Abfallwirtschaftsbetrieb wird Wasserstoff-mobil

AWB bestellt zwei Wasserstoff-Müllsammelfahrzeuge – Bund fördert mit 1,358 Millionen Euro

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Oldenburg (AWB) steigt in das Wasserstoff-Zeitalter ein. Damit kommen Oldenburger Bürgerinnen und Bürger bald in den Genuss, dass ihre Rest- und Bioabfälle klimaschonend und geräuscharm abgeholt werden.


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Mit der Bestellung von zwei vom Bund geförderten Müllsammelfahrzeugen der Firma FAUN, Osterholz, und ihrem Einsatz voraussichtlich zum Winter 2022/2023 wird auch ein wichtiger Beitrag zur Klimaneutralität 2035 Oldenburgs gelegt.

Für Oberbürgermeister Jürgen Krogmann ist dies ein großer Schritt nach vorne für die Stadt: „Mit den Müllsammelfahrzeugen, aber auch mit den ersten Wasserstoffbussen der VWG, steigt Oldenburg in das Wasserstoff-Zeitalter ein und ist damit in der Region führend. So leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag, um Impulse für Anbieter von Wasserstoff-Mobilität zu setzen und Infrastrukturen zu schaffen – wie zum Beispiel die von der EWE AG beabsichtigte Planung einer Multifunktionstankstelle in Bahnhofsnähe für Schwerlastverkehre, Busse, Müllfahrzeuge und auch Pkw.“

Dass sich Oldenburger Müllabfuhrtouren für den Einsatz eines mit Wasserstoff betriebenen Abfallsammelfahrzeugs eignen, hat der Abfallwirtschaftsbetrieb bereits 2020 festgestellt: Damals wurden bei Testfahrten des Müllfahrzeugherstellers FAUN Messwerte ermittelt, wie ein für Oldenburg geeigneter wasserstoffbetriebener Müllwagen konfiguriert sein müsste, der sich auch wirtschaftlich rechnet. Auf dieser Grundlage und einer detaillierten Kosten-Nutzen-Analyse mittels einer Bachelor-Arbeit hat der AWB in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Förderanträge für gleich zwei Fahrzeuge beim Bund mit einer Förderquote von 90 Prozent der Zusatzkosten für Fahrzeuge auf Wasserstoffbasis beantragt. Diese wurden im Juni 2021 bewilligt. Die Stadt bekommt somit eine Fördersumme von 1,358 Millionen Euro und kann in die wichtige Zukunftstechnologie für die Energiewende einsteigen. Der folgende europaweite Ausschreibungsprozess wurde nun mit der Entscheidung des Betriebsausschusses des Abfallwirtschaftsbetriebes zur Auftragsvergabe an FAUN erfolgreich abgeschlossen.

Wasserstoff, soweit er aus erneuerbaren Energien über Elektrolyse erzeugt wird („grüner“ Wasserstoff), gilt im Gegensatz zur Elektrobatterie in der Mobilität als klimaneutral. Volker Schneider-Kühn, Betriebsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Stadt Oldenburg (AWB), sagt dazu: „Mit den wasserstoffbetriebenen Müllsammelfahrzeugen verbinden wir hier ideal Ökonomie und Ökologie. Wir können aufgrund der vorherigen Untersuchungen die Fahrzeuge nahtlos in den Betrieb und in die Tourenplanung integrieren und damit den Umstellungsaufwand minimal halten. Zugleich ist es eine Investition in eine nachhaltige Mobilität, die die Bürgerinnen und Bürger direkt wahrnehmen werden. Unsere Planungen sehen vor, bei Erfolg und Kostendegression im Laufe der Zeit sukzessive den Bestand an Müllsammelfahrzeugen in den nächsten Jahren im Rahmen der Ersatzbeschaffung zu erhöhen.“

Roland Hentschel, in der Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung für das Thema Wasserstofftechnologie koordinierend zuständig, ergänzt: „In der Region gibt es inzwischen eine intensive Beschäftigung mit dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft aus Erneuerbaren Energien. Wichtig ist, Angebot und Nachfrage allein aus wirtschaftlichen Gründen zeitgenau zusammen zu bringen. Mit der Eröffnung der ersten Wasserstoff-Tankstelle in Oldenburg in der Cloppenburger Straße im Frühjahr, die auch für Nutzfahrzeuge betankbar ist, wird somit ‚just in time‘ auch die Infrastruktur für die Müllsammelfahrzeuge bereitgestellt werden.“

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