Afrika-Klimagipfel: Strategie für grünen Wasserstoff aus Kenia gestartet

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim Afrika-Klimagipfel in Nairobi gemeinsam mit dem Präsidenten der Republik Kenia, William Ruto, eine Strategie und einen Fahrplan zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff in Kenia gestartet.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und dem Wachstum des heimischen Marktes und der Exporte. Zudem enthält der Fahrplan Ziele in Bezug auf die Emissionsreduzierung, neue Arbeitsplätze und Direktinvestitionen. Von der Leyen sagte: „Kenia ist ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel, wie die Initiative zur Ausrichtung des Afrika-Klimagipfels auf dem Weg zur COP28 zeigt. Das ehrgeizige Ziel Kenias, bis 2030 100 Prozent saubere Energie zu erzeugen, ist eine Inspiration für andere Länder. Der Fahrplan für grünen Wasserstoff wird Kenia auf dem Weg zu diesem Ziel unterstützen.“

Im Rahmen ihrer Initiative Global Gateway wird die EU fast 12 Millionen Euro an Zuschüssen bereitstellen, um öffentliche und private Investitionen in die kenianische grüne Wasserstoffindustrie zu fördern. Insgesamt werden 3,4 Milliarden Euro in Klima und Natur in Kenia investiert – von der Entwicklung der Industrie für erneuerbare Energien über den Aufbau nachhaltiger landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten bis hin zu Klimaresistenz und Umweltschutz.

Afrika-Klimagipfel als Vorbereitung der COP28

In ihrer Rede beim Afrika-Klimagipfel betonte von der Leyen, dass der Gipfel ein wichtiger Schritt sei, um das bevorstehende COP28-Treffen in Dubai vorzubereiten. „Es gilt sicherzustellen, dass Afrikas Stimme gehört wird und dass Afrikas wichtige Anliegen – als eines Kontinents, der besonders massiv vom Klimawandel betroffen ist – gebührend berücksichtigt werden. Heute bin ich nicht nur hier, um Ihnen zuzuhören, sondern auch, um Ihnen das Angebot Europas nahezubringen, Ihr Verbündeter auf der COP28 zu sein und mit Ihnen bei allen Themen auf der dortigen Tagesordnung zusammenzuarbeiten. Denn so unterschiedlich unsere beiden Kontinente auch wirken mögen, wir teilen die gleichen Interessen, wenn es um den Klimaschutz geht.“

Von der Leyen nannte den Klimaschutz als Teil der Lösung für Afrikas Priorität, das wirtschaftliche Wachstum zu steigern und so viele Menschen wie möglich aus der Armut zu befreien. „Mit Ihrem enormen Potenzial für erneuerbare Energien und sauberen Wasserstoff, Ihren kritischen Rohstoffen, Ihrer unglaublichen Natur und Artenvielfalt und Ihrer jungen Bevölkerung können Sie dazu beitragen, das globale Energiesystem und die Lieferketten klimaverträglicher zu gestalten und gleichzeitig die hochwertigen Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Chancen zu schaffen, die die Menschen in Ihren Ländern zu Recht fordern. Dies ist eine Partnerschaft, die beiden Seiten nutzt, mit Vorteilen für Afrika, für Europa und für die Welt.“

Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika

Dafür brauche Afrika massive Investitionen. Die Kommissionspräsidentin betonte, Europa wolle der Partner sein, der die Investitionslücke schließe. „Deshalb ist die Hälfte der Mittel, die wir in unserem 300 Milliarden Euro schweren Investitionsplan mit dem Namen ‚Global Gateway‘ bereitstellen, für den afrikanischen Kontinent gedacht.“ Global Gateway sei einzigartig in der globalen Investitionslandschaft, so von der Leyen. „Wir sind nicht nur daran interessiert, Ressourcen abzuschöpfen. Wir wollen mit Ihnen zusammenarbeiten, um Wertschöpfungsketten hier vor Ort in Afrika zu schaffen. Wir möchten europäische Technologie mit Ihnen teilen. Wir wollen in Kompetenzen für lokale Arbeitskräfte investieren. Denn je leistungsfähiger Sie als Lieferanten sind, desto stärker wird Europa seine Lieferketten in Richtung Afrika diversifizieren und damit Risiken für unsere eigenen Volkswirtschaften abbauen.“

Weiterhin ging Ursula von der Leyen auf drei konkrete Punkte ein, die auf dem Afrika-Klimagipfel erörtert werden, um den Weg zur COP28 zu ebnen: „Erstens, wie private Investitionen für Afrika mobilisiert werden können. Zweitens, zur CO2-Bepreisung. Und drittens zur Festlegung globaler Ziele für die Energiewende.“ Da der ökologische Wandel Investitionen in nie dagewesenem Umfang erfordere, müsse auch privates Kapital in großem Maßstab mobilisiert werden. „Und hier bieten grüne Anleihen einen Lösungsweg, der sich immer breiterer Akzeptanz erfreut. Darum haben wir gerade einen neuen Vorschlag vorgelegt, um private Investitionen anzulocken – unter dem Namen ‚Global Green Bond Initiative‘.“ Europa sei bereit, sein Know-how darüber zu teilen, wie Afrika seine eigenen Märkte für grüne Anleihen entwickeln könne. „Und zugleich werden wir auf der Investorenseite Druck machen. Gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank und unseren Mitgliedstaaten stellen wir 1 Milliarde Euro zur Risikominderung für private Investitionen in Schwellenländern bereit. Dies könnte dazu beitragen, bis zu 20 Milliarden Euro für nachhaltige Investitionen zu mobilisieren.“

Beim Thema CO2-Bepreisung rief von der Leyen dazu auf, zusammenzuarbeiten und auf der COP28 einen Vorschlag für eine globale CO2-Bepreisung vorzulegen.

Zu den globalen Energiezielen sagte die Präsidentin der Kommission: „Wenn wir die Erderwärmung auf 1,5 °C begrenzen wollen, müssen wir die globale Energiewende beschleunigen. Das heißt: Wir müssen bis 2030 die Kapazität der erneuerbaren Energien verdreifachen und die Energieeffizienz verdoppeln. Und das ist machbar. Wenn wir global stärker in erneuerbare Energien investieren, würde saubere Energie für alle Länder günstiger werden, auch hier in Afrika. Daher setzen sich der Präsident der COP28, Dr. Sultan Al Jaber, und ich für globale Ziele ein, damit die Energiewende kollektiv umgesetzt wird.“

Europäische Kommission direkter Link zum Artikel