovation Officer bei Camm Solutions. „Oft enthalten sie Mikroplastik und das widerspricht dem Prinzip der Plastikvermeidung.“ Ziel muss es sein, dass verwendete Materialien entweder in einen ewigen Kreislauf gehen – oder sich vollständig und ohne schädliche Rückstände auflösen.

Papier-Recycling gehört seit Langem zum Alltag in Deutschland, im Jahr 2020 belief sich der Altpapieranteil an der gesamten Papierproduktion laut Bundesumweltamt auf fast 80 Prozent. Damit liegt Deutschland weltweit in der Spitzengruppe.

Sobald aber Papier mit anderen Materialien kombiniert wird, um es robuster oder wasserabweisend zu machen und damit Plastikverpackungen zu ersetzen, wird es bei der Wiederverwertung kompliziert. Dies stellt Recyclingunternehmen vor große Herausforderungen. Die Wiederverwendung von beschichtetem Papier ist relativ aufwendig, denn der Weg des ewigen Kreislaufs erfordert eine sortenreine Trennung der Materialien. Ein Beispiel sind Papiertüten, die mittlerweile in vielen Fällen statt Plastiktüten verwendet werden. Das dafür genutzte Papier muss bestimmte Eigenschaften aufweisen wie Nässe- oder Reißfestigkeit. „Dazu wird das Papier oft mit Kunststoffen beschichtet, die beim Recycling Probleme machen“, so Bergstein. Das beschichtete Papier muss aussortiert und teuer entsorgt werden, nur eine thermische Verwertung ist noch möglich, bei der jedoch wertvolle Rohstoffe verloren gehen.

Einen Ausweg bieten umweltfreundliche Beschichtungen, die im Altpapier entsorgt werden können, ohne die Papierfasern zu verunreinigen. „Die Recyclingfähigkeit muss von vornherein mitgedacht werden“, sagt Bergstein. „So erfüllt Papier, das mit unserem camm- Material beschichtet ist, viele Funktionalitäten und lässt sich gleichzeitig über die Papiertonne entsorgen. Im Recyclingprozess löst sich camm durch Zugabe von Wasser schnell und rückstandslos auf. Die Papierfasern können so problemlos recycelt werden.“ Für die Zukunft sind also Materiallösungen optimal, die entweder vollständig auf Recycling setzen oder sich vollständig zersetzen. „Ganz oder gar nicht lautet der einzig gangbare Ansatz“, sagt Bergstein. Entweder müsse ein Stoff so geschaffen sein, dass er in einem ewigen Kreislauf immer wieder eingesetzt werden könne. Oder er muss sich nach Gebrauch völlig unschädlich auflösen. „Beide Wege helfen dabei, die Umwelt zu schonen.“

Camm Solutions